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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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aus dem Gemach hinaus; darauf legten die um den beabsichtigten Mord Wissenden 
Hand an Slavata und Martinitz, drängten sie zu den Fenstern und warfen sie in den 
22 Ellen tiefen Schloßgraben hinab. Der Secretär Fabricius, der in der Ecke des Saales 
stand und angesichts dieses Vorganges die neben ihm Stehenden vor dem Angriff auf die 
Statthalter warnte, wurde gleicherweise ergriffen und zum Fenster hinausgeworfen. Es 
grenzt an ein Wunder, daß keiner der Hinausgeworfenen ernstlich beschädigt wurde, 
obwohl man ihnen auch noch 
mehrereSchüssenachsendete. 
Thurn hatte richtig 
gerechnet: durch diese That 
hatten die Stände ihre 
Schiffe hinter sich verbrannt 
und sich mit ihrem Herrscher 
unversöhnlich entzweit, sie 
gingen jetzt an die Er 
richtung einer provisorischen 
Regierung und warben eine 
Armee an. Der Krieg, der 
damit ansbrach, sich über 
weite Länder ausdehnte und 
in der Geschichte den Namen 
des 30 jährigen Krieges 
führt, begann nicht zum 
Nachtheil der Böhmen, weil 
sie über große Streitkräfte 
geboten und dem Kaiser nur 
Jaroslav Borita Gras Martinitz. die Städte Pilsen Und Blld- 
weis die schuldige Treue 
wahrten. Zn Beginn desselben starb Matthias am 20. März 1619. An die Böhmen 
schlossen sich jetzt Mähren, Schlesien, die Lausitz und Ober- und Niederösterreich an; in 
Ungarn riß der Fürst von Siebenbürgen, Bethlen Gabor, alle Macht an sich und ver 
bündete sich gleichfalls mit den Aufständischen, die außerdem auch von dem Herzog von 
Savoyen und der deutschen Union unterstützt wurden und im Gefühl ihrer Macht die 
Absetzung Ferdinands anssprachen und Friedrich von der Pfalz zum König wählten. 
Die Katholiken rührten sich aber allerorts zur Verteidigung des ersteren, weil sie nach 
seinem Vorgehen in Steiermark wußten, daß er in der Bekämpfung der Protestanten vor
	        
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