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Auf die nähere Beschreibung der Studie übergehend, mag erwähnt
werden:
Das Ausführungsmateriale der Mauern des Bauwerkes sind Ziegel,
Weissputz, Steine in Platten und ^A/erkstücken und Bruchsteine.
Die Ueberdeckung des Kirchenraumes ist durch eine Eisenconstruction
bewerkstelligt und spricht auch hier die Kreisform des Grundrisses ein ge
wichtiges Wort, da diese Form die geringste Materialanwendung zulässt
(laut eingeholtem Ueberschlag: fl. 45.000).
Diese Construction bildet die erforderlichen Doppeldecken des Raumes,
von welchen die äussere kuppelförmig das Bauwerk abschliesst, während
die innere beinahe die rein constructive Form aufweist. Die constructiven
Theile der Aussendecke sind durch Xylolithplatten verbunden, auf welchen
die Kupferabdeckung befestigt ist, während die inneren Constructionstheile
Rabitzeinlagen haben und so die Zierdecke bilden.
In ähnlicher W^eise sind die Ueberdeckungen der Anbauten durchgeführt.
Alles Abdeckungsmateriale ist wie bei der Kuppel Kupfer. Die Vor
dächer sind aus Kupferwellenblech. Die beständigen Klagen über die un
unterbrochene Reparatursbedürftigkeit unserer Kirchen führten bei vor
liegender Studie zur Annahme, sämmtliche Bildhauerarbeiten, Ornamente,
Figuren etc. aus getriebenem Kupfer herzustellen. Eine diesbezüglich einge
holte Preisansetzung ergab die Summe von fl. 39.5°° für alle diese Arbeiten.
Es kommt mit Ausnahme der Beichtstühle, Thüren und Kirchenbänke
nur feuersicheres Materiale zur Anwendung.
Der eigentliche Kirchenraum im Verhältnisse vom: i wird durch sieben
grosse Fenster erhellt, welche sich mit den anstossenden Wandflächen fries
artig verbinden.
Die Fenster sind Glasmosaik (opalescentes Glas).
Der Kirchenraum ist in seinem oberen Theile aus weissem glatten Stuck
gedacht.
Der Chor ist reicher gehalten.
Das Ornament ist aufgetragen und zum Theile vergoldet.
Als Motiv für den Fries sind die sieben Bitten des Vaterunser ange
nommen, während das Ornament eine Art Frühlingslandschaft zeigen soll,
auf das ewig Keimende, neu Erspriessende der Religion weisend.
Die Eisenconstruction der Zierdecke bleibt sichtbar und wird theilweise
vergoldet, sie wird das in der Mitte des Kirchenraumes schwebende Kreuz,
gleichzeitig Beleuchtungsobject, wie ein Strahlenkranz umgeben.
Acht elektrische Luster erhellen den Kirchenraum. Dieselben können
herabgelassen werden, und sind die hiezu erforderlichen Aufzugsvorrichtun-
gen in der Zwischendecke untergebracht. Diese Aufzugsvorrichtungen
können auch ein Hängegerüst aufnehmen und ermöglichen so die Reinigung
des Kirchenraumes ohne Herstellung eines Gerüstes. Im Mittel der beiden
Decken befindet sich die Ventilation, welche in der Zwischenkuppel leicht
gestellt und regulirt werden kann.
Das Betreten der Zwischenkuppel geschieht durch die schon erwähnte
Brücke, welche vom Thurme herüberführt, da die Anbringung einer Stiege
in den Umfassungsmauern ihrer geringen Dimensionen halber nicht zu
lässig ist.
Gegen unten zu ist die Kirchenwand aus Stuckmarmor. Den Sockel
bilden Platten aus Untersberger Marmor. Eine Reihe von Bronzeknöpfen
ermöglicht die Bespannung des unteren Theiles der Kirchenwände mit einer
Seidentapete.
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