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Es wäre eine sehr große Aussfellung für sich allein, wollfe
man auf diesem Gebiefe ein vollständiges 5ild geben, wie es z. B.
die Architektur-Ausstellung in New York im April des Jahres 1925
versueht hat.
Die jetzige Ausstellung gibt nur einige charakteristische Bei
spiele. Von der American Federation of Arts ist eine Zusammen
stellung von Einzelheiten aus den verschiedensten amerikanischen
Städten zur Verfügung gestellt worden. Die Federation ist mit Er
folg bemüht, mit solehen und ähnlichen Sammlungen das öffent
liche Interesse in den Staaten für ernste künstlerisehe und kultur
politische Fragen zu wecken.
Charles Leavitt, dessen Firma einzelne Siedlungsprojekte aus
gestellt hat, ist einer der führenden „Städtebauer“ der Staaten.
Der „Regional Plan of New York and Environs“ ist die amt-
liehe Stelle des Staates New York für die natürlich gerade dort
sieh häufenden Städtebauprobleme. Die kleine Auswahl von Blättern
aus dem Riesenwerk dieser Stelle dürfte für sieh selbst sprechen.
An Großzügigkeit und praktischen Erfolgen steht die Leistung der
Chieago City Planning Commission heute in den Vereinigten Staaten
wohl obenan. Ihre grundlegenden Pläne und Veröffentlichungen
stammen aber schon aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts und
sind (ganz besonders dureh das umfassende Buch, das sie
damals herausgab, allen Städtebauern in Deutsehland zugänglich
gewesen, so daß darauf verziehtet werden konnte, sie neu zu
zeigen. Was an Fortsehritten etwa seit dem Kriege in Chieago zu
verzeiehnen wäre, ist anschaulich von dem Chieagoer Arehitekten
Farrier in seinem Aufsatz in Heft 9—10 „Stadtbauten alter und
neuer Zeit“ (Verlag Der Zirkel! soeben zusammengefaßt worden.
Die unendliche Straße, die verbreitert und verschönt am Michigan-
See entlang das Rückgrat der gewaltigen Stadt bildet, ist mit Recht
der Stolz der Chieagoer. Die ganze Bevölkerung empfindet diesen
Stolz. Parks und Gärten von 50 km Länge werden, wenn alles
fertig ist, diese Praehtstraße am See, die Michigan Avenue, nach
außen begrenzen. An der Innenseite erheben sich heute im Kerne
der Stadt, an dem sie entlang führt, die modernsten Hoehhäuser,
wie das Straus-Gebäude, — übrigens unweit davon auch Sullivans
Auditorium, das Gebäude der Tribüne usw. Mehrfach erweitern
sieh die Anlagen zu Park< an beiden Seiten der Straße. Öffent
liche Spielplätze, Riesensportarenen, Kunstinstitute, Museen, Kanäle
und andere Verschönerungen sehmücken sie. Es gibt in den Ver
einigten Staaten kein großzügigeres Werk des Städtebaus.
Die Ausstellung bringt zu diesem Thema den noch unaus
geführten bedeutenden Beitrag eines europäischen Architekten, die