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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 8 
men Rat Dr. Dörnhöffer. Die Stadt Nürnberg durch Ober 
bürgermeister Dr. Luppe, Stadtrat Andreas Staud an Stelle 
des durch Krankheit verhinderten Justizrates, Stadtrates Dok 
tor Max Süßheim und den Direktor der städtischen Kunst 
sammlungen, Prof. Dr. Fritz Traugott Schulz, der Reichsver 
band bildender Künstler Deutschlands durch Prof. Dr. h. c. 
Ludwig Dettmann (Berlin) und Prof. Benno Becker 
(München). Geleitet wurden die Verhandlungen von Oberbür 
germeister Dr. Luppe, der nach Ablauf der ersten drei Jahre 
wiederum zum Vorsitzenden der Stiftung gewählt wurde. 
Stipendien wurden folgenden Künstlern verliehen: 
Eduard Aigner (geb. 6. August 1903 in Neuhaus/Ober- 
pfalz, tätig in München). 
Matthias Barz (geb. 30. August 1895 in Düsseldorf und 
dort tätig). 
Herbert B ö 11 g e r (geb. 8. August 1898 in Krefeld, tätig 
in Düsseldorf). i 
Arthur Braun schweig (geb. 8. April 1888 in Piasken 
(Ostpreußen), tätig in München). 
Erich Büttner (geb. 7. Oktober 1882 in Berlin und 
dort tätig). 
Oskar Ga well (geb. 1888 in Chaolodna/Westpreußen, 
tätig in Berlin). 
Fritz Gartz (geb. 1889 in Berlin, tätig in Söcking bei 
Starnberg), 
J, Otto G e i g e n b e r g e r (geb. 6. Juni 1881 in Was 
serburg am Inn, tätig in München). 
Karl Heinrich Glaab (geb. 31. Mai 1896 in Frankfurt 
am Main, tätig in München), 
Fritz Griebel (geb. 22. August 1899 in Unfinden/Unter- 
franken, tätig in Nürnberg). 
Karl Hemmerlein (geb. 4. Jänner 1896 in Fürth i. B 
und dort tätig). 
Ludwig H er th e 1 (geb. 25. April 1887 in Metz, tätig 
in München). 
Ewald Jorzig (geb. 14. Februar 1905 in Lütgendortmund, 
tätig in Düsseldorf). 
Alfred Kit zig (geb. 9. Juli 1902 in Ahlen/Westf., tätig 
in Berlin). 
Albert König (geb. 22. März 1881 in Eschede, tätig in 
Unterlüss, Kreis Celle). 
Bruno Krauskopf (geb. 9. März 1892 in Marienburg, 
tätig in Berlin). 
Anton Lei dl (geb. 13. Mai 1900 in Frankfurt am Main, 
tätig in München). 
Willibald Mayerl (geb. 6. August 1896 in Neuölsnitz- 
Erzgebirge, tätig in Hohndorf, Bez. Chemnitz). 
Wolf Panizza (geb. 23. Dezember 1901 in Lindau, tätig 
in München). 
Otto Röhnert (geb. 18. Februar 1900 in Uhlstädt, tätig 
in München). 
Wolf Röhricht (geb. 20. April 1886 in Liegnitz, tätig 
in Berlin). 
Walter Rose (geb. 12. Dezember 1903 in München, tätig 
in Schondorf/Ammersee). 
Josef Sauer (geb. 4. Mai 1893 in Bamberg, tätig in 
Nürnberg). 
Karl S c h r o p p (geb. 22. April 1899 in Heidelberg und 
dort tätig). 
Josef Steib (geb. 13. Februar 1898 in München, tätig 
in Düsseldorf). 
Hermann Teuber (geb. 12. August 1894 in Dresden, 
tätig in Berlin). 
Hugo Troendle (geb. 1882 in Bruchsal/B., tätig in 
München). 
Karl Walther (geb. 19. August 1905 in Zeitz, tätig in 
Leipzig). 
Georg Weidenbacher (geb. 31. Juli 1905 in Nörd- 
lingen, tätig in Nürnberg). 
Max Wylluda (geb. 7. März 1889 in Okrongeln bei 
Lötzen/Ostpreußen, tätig in München). 
Aug. Friedrich Zintl (geb. 5. August 1900 in Weiden- 
Oberpfalz, tätig in München). 
Chronik. 
BIBLIOPHILIE. 
(Ein Buch mit Randbemerkungen von Tasso.) In einem 
wertvollen Beitrag zur Tasso-Literatur berichtete M. A. G u- 
kovskij unter Beigabe von Faksimiles jüngst im Bulletin 
der Petersburger Akademie der Wissenschaften (1931) über 
den sehr beachtenswerten Fund eines Buches aus der Biblio 
thek Torquato Tassos. Es handelt sich hierbei um die 
Historia de gentibus Septentrionalibus des Upsalaer Erz 
bischofs Olaus Magnus, die Tasso bei der Abfassung seines 
Re Torrismondo (erschienen 1587 zu Verona, Vinegia, Ferrara) 
stark benutzt hat. Aus Mantuaner Briefen des Dichters von 
1586 wissen wir, daß er die Dänengeschichte des Saxo Gram- 
maticus und die hier erwähnte Historia des Magnus sich von 
befreundeter Seite geliehen hatte. Die letztere gab er nicht 
zurück, da er sie mit zahlreichen Randbemerkungen versehen 
hatte. Das einzigartige Exemplar befindet sich in der Peters 
burger Staatsbibliothek und besitzt einen hohen bibliophilen 
und literaturgeschichtlichen Wert. Es ist ein Exemplar der 
römischen Ausgabe von 1555, die sich u. a. auch in der Basler 
Universitätsbibliothek — mit eigenhändigem Besitzervermerk 
von Bonifacius Amerbach 1555 — befindet. Eine spätere 
deutsche Ausgabe ist die Basler von 1567, bei Heinrich 
Petri verlegt. In dem Tasso-Exemplar haben für die Ge 
schichte des betreffenden Stückes zwei Vermerke besonderes 
Interesse. Auf dem Titelblatt steht der Hinweis, daß die 
Marginalien von der Hand des Tasso seien, auf dem letzten 
Blatt der Name des ursprünglichen Besitzers: Joannls Negrini 
Vitriani lib. 1558 R. Wie Gukowskij mit Sicherheit nachweisen 
zu können glaubt, ist die Echtheit der Tassischen Marginalien 
über jeden Zweifel erhaben. 
(Professor Dr. Ottokar Smital,) In Wien ist der Vor 
stand der Handschriftensammlung der Oesterreichischen Na 
tionalbibliothek Professor Dr. Ottokar Smital im Alter von 
47 Jahren gestorben. Der Verblichene galt als hervorragender 
Fachmann, hauptsächlich in bezug auf Erstdrucke und antike 
Handschriften. Er hat den mexikanischen Kodex, eine der 
Zierden der Nationalbibliothek, in einer farbigen, faksimilierten 
Ausgabe und die sogenannte Schwarze Bibel herausgegeben. 
Die größten Verdienste hat er sich aber bei den schwierigen 
Verhandlungen wegen Zurückgewinnung verschiedener wert 
voller Objekte der ehemaligen Hofbibliothek erworben, die 
nach dem Zusammenbruch der Monarchie in die Siegerstaaten 
verschleppt worden waren. Ihm ist zu danken, daß Italien 
das außerordentlich wertvolle Werk »Wiener Genesis« der 
Nationalbibliothek zurückstellte. 
BILDER 
(Wie viele echte Rembrandts hat Amerika?) In amerika 
nischen Kunstkreisen tobt zur Zeit der Streit um die Frage, 
wieviel echte Rembrandts sich in amerikanischem Besitz be 
finden. iEs stehen sich dabei zwei Sachverständige, Dr. Va 
lentin er (Detroit) und der Direktor des Museums der Prin- 
celon Universität, Dr. Frank Jewett M a t h e r, gegenüber. 
Valentiner hat, wie von uns (in Nr. 3) gemeldet, kürzlich in 
einem bemerkenswerten Werk ein genaues Verzeichnis ame 
rikanischer Rembrandts veröffentlicht. Nach ihm befinden sich 
von den 700 Gemälden des Meisters 175 heute in den Ver 
einigten Staaten. Die Zahl hätte sich also seit der letztjähri 
gen Detroiter Ausstellung um rund 50 Werke erhöht. Mather, 
der die Zahl der echten Rembrandts auf nur 400 schätzt, 
greift Valeutiners Auffassung an und sucht zu beweisen, daß 
von den 175 amerikanischen Rembrandts höchstens neun 
zig Anspruch auf Echtheit erheben können. Beson 
ders die Echtheit des im Metropolitan-Museum hängenden Pi 
latus, des Porträts von Hendrikje, des Mannes im Ringkragen, 
werden von Mather in Zweifel gezogen, wie er auch der Mei 
nung ist, daß eher dreißig als zwanzig Prozent der L e n i n e r 
und Berliner Rembrandts als unecht ausgemerzt werden 
müßten. 
(Die Führich-Funde aut der Wiener Technik.) Der von 
uns gemeldete Rechtsstreit um das Eigentumsverhältnis, an 73 
bisnun unbekannten Aktzeichnungen Josef v. Führichs ist 
nun vom Wiener Zivillandesgericht in letzter Instanz endgül 
tig entschieden worden. Im Jahre 1926 fand der damalige 
Assistent der Technischen Hochschule, Architekt Hermann 
B 1 e y e r, in einem Kasten im Aktzeichensaal unter Mist ver 
borgen 73 Aktstudien, die mit Führich signiert waren. Der 
Fund war umso wertvoller, als bis dahin von Führich kein 
einziger Akt bekannt war. Bleyer erforschte den Fund nach 
seiner wissenschaftlichen Seite hin und stellte fest, daß es sich 
um bisher unbekannte Jugendwerke des Meisters aus den Jah 
ren 1819 bis 1825 handle. Er erstattete bei der Polizei die 
Fundanzeige und strengte nach Ablauf der dreijährigen Ver 
schweigungsiris t gegen den Bundesschatz eine Klage auf Her 
ausgabe der Zeichnungen an. Der Bundesschatz wendete ein, 
daß von einem Fund keine Rede sein könne, da der Kläger 
sich zur Zeit seiner Entdeckung im Staatsdienst befunden 
habe. Wenn er in der Technik etwas gefunden habe, so habe 
er dies in Ausübung seines Dienstes getan. Nachdem schon 
das Bezirksgericht die Klage abgewiesen hatte, hat nun das 
Zivillandesgericht der Berufung des Klägers keine Folge
	        
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