erste Vorbedingung einer gewerblichen Ausstellung Friede im Lande und Friede mit dem
Auslande ist. Endlich kann sich Niemand der Wahrnehmung verschließen, dass das
moderne Rom aufgehört hat, eine gesunde und wohlfeile Stadt zu sein; darüber hat
Jedermann Frfahrungen gemacht, die sich auch durch Worte nicht beseitigen lassen.
Etwas günstiger wurde sich die Angelegenheit der Weltausstellung in Rom gestalten,
wenn es sich bewahrheiten sollte, dass die italienische Staatsregierung die römische Welt-
ausstellung unter ihre Protecüon nehmen will.
D10 Union-Baugeeellschaft in Wien zeigt an, dass sie die bekannten Marmor-
brüche im Vintschgau, Tirol, suwie die Marmorwerke des Herrn Johannes Stein-
hauser in Lass, käuflich erworben und diese unter der speziellen Bezeichnung cMarmor-
-werke der Union-Baugesellschaft in Laas-Tiroi- in Betrieb gesetzt hat. Herr Johannes
Steinhauser wird seine durch langjährigen Betrieb dieser Werke erworbenen Erfahrungen
diesem Unternehmen widmen und ist mit der technischen Leitung derselben betraut.
(Wethuaohts-Ansatellung des Fraueuerwerb-Vareinea.) Im Sitzungssaal: des
Vereinsgebaudes ist heuer wiederum eine Weihnschts-Ausstellung arrangirt worden,
welche in der That-die Wirksamkeit des Vereins im glanzendsten Lichte erscheinen
lasst und wir wünschen der Leitung aufrichtig Glück zu diesen Erfolgen ihrer opfervollen
Thatigkeit. Die Arbeiten in Wäsche für Männer, Frauen und Kinder entziehen sich natür-
lich unserer Beurtheilung, aber wir begrüßen selbe nicht minder, weil sie den Beweis
liefern, wie das Praktische über der Pflege des Schonen und Künstlerischen der Anstalt
nicht aus dem Auge gelassen wird. Dagegen fesseln einige Leistungen aus dem Atelier
für Musterzeichnen die Aufmerksamkeit auch des Fernerstehenden und ein und die andere
gestickte Decke erhebt sich durch Zeichnung, Farbenwahl und Ausluhrung geradezu zum
Range eines Kunstwerkes. Auch die Arbeiten aus dem Atelier für kunstgewerbliche Mal-
techniken sind bei dem erst einjährigen Bestande dieser Abtheilung in hohem Grade
überraschend. Die Ausstellung, welche durch 8 Tage dauerte, fand allgemeine Anerken-
nung und bekundete sich dieselbe auch in den zahlreichen Ankaufen der ausgestellten
Objccte.
(Wlenßr Dombauverain.) Der Ausschuss hielt am z. November d. J. eine Sitzung,
zu deren Beginne der Vorsitzende Dr. Mnriz Lederer die Mittheilung machte, dass Se.
fßrstl. Gnaden der hochw. Herr l-"ursterzbischof von Wien, Cölestin Josef, die Wurde
des Protector-Stellvertreters übernommen und dem Vereine einen Jahresbeitrag von zooo H.
zugesichert. dass ferner der h. n. G. Landtag pro 1882 eine Subvention per 1000 H. be-
willigt hat. - Der Dombaumeister Friedrich Schmidt gab eine Darstellung über die
am Dome von St. Stephan in der Zeit vom 11. November 1880 bis 18. November 1881
geleisteten Arbeiten und constatirte die Thatsache, dass mit den präliminirten Kosten das
vollständige Auslangen efunden wurde. - Professor Dr. W. A. Neumann legte ein
Memoire des Herrn Pro essors Franz Riiha wegen Errichtung eines Dombau-Museums
vor, welches einem eigenen Comite, bestehend aus den Herren Dr. Neumann, Baron
Sacken und Archivdirector Weiß, zur Berathung zugewiesen wurde.
(Goncnrs-Auaschreibung.) An der k. k. Staats-Gewerbeschule in Graz kommt
mit Beginn des Sommersemesters 188MB: die Stelle eines wirklichen Lehrers für kunst-
gewerbliche Formenlehre, Freihandzeichnen und kunstgewerbliches Fachzeichnen zur Be-
setzung, mit welcher ein jährlicher Gehalt von Eintausend zweihundert (1100) Gulden,
die Activitatszulage der IX. Rangsclasse (300 fl. in Graz) und das Vorrückungsrecht in
fünf Quinquennalzulagen von je zweihundert (200) Gulden (z. XV. verbunden ist.
Bewerber haben ihre an das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht
slilisirten, mit einem Curriculum vitae, sowie den Zeugnissen uber Befähigung und
Verwendung belegten Gesuche bis spätestens 1. Februar 1882 bei der Direction der
k. k. Staate-Gewerbeschule in Graz einzureichen.
Graz, am 1. November 1881.
Der Director der k. k. Staats-Gewerbeschule:
Prof. C. Lauiil.
Hiezu eine Beilage:
Titel und Inhaltsverzeichnis zum VIII. Bande (Jahrgänge XV und XVI)
dieser Monatschrift.
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