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Volltext: Dampfkessel (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

Die Locomobilkeffel. 
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Die Rohre müffen öfter energifch durchfahren werden und um die zah- 
glafige Flugafche hinauszubringen, fehlen die Rohrringe an der Feuer ei e_ 
S Das Anheizen kann mit Holz etc. oder auch gleich mit Stroh gefchehen. 
So lange aber die Mafchine nicht geht, mufs ein Arbeiter die ^fuhrwalzen 
mittelfteiner kleinen Kurbel drehen, welche nach abgeworfenen Riemen anzm 
(lecken ift. Zu diefem Drehen gehört nur eine unmerkbare Kraft, aber 
Stunde und mehr Zeit, wenn der Kefiel kalt war. . , w «• 
Unter dem Roft ift ein vorne offener Afchfall vor dem ein gelochtes Waffer- 
rohr quer läuft. Die Speifepumpe kann nun von Zeit zu Zeit ^"en ^rthedte 
Wafferftrahl über die allfalls glühenden Abfälle ausbre.ten und die Gefahr fui das 
Umlieg De d rSchor e nftem h tfS P l e b n en ein kupfernes Funkengitter mit Deckblech; 
dadurch werden die mitgeriffenen kleinen Theile gekühlt und die anprallenden 
gröfseren fallen in die Rauckkammer zurück. # ,81,, Pmhe 
S Ich nahm nun über Einladung Mr. II e a d’s am .6 Auguft 1873 eine Probe 
diefer Heizungsart am Locomobil 2688 mit gleichzeitiger Waffermeffung und M*- 
fchinenbremfung vor. 
Die Ergebniffe diefes Verfuches find folgende : 
(Garben 77 Kilogramm ^ c Kilogramm. 
Gewogene Strohmenge: ) lofes Stroh IOO 5 „ ( 
Damit verdampfte Gefammt-Waffermenge während der 45 Minuten langen 
Verfuchsdauer: 365 Kilogramm, reducirt auf o Grad . . 330 Kilogramm. 
i Kilogramm Stroh vardampft daher r86 Kilogramm Waffer von o Grad. 
Die Verdampffähigkeit mittel-guter Kohlen zu 6 5 angenommen, verhalt 
fich bei gleichem Gewichte der Heizwerth des Strohes zu jenem der Kohle 
Gebremft wurden an den Schwungring der fogenannt lo-pferdigen Loco- 
mobile bei conftant gehaltenem Druck von 70 Pfund euglifch und conftanter 
Tourenzahl von 140 per Minute, — i8'6 Pferdeftärken. Stroh 
Per Stunde und Pferd genügt daher eine Menge von 12^6 Kilogramm Stroh. 
In Rufsland follen bereits viele diefer Apparate in dhatigkeit fein und 
man rechnet für das Drefchen 8 bis 9 zu verbrennender für je 100 gedrofchene 
Gaiben^ine einfache Rechnung gibt nun unter Zugrundelage der örtlichen Preife 
das Mafs der Zuläffigkeit diefer Heizung. Im Allgemeinen wird bei einem PreUe 
guter Kohlen gleich vier Mal dem des Strohes, die Verbrennung des letzteren 
beftimmt vorteilhafter als der Verkauf fein, wenn eine Feuerung benoth.gt wirft 
In den Fällen, wo wieder Holz oder Kohlen gebrannt werden follen, lafst 
fich der Apparat vom Kefiel entfernen, eine Thür vor den Schlitz fetzen und 
nachdem auf die Roftträger in der Feuerbüchfe normale Stäbe gelegt worden 
find, die Heizung auf gewöhnliche Art vollbringen. 
Von den anderen Locomobilen (Kefieln) diefer Firma ift noch zu «währ 
nen, dafs jene für Expanf.onmafchinen mit zwei Pumpen verfehl^ erden ^ e ““ 
eine das kalte Waffer in ein Refervoir im Rauchkaften hebt wo es talt bis 
100 Grad Celf.us vorgewärmt, von der anderen Pumpe angefaugt und in den 
Kefiel gedrückt wird. Durch diefes Vorwärmen des Speifewaffers wird eine bedeu- 
tende Brennmaterial-Erfparnifs erwirkt. 
R. Garett & Sons in Suffolk. Ein wefentlich neues AusftellungsobjecT 
diefer Firma bildete gleichfalls eine Locomobile für Strohheizung.
	        
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