IV
Vorwort.
Programm festgestellt für die Durchführung der mir übertragenen
Aufgabe: das von Schestag Begonnene in pietätvoller und zugleich
dem heutigen Stande kunstgeschichtlicher Forschung Rechnung
tragender Weise fortzusetzen.
Die in zwölf Hauptgruppen gesonderte systematische Anordnung
des im Jahre 1871 erschienenen Kataloges konnte und musste im
Allgemeinen auch in dem vorliegenden Buche beibehalten werden; ich
habe nur hie und da Vereinfachungen oder auch Erweiterungen in
der Untertheilung durchgeführt, wie sie sich eben aus dem zu bear
beitenden Materiale zwanglos ergaben. Dagegen bestrebte ich mich,
aus der umfangreichen, beschreibenden Fachliteratur heranzuziehen,
was in dem Rahmen dieser Arbeit liegen konnte, und ich habe dabei
nicht unterlassen, dort, wo es zweckdienlich schien, auch auf die
ältere Zeit, auf die Literatur des vorigen Jahrhunderts zurückzugehen.
Uebei die erwähnten Veränderungen in der systematischen
Gruppirung, welche dem neuen Katalog nebenher den Vortheil
vollständiger Uebereinstimmung mit der thatsächlichen Aufstellung
der Sammlung geben, ertheilt das Inhalts - Verzeichniss genauen
Aufschluss. Neu hinzugefügt ist je eine eigene Abtheilung für die
eine wichtige Ergänzung der Gruppe Wehr und Waffen bildenden
Pecht-, Ring- und Reitbücher, Exercir-Reglements u. dgl., für Buch
zeichen, d. h. verzierte Symbole deutscher, französischer, holländischer
und italienischer Buchdrucker und Verleger aus dem XV—XVII. Jahr
hundert und für Spielkarten (des XVI. Jahrhunderts). Namentlich der
Besitz des Museums an Buchzeichen wurde in jüngster Zeit zu einer
so reichen und in ihrer Art wohl noch einzigen Specialsammlung
ausgestaltet, dass ihre nach Druck- oder Verlagsorten und in diesen
clnonologisch nach den Pinnen durchgeführte Katalogisirung als eine
eigene Abtheilung der Gruppe Heraldik zweckmässig schien. In allem
Uebrigen, was die Sonderung der einzelnen Abtheilungen nach
Schulen und in diesen wieder nach Jahrhunderten u. s. w. betrifft,
gilt auch hier das in dem Vorwort zu dem Katalog von 1871 Gesagte.
Die seit dem Jahre 1871 erworbenen, in dem Bücherbestände der
Bibliothek inventarisirten, eigentlich aber in das Gebiet der Ornament
stichsammlung gehörenden Illustrationswerke aus dem XV—XVIII. Jahr
hundert sind je nach ihrer Wichtigkeit für die Sammlung
theils in den Text, theils in die Anmerkungen aufgenommen und durch
ein vor der Inventarnummer beigefügtes B besonders unterschieden.
Dank der freundlichen Bereitwilligkeit des Verlegers R. v. Waldheim
war es möglich, den neuen Katalog ungleich reicher zu illustriren
als seinen Vorläufer und ihm dadurch ohne Zweifel erhöhtes Interesse