I IE IX. Ausstellung wurde am 13. Januar eröffnet
und am 28. Februar geschlossen. Trotz der Be=
geisterung, mit welcher Segantini von der Be=
völkerung aufgenommen wurde, und ungeachtet
der energischen Bemühungen und Vorstellungen von Seiten
der Vereinigung, hat keine öffentliche Galerie Wiens ein
Werk des Meisters angekauft. Was alle Sammlungen
Deutschlands schon vor Jahren als ihre Pflicht erachteten,
konnte Oesterreich für seinen Sohn, selbst nach dem
Tode, nicht erreichen. = Dank der Unterstützung opfer=
williger Kunstfreunde ist es der Vereinigung gelungen, ein
Hauptwerk Segantinis, „Die bösen Mütter”, zu erwerben
und dem Staate für die zu erbauende „Moderne Galerie”
zu schenken. Mit derselben Bestimmung wurde das Bild
von Ludwig Herterich „Spiegel” angekauft. = Von Pri=
vaten wurden erworben: Max Klinger: „Kauernde” (Mar=
mor); Auguste Rodin: „Der Mond und die Erde” (Mar=
mor), „Weinendes Mädchen” (Bronze), „Die Verteidigung’
(Bronze); Giovanni Segantini: „Kartoffelernte”, „Trinkende
Kuh”, „Verendetes Wild”, „Ave Maria”, „Beim Kreuze’
Ignac. Zuloaga: „Das Stiergefecht”, „Lola, die Schau=
Spielerin”, „Der Dichter Don Miguel de Segovie”. © © 0