bot die neuerliche Ausgrabung eines alten Töpferofens in der Maximinenstrasse, die ihrerseits wieder eine eingehendere Durch- arbeitung der archivalischen Quellen zur Folge hatte. Die Ausbeute war nach beiden Richtungen über Erwarten ergiebig. Die Ausschusslager und Scherbengruben der Werk- ; i in __ statt in der Maximinenstrasse haben eine Sammlung I z e von über hundert Steinzeugkrügen neben zahl- reichen Scherben zu Tage gefördert, die dem ' N __ städtischen Kunstgewerbe-Museum zu Köln ein- i i verleibt werden konnten. Die Sammlung ist so reich i! i _ an Krügen ersten Ranges und so ausserordentlich Dmilw Abbildung: vielseitig an ornamentalen und figürlichen, zum grossen Theil noch ganz unbekannten Verzierungen, dass die stadt- kölnische Steinzeugindustrie, wenn auch nicht in commercieller, so doch in künstlerischer Hinsicht auf eine Stufe mit derjenigen der berührnteren Betriebscentren Sieg- burg und Raeren zu stellen ist. Obwohl es nicht den Anschein hat, dass die Fundstücke den ganzen Formenschatz der Kölner Werk- stätte lückenlos wiedergeben, er- hält man aus dern Vorhandenen doch ein deutliches Bild der gang- barsten und daher am häufigsten hergestellten Gattungen. Die eigentliche Massenware der Fa- _ brik, die sich auch ausserhalb " des neuen Fundes in zahlreichen Exemplaren erhalten hat, bilden neben den ganz unverzierten oder nur mit Bartmasken auf sonst glatter Fläche ausgestatteten Ge- fässen die Krüge mit aufgelegten Eichenranken oder Rosenzweigen in unendlicher Variation der Blatt- und Blütenfonnen. Die ältesten Exemplare, zu welchen die beiden bekannten Krüge mit dem Stammbaum Christi im Museum zu Darmstadt gehören, zeigen noch Ranken von rein spätgothischer Stilisirung. Später scheinen die Ranken des QuenteYschen Modelbuches (Köln, I. Auflage von 1527) als Vorbilder gedient zu haben. Ein Krug dieser Art ist bereits Abbildung x