Spillenberger aus Kaschau und der damals hochberühmte Joachim
von Sandrart aus Frankfurt am Main.
Jn der Hochbarockzeit traten die einheimischen Künstler mehr als
im profanen Bauen fast konkurrenzlos in den Vordergrund. Vor
allem Peter Strudel, Michael Rottmayr von Rosenbrunn und
Martin Altomonte.
Die Malerei des 19. Jahrhunderts hatte Gelegenheit, einige um
fangreiche Leistungen beizusteuern. So wurde an der äußeren
Rückwand der Armenseelenkapelle 1826 vom jungen Josef Dan
hauser um den sogenannten Zahnwehherrgott herum ehre Malerei
geschaffen, die Maria als Befreierin aus dem Fegefeuer zum
Thema hat. Leider ist von der Originalität dieser Arbeit kaum
mehr als die allgemeine Komposition erhalten. 1853 wurde von
Josef Ender an der Westwand der Lichtenstein-Savoyenkapelle
eine figurenreiche Kalvarienbergszene gemalt. Die Nazarener-
schule war am besten durch ihre Entwürfe für Glasgemälde ver
treten, die aber 1945 gänzlich zerstört wurden.
197 Bildnis Rudolfs IV., des Stifters Abb. 27
Ist das älteste erhaltene selbständige Tafelbild der deut
schen Kunst (J. Wilde) aus den Sechzigerjahren des
14. Jahrhunderts. Im Originalrahmen befindet sich oben
die Inschrift: Rudolfus Archidux Austrie xeetis. Der Meister
steht unter böhmischem Einfluß. 1932 wurde das Bild fach
gemäß restauriert. Bis in das 17. Jahrhundert befand es
sieh im Presbyterium des Domes, dann in der Schatzkammer,
später im Metropolitanarchiv und heute im Wiener Dom-
und Diözesanmuseum.
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Tempera auf Pergament, Biklfläehe 39x22 cm, mit
Rahmen 45x30 cm.
198 F rcslio
Thronende Madonna mit Kind, vor ihr knieend der Stifter
in höfischer Tracht, hinter ihm hl. Abt als Fürbitter. Nach
Wilhelm Suida Kreis des Altichiero, Ende des 14. Jahrhunderts
stark beschädigt, 1895 hinter dem Dillher’schen Epitaph
in der Singertorvorhalle aufgefunden, gegenwärtig im Histo
rischen Museum der Stadt Wien.
220X120 cm.
Zwei Flügel von der Predella des Wiener-
Neu Städter A 11 a r e s , 1447 (Nr. 199—200).
199 Innen: Mariä Verkündigung, Heimsuchung. Außen: Christus
am ölberg, Kreuzigung.
200 Innen: Geburt Christi, Anbetung der Könige. Außen: Geiße
lung, Dornenkrönung.
201 Madonnen-Gnadenbild vom Frauenaltar
in der Art Schongauers aus dem Ende des 15. Jahrhunderts,
Maria stehend, das Kind mit Birne, zu den Füßen die klei
nen Figuren der Stifterfamilie. 1930 restauriert, wobei die
Barockkronen entfernt wurden, 1948 gereinigt und aufge
frischt in der Restaurierungswerkstätte des Bundesdenkmal
amtes.
Gewölbte Holztafel, Tempera auf Goldgrund,
202 Kreuztragung
Jan van Hemesscn. (Nach Tietze, österr. Kt. XXIII, 419) in der
Art des Martin Heemskerk. Zweite Hälfte des 16. Jahrhun
derts, Kuiestück. Mit größter Wahrscheinlichkeit Geächenk
des Kardinals Khlesl an die Domkirehc oder an die Corpus-
Christi-Bruderschaft. Im Inventar der Domkirche 1823 als
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