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Volltext: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn, 1. Jahrgang 1895

Nr. 
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn. 
Seite 57. 
beleuchten. Das Gebäude ist derart zu projectiren, dass die Kosten 
für den completen Bau, mit Inbegriff der Heizungsanlagen, der Gas- 
und Wasserleitung mit Ausschluss der inneren Einrichtung, die Ge- 
sammtsumme von 130.000 bis 150.000 fl. nicht übersteigen dürfen. 
Das Preisrichtercollegium besteht aus dem Obmanne des Verwaltungs 
ausschusses des Museumsvereines oder dessen Stellvertreter, aus drei 
vom Verwaltungsausschusse aus dessen Mitte zu wählenden Mitgliedern, 
ferner aus dem städtischen Bauverwalter und zwei zu wählenden Sach 
verständigen im Baufache. Der erste Preis wird mit 1200 Kronen, der 
zweite Preis mit 800 Kronen bestimmt. Die zwei prämiirten Projecte 
bleiben Eigenthum der Stadtgemeinde Budweis, die übrigen Projecte 
werden jedoch den Einsendern sofort nach der Preiszuerkennung 
portofrei rückgesendet. Den Verfassern der prämiirten Projecte erwächst 
aus der Preiszuerkennung keinerlei Anspruch auf die Führung der 
Bauaufsicht oder auf die Bauherstellung des Museumsgebäudes; es 
bleibt vielmehr dem Museumsvereine das uneingeschränkte Recht 
gewahrt, das Museumsgebäude nach den prämiirten Projecten durch 
zuführen oder nicht. Wahrlich den festgesetzten Preisen gegenüber 
können die an die Concurrenten gestellten Anforderungen nicht als 
bescheidene bezeichnet werden. 
Auf Grund der für „Parzelle 964#“ Dresden, Pirnaischer Platz, 
erfolgten Preisausschreibung zur Erlangung von Skizzen für ein Ge 
schäftshaus mit grösserem Restaurant sind 113 Entwürfe rechtzeitig ein 
gereicht worden. Bei der ersten Wahl wurden 74 Entwürfe und bei 
der zweiten Wahl 29 Entwürfe ausgeschieden. Es verblieben zur 
engeren Wahl noch 10 Entwürfe, von welchen der Entwurf mit dem 
Motto: »Für Sachsens Residenz« mit einem I Preise, »Granatapfel 
auf rothem Grund« mit einem II. Preis, »Per aspera ad astra«, mit 
einem III. Preis und »Z« mit einem zweiten III. Preis gekrönt wurde. 
Die Entwürfe mit den Motto’s: »Dresden«, »’s Bärnsche Dor« und 
»?« wurden zum Ankäufe empfohlen. Mit ehrender Anerkennung 
wurden ausgezeichnet die Entwürfe mit den Motto’s »Nobis bene nemini 
male«, »Stein und Eisen«, »Handel schafft Wandel«. Nach Eröffnung 
der Briefumschläge stellten sich als Verfasser für den mit dem I. Preis 
gekrönten Entwurf Herr Th. Martin, Architekt in Freiberg i. S., als 
Verfasser für den mit dem II. Preise gekrönten Entwurf die Herren 
Lossow u. Viehiveger, Architekten in Dresden, als Verfasser für den 
mit III. Preis gekrönten Entwurf die Herren Herrn. Richter u. Otto 
Förster, Architekten in Dresden, als Verfasser für den mit dem zweiten 
III. Preise gekrönten Entwurf Herr H. Metzendorf in Heppenheim 
heraus. 
General-Regulirungs-, resp. Stadterweiterungsplan für die Stadt 
Kaaden. Concurs zur Erlangung von Entwürfen. Programm und Be 
dingungen können beim Stadtrathe behoben werden. Einreichungs 
termin 15- Mai 1895. 
Neuer Saalbau mit Nebenräumen für die Brauerei Carl Beck 
mann in Solingen. Auf unregelmässigem Bauplatze soll ein Saalbau 
an ein vorhandenes Restaurationsgebäude angebaut werden. Als Material 
ist Ziegelmassivbau mit Cementstuck gedacht. Hauptsaal für 1000 bis 
1200 Personen, Podium und Bühne, Nebensaal für 100—120 Personen, 
Garderoberäume, Küche mit Anrichtezimmer, Vorplätze, zwei Kegel 
bahnen, Dienerzimmer, Stallung für 3—5 Pferde und Remise für 2 
bis 3 Equipagen, Aborte und Pissoirs; im Souterrain erforderliche 
Räume für Centralheizung. Baukosten ohne Ausstattung des Podiums 
120.000 Mk. Verlangt: Lageplan und Grundrisse in 1:200, Haupt 
ansicht, Längen- und Querschnitt in 1 : 100. Alles in einfachen Idnien 
getuscht oder schraffirt. Der Erläuterungsbericht soll sich auch auf 
die Heizungs- und Ventilationsanlage erstrecken. An Preisen sind 
1900 Mk. für die drei oder vier besten Entwürfe ausgesetzt. Preis 
richter sind die Architekten Z^ra^/zz'wg'-Remscheid Rays er-Elberfeld, 
Stadtbaurath a. D. Z?z*<?.r-Remscheid und zwei Nichttechniker. 
Das Ausschreiben über den fon der Stadtgemeinde Mannheim 
vor Kurzem eröffneten allgemeinen Wettbewerb behufs Erlangung 
von Plänen für eine einheitliche künstlerische Durchbildung der 
P'agaden der den Wasserthurmplatz in Mannheim umschliessenden 
Strassenzüge, für welchen der Ablieferungstermin auf den 15. Juni 
d. J. festgesetzt war, erfährt insofern eine Veränderung, als der 
Ablieferungstermin auf den 1. October d. J. hierdurch hinaus 
gerückt wird. 
Pläne für einen Schlachthof in Linz. In der am 3. April abge 
haltenen Sitzung des Gemeinderathes erstattete Gemeinderath Endl- 
weber Bericht über die Beurtheilung der eingereichten Pläne für die 
Erbauung eines Schlachthofes in Linz. Das Preisgericht schlug vor, 
den ersten Preis von 1200 fl. dem Verfasser des mit dem Kennworte 
»Silvanius« bezeichneten Projects, den zweiten Preis dem Verfasser 
des mit dem Motto »Apis« bezeichneten Projects zu verleihen. Dieser 
Vorschlag wurde über Antrag der Section vom Gemeinderathe ange 
nommen. Als Preisrichter fungirten die Herren: Architekt M. C. Hin 
träger, Baurath An^on Clauser und Baurath Franz Roth, sämmtlich 
in Wien, und Vicebürgermeister König und Gemeinderath Endlweber 
in Linz. Hierauf eröffnete Bürgermeister Poche das mit dem Siegel 
des Architekten- und Ingenieurvereines versehene Couvert, worin sich 
die Couverts mit den Namen der Projectanten und deren Motti be 
fanden, und brachte der Bürgermeister zur Kenntniss, dass der Ver 
fasser des Projectes »Silvanius« Herr Gustav Steinberger, Baumeister 
in Linz, ist, der den ersten Preis zuerkannt erhält; das Project mit 
der Bezeichnung »Apis« hat Herrn Hermann Krackowizer, Architekt 
in Linz, zum Verfasser. Dieser erhält somit den zweiten Preis. 
Allgemeine Canalisirung der Stadt Temesvâr. Concurs zur Er 
langung von Proj. I. Pr. Kr. 8000, II. Pr. Kr. 4000, III. Pr. Kr. 2000. 
Der Verfasser des mit dem ersten Preise prämiirten Projectes erhält 
im Falle der Ausführung dieses Projectes noch ein Honorar von 
Kr. 2000. Die nöthigen Daten und Pläne können vom städt. Ingenieur 
amte um den Betrag von Kr. 10 behoben werden. Einreichungstermin 
1. N o v. 1895. 
Kirchenbau in Neustadtl. Die evangelisch reformirte Kirchen 
gemeinde in Neustadtl im Iglauer Kreis in Mähren schreibt zwei 
Preise (250 fl. und 100 fl.) für die zwei besten Entwürfe der Pläne 
und Kostenanschläge einer Kirche, welche mit einem Gesammtauf- 
wande von 30.000 fl- gebaut werden soll, im öffentlichen Concurswege 
aus. Die Entwürfe sind bis 31. December d. J. an das Presbyterium 
einzusenden, von welchem auch das Bauprogramm kostenfrei zu be 
ziehen ist. 
Für die Thoreingänge der Millenniums-Ausstellung liefen 25 
Concurrenzpläne ein, welche durch die unter Vorsitz des Ober 
ingenieurs Béla Müller tagende Jury am 21. März eröffnet und der 
Form und Ausstattung nach vorschriftsmässig befunden wurden. Zum 
Referenten für die Pläne des Hauptthores wurde Koloman Giergl, 
für das Nebenthor Ignaz Alpâr erwählt. Die Concurrenzwerke sind 
in den Localitäten des Ungarischen Ingenieur- und Architektenvereines 
ausgestellt. 
Gelegentlich des internationalen Wettbewerbes für ein Museum 
in Kairo ist die Entscheidung getroffen worden. Der erste Preis ist 
nicht zur Vertheilung gelangt und es konnte kein Entwurf der Re 
gierung zur Ausführung empfohlen werden. Vier zweite Preise von je 
225 egypt. Pfd. fielen an die Entwürfe mit den Kennworten „Haffir“ 
des Herrn H. J. Bréasson, „Ibis“ der Herren Loviot und Gassieu in 
Gemeinschaft mit Herrn Bernard, an den Entwurf Nr. 48 der Herren 
H. Guilhelm und Gillet und an den Entwurf „Eureka“ des Herrn 
Marcel Dourgnon, sämmtlich in Paris. Ein dritter Preis von 100 L. E. 
wurde dem Entwürfe mit dem Kennworte „Phtha“ der Hrn. Guillaume 
Tronchet und Adrien Rey, gleichfalls in Paris, zuerkannt. Ehrenvoll 
erwähnt wurden die Entwürfe „Isis“ und „Z. N.“, deren Verfasser 
noch unbekannt sind, und die Entwürfe der Herren Jacques Drevet 
und A. Arnaud und Henri Schmit, alle in Paris. 23 der zur Aus 
stellung gebrachten Entwürfe stammen aus Italien, je 16 aus Frenk- 
reich und England, 6 aus Oesterreich-Ungarn, je 2 aus Deutschland, 
Nordamerika und Egypten und je 1 Entwurf aus Holland, Griechen 
land, Malta und Syrien. Wenn man die Vorliebe bedenkt, welche in 
Egypten für die Franzosen besteht, die ernstesten Concurrenten der 
mächtigen aber verhassten Engländer, so wird man dieses Urtheil 
besser verstehen. Schade, dass sich sechs unserer Landsleute in 
einem Kampfe bemüht haben, der mit so ungleichen Waffen ausge- 
fochten wurde. 
Auf Grund der vom Spar- und Vorschussvereine „Biene“ in 
Budweis erfolgten Preisausschreibung für ein Vereinshaus sind 13 Pro 
jecte eingelangt. Das Preisgericht hat nun beschlossen, den ersten 
Preis (1000 Kronen) nicht zur Vertheilung zu bringen und den zweiten 
Preis (300 Kronen) den im Wiener Stadtbauamte angestellten Archi 
tekten Julius Fröhlich und Johann Scheiringer zuzuerkennen. 
Concurrenzwerke für eine Schule in Miskolcz. Die isr. Gemeinde 
in Miskolcz eröffnete im November vorigen Jahres einen Concurs zur 
Gewinnung von geeigneten Plänen für eine Schule. Infolge dessen 
liefen 15 Concurrenzwerke ein. Die unter Vorsitz des Oberingenieurs 
Karl Adler tagende Jury hat den ersten Preis dem Werke »Minerva« 
des Miskolczer Beamten Karl Lange, den zweiten Preis dem Werke 
»in hoc signo vinces« des Budapester Architekten Zoltan Bâlint 
zugesprochen. Das Werk »1868 G. A. 38« des Miskolczer Architekten 
Julius Blau wurde zum Ankäufe empfohlen, während dem Werke 
»Reception« ehrende Anerkennung zutheil wurde. Die übrigen 
Concurrenten werden aufgefordert, ihre Elaborate bei der Miskolczer 
isr. Gemeinde zu beheben oder ihre Adresse anzugeben. 
BAUTECHNISCHE NEUHEITEN UND PATENTE. 
Selbstthätiger Kantenverschluss für zweiflügelige Thüren. Adolf 
Henselin in Berlin. An dem einen Thürflügel ist ein mit zweiseitig 
abgeschrägtem Kopf versehener Schnappriegel b gelagert, welcher 
beim Andrücken des 
Flügels hinter einen 
an der Thürzarge oder 
dergleichen befestig 
ten Stift a schnappt, 
so dass der Flügel 
zwar angehalten wird. 
aber bei einigem Kraftaufwand wieder geöffnet werden kann, während 
beim Schliessen auch des zweiten Flügels dieser sich mit 
Stossfläche e gegen das Ende des Riegelschaftes legt und so den 
ersten Flügel feststellt. 
BeiThüren ohneSchwelle 
ist der mit einseitig ab 
geschrägtem Kopf 
sehene Schnappriegel / 
ähnlich gelagert, welcher 
mit seiner schiefen Fläche 
eine senkrecht verschieb 
bare Rolle nach unten
	        
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