Der Holzhauerbursche singt sich selbst sein Lob- und Klagelied:
Bin ih su a saubera Bursch
Und muß ins Holzhaua furt!
Hast mi g'numma, wärst ma Wei,
War ih vun Holzhaua frei! >
Geschätzt sind die Zimmerleute nach folgendem Beispiel:
Frohnl (Veronika)
Mmin dr ner an Tont (Anton),
Nimm dr ner an Zimmermon,
Der dr a Heisl aufbauen kon!?
Auch die Bauern erhalten natürlich in mancherlei Vierzeiligen ihren Theil, wie zum
Beispiel im folgenden:
Allwal fan dö Bauan lustö,
Allwal fan se toll und voll;
Wann se solln a Steua gebm,
Hul da Teufl s Bauanlöbm! 2
Von den Maurern und den „Saaling"- (Sauerbrunn-) Leuten bei Eger und
Franzensbad heißt es:
D'Maura und d'Salingleut'
Hobm schäia all aan Zaigch;
'n Winta weans zaunkrachdüar,
An Summa kröig'ns Bäuch. ^
Gegen die „Altweiberzungen" wendet sich das „Egerländer Stückl":
An alts Weiwasmal (Maul)
U a Dudelsook,
Doi summa und brumma
An gonz'u Toogh! ^
Als Probe der Neckliedchen gegen einzelne Ortschaften diene:
Wisst ihr denn, wu Trautna (Trautenau) leit,
Trautna leit an Grunde,
S hout a poor hische (hübsche) Madlan dort,
Die essn jede Stundet
Die charakteristischen Merkmale einzelner Orte werden in Vierzeilern wie den
folgenden besungen:
Kumetauer (Komotauer) Madeln, Kästen (Kastanien) und Nüsse,
Koodner Durscheu (weiße Rüben) schneeweiß und süße,
Soozer Hoppn (Hopfen), Gorku und Zwiebl,
Sei bekonnt über sieben Hübl! ?
Als Seitenstück sei ein „Merk"-Gesätzl aus der Umgebung der Badestadt Teplitz
angeführt:
Wer in Teplitz is und badt (badet) nich, ^ Wer in Aussich is und trinkt kein Wein,
Wer in Mariaschein is und batt (betet) nich, ^ Dos muß a rechter Norre sein! s
Am zahlreichsten, mannigfaltigsten und zum Theil auch poetisch werthvollsten sind
in Westböhmen, insbesondere im Böhmerwalde, Ober- und Mittel-Egergebiete und