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Nr. 14
Internationale Sammler-Zeitung
288 Elisabeth Mara, Br.
290 Marschner, Textbuch
291 Ders., Musikmanuskript
292 Desgl.,
299 Mascagni, Albumbl.
300 Massenet, 2 Br.
308 Fr. Scb. Meier, Br.
310 Mendelssohn-BarIholdy, Musikrnanus.
311 Ders., Dokument
312 Dcrs., Br.
313 Ders., Br.
314 Desgl.,
318 Meyerbeer, Br.
329 Moissi, Portr. Post.
341 Mozart, Musikrnanus. 2 S.
342 Ders., Briefausschnitt
343 Constanze Mozart, Br.
344 Desgl.,
345 Georg Nik. v. Nissen, Br.
353 Nestroy, Br.
354 Ders., Albumbl.
356 Otto Nicolai, Br.
359 Nikisch, 4 Br.
362 Offenbach, Karte
363 Ders., Br.
367 Marie Orska, Br.
369 Padcrewski, Br.
370 Paganini, Billett
371 Patti, Visitphotogr.
372 Pfitzner, Entwurf zum 1. A. der „Palestrina“
373 Ders., Br.
377 Rachel, Br.
383 Reger, Musikrnanus.
384 Ders., Br.
28 403 Rossini, Albumbl.
34 405 Rubinstein, Br.
34 409 Sarasate, Albumbl.
14 410 Ders., Br.
21 422 u. 423 Schröder, 2 Br.
9 430 Schubert, Musikrnanus. (Aus dem Aeschilus)
240 431 Ders., Eigenh. Gedicht 4 Str.
130 432 SchwinÖ, Portr. Schuberts
24 435 Schumann, Musikrnanus,
30 436 Desgl. (Fragment)
38 437 Ders., Br.
38 438 Ders., Br.
3 442 Clara Schumann, Br.
20 449 Dies., Br.
300 450 Seconda, Br.
81 460 Henriette Sontag, 35 Br.
17. 462 Karl Sontag, 40 Br.
34 472 Spontini, Br.
22 474 Joh. Strauß d, J., Br.
21 475 Richard Strauß, Manus.
13 476 Ders., 4 Br. und 4 K.
10 490 Tschaikowsky, Br.
8 491 Desgl.
4 498 Verdi, Br. 2 S.
17 499 Desgl., zweieinhalb Seiten
3 507 Rieh. Wagner, Br. 2 S.
18 508 Ders., Br. 4 S.
38 510 Ders., Br. 15 S.
6 511 Ders., Br. 2 S.
270 513 Ders., Br. 1 S.
6 514 Desgl.,
3 515 Desgl.,
85 516 Ders., Br. zweieinhalb Seiten
20 ' (Fortsetzung folgt.)
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Gorintfis fetzte ‘Bekenntnisse.
Lovis C o r i n t h, dieser Großmeister der
modernen Malerei, dessen gewaltiges künstlerisches
Lebenswerk jetzt in drei großen Ausstellungen in
Berlin vorgeführt wird, hat als literarisches Ver
mächtnis seine „Selbstbiographie“ hinterlassen, die
von seiner Witwe Charlotte Berend-Corinth
in diesen Tagen bei S. Hirzel in Leipzig heraus
gegeben wird.
Der geniale Maler, der auch ein trefflicher Er
zähler war, hat besonders bei seinen Kindheitserinne
rungen mit großer Liebe verweilt und sie zu einer
wahrhaft klassischen Darstellung seiner ostpreußischen
Werdejahre geformt. Die späteren Aufzeichnungen
greifen mehr einzelne Vorgänge und Entwicklungs
perioden seines Daseins heraus.
Am ergreifendsten aber sind seine letzten tage
buchartigen Niederschriften, die noch bis zwei Mo
nate vor seinem Tode in den Mai 1925 hineinreichen.
Hier blickt der Künstler als Greis — „Senex“ ist das
wichtigste dieser Kapitel überschrieben — von der
Höhe seines Schaffens und im Gefühl des nahenden
Endes auf sein Leben zurück und zieht eine erschüt
ternde Summe, die den tiefen Urgrund der Schwermut
auch in diesem scheinbar so lebensbejahenden und
glücklichen Dasein offenbart.
Als das hohe Ziel seine. Schaffens bezeichnet er
seinen Kampf für die deutsche Kunst. „Meine be
wußte Ueberzeugung war, deutsche Kunst auf eine
höchste Stufe zu bringen“, schreibt er, und ein ander
mal: „Ich habe gesprochen, geschrieben und bin ein
getreten für die deutsche Kunst und war vor dem
Weltkrieg überzeugt, daß die deutsche Kunst an Vor
trefflichkeit der französischen den Rang bestimmt
ablaufen wird, nur gehört Selbstvertrauen und Selbst
ständigkeit dazu.“ Auch als er das Deutsche Reich, in
dem er gelebt und geschaffen und an dem er mit gan
zer Seele hängt, zusammenbrechen sieht, will er auf
seinem Posten verharren: „Ich selbst schmeiße doch
nicht die Flinte ms Korn. Niemals werde ich mein
von Gott gegebenes Talent vernichten lassen. Ich
stelle meinen Mann und ich werde noch so manche
Arbeit schaffen, die die Welt staunen machen soll. Das
Land ist vernichtet. Ran an die Arbeit!“
Und dann fährt er fort: „So soll der deutsche
Künstler streben. Haben wir eine deutsche Kunst, so
haben wir nicht vergeblich gelebt, und Meister Dürer
wird uns im Kunsthimmel mit Handschlag und Lands
mannschaft hoch willkommen heißen.“ In einer Nie
derschrift vom 31. März 1925 ertappt er sich dabei,
daß er jetzt „Kunst simpelt“, während er das früher
nie getan, und er erklärt, daß er „ein Neues“ gefunden
habe: „Die wahre Kunst ist Unwirklichkeit üben. Das
Höchste! „Unwirklichkeit finden wir bei Shakespeare
im Sommernachtstraum, Hamlet und überall. Auch
Goethe ist wohl darin reich, im Egmont. Selbst Leibi
ist in seinen angeführtesten Arbeiten unwirklich!
Alle Patzer, Realisten sind Stümper. Der eine Name
Rembrandt leuchtet durch alle Finsternis.“
Einen Rückblick auf sein Leben wirft er im Som
mer 1923: „Alles, was ich in diesem Leben errungen
habe, danke ich zuerst meinen Eltern, die mich er
zeugten, und dann mir selbst, nur mir selbst. Ich habe
im Leben übergenug Fauststöße erhalten, mehreren
noch ausgewichen und auch einige zurückgegeben,
Intrigen wurden eingefädelt, wie es in der Großstadt
üblich war. Mein Schutzgeist wachte über mich und
bewahrte mich vor Tod durch Ertrinken, vor Sturz in
waghalsigem Reiten. In Raufereien bewahrte er mich
vor gefährlichen Wunden. Aber auch vor Entgleisun
gen aller Arten beschützte er mich, wenn ich durch
mein Temperament in gefährliche Situationen verwik-
kelt wurde. Ich bin noch heute überzeugt, daß der gute
Geist über mich wacht. Heute übersehe ich eine lange
Spanne meines Lebens, wie es sich stetig zu meinem
Fortkommen entwickelte. Niemals habe ich intrigiert,
um durch andere hoch zu kommen, sondern durch
mich selbst wollte ich vorwärts, eine Stellung sollte
errungen werden, wenn ich auch Gegner an die Wand