zu transportiren sein." Allerdings war auch zu
Kriegszeiten ihre Ausstattung meist prunkvoll.
Die Zelte wurden mit flämischen Gobelins
behangen, die man in Eichenkisten rnit sich
führte. Froissart erzählt, der Duke of Lancaster
empfing den König von Portugal zwischen
Monacal und Malgaco in seinem Zelte, das mit
Gobelins aus Arras behangen war, als ob er
sich in I-Iertfort, Leicester oder irgend einem
andern seiner Edelsitze befunden hätte.
In Friedenszeiten zogen die mittelalter-
lichenKönige von einem Landeigner zum andern
und consumirten seine Producte an Ort und
Stelle. Auch sandten sie Aufträge an die Sheriffs,
damit man Fürsorge für die Beschaffung dessen
treffen konnte, was in dem einen oder andern '
Schlosse oder Landsitze nicht aufzutreiben war.
So kam es, dass die Schätze des Haushaltes
Stuhl, Eichen, um 1520
(Lady Beaurnont)
unserer früheren Könige, in Gold- und Silbergefässen und sonstigem
beweglichen Eigenthum bestehend, häufig Verwandten vermacht
werden konnten und in Kriegszeiten nicht selten völlig verschwanden.
Was hier von Königen und Prinzen gesagt wird, gilt auch für den
Feudal-Adel und die Eigner der alten Schlösser, von welch letzteren
so manche noch bestehen, die
heute mit jedwedem modernen
Comfort ausgestattet, nur selten
Überreste mittelalterlicher Möbel
und Geräthe aufzuweisen haben.
Von wirklich mittelalterlichen
Möbeln besitzen wir in England
nur wenige Stücke. So sei der
Krönungsstuhl in der Westminster-
Abtei genannt, ein Stück, in Eichen
ausgeführt, mit hohem Giebel, im
Rücken von zwei schmalen Zinnen
flankirt, ehedem von zwei Löwen
überragt, die Seiten getäfelt, das
Ganze ehemals vergoldet und be-
malt, vielleicht auch mit farbigem
Glase eingelegt. Dieser Stuhl gehört
dem XIII. Jahrhundert an. Ein ganz
Armstubl, Nussholz, um 1650