0'? Die Garnitur ist Mahagoni, mit Messingstäbchen, die in die Stuhllehnen gitterartig eingeschaltet sind; in den Armlehnen, auch des Kanapes, baucht sich dieses Gitter korbförmig aus, zur Aufnahme von Handarbeiten u. dgl., während zugleich das Deckbrett der Armlehne sich zu einer geschweiften Tischplatte erweitert, für die Kaffeetasse oder andere Gebrauchsartikel des Augenblicks. Der Bau der Sitzmöbel ist gut durch- _ dacht; sie dürfen zierlich sein, weil die Last des Sitzenden nicht in die Curven der Füsse fällt, die übrigens noch unten durch Messingstäbe versteift sind. Die Kissen sind abnehmbar und nur durch Schnüre befestigt; sie zeigen auf nilgrünem Moire', in Seide applikirt, quadra- tisch stilisirte Mohnblumen. De Rücken des Sophas ist ein unsymmetrischer Aufbau, theils Spiegel, theils Gitterwerk, theils Büchergestell, das als Postament abschliesst; wo man hinlangt, trifft man auf etwas Brauchbares. Die Tischplatte hat an den Ecken die nämlichen Stützen, wie die Wand- consolen; die Lade schiebt sich durch den ganzen Tischkörper, ist seldenPolsür also beiderseits herauszuziehen; was daneben leerer Raum bleibt, ist bloss durch blauseidene Vorhänge abgespannt. Ein reizendes Hauptmöbel- stück ist der Hochzeitskasten. Dieser moderne „Schrein" ist aussen Mahagoni, innen duftendes Veilchenholz; die Beschläge, mattes Silber, bilden Myrten und Rosen nach. Zwei eingesetzte Reliefs zeigen Portraits und die Scene des Ring- tausches; als Sinnbilder sind Lorbeer, für den Mann, und die Schildkröte als Symbol der Häuslichkeit, für die Frau, angebracht. Der Mitteltheil des Kastens ist innen mit Bronzeplatten ausgekleidet, so dass er auch zur Verwahrung von Schmuck dienen mag, und in einer Abtheilung desselben erblickt man hinter Glas zwei intime I-Ieiligthümer: den Brautkranz und die Brautschuhe. An einem hüb- schen Photographiekasten, der auch ein Behältnis für Apparate und sechs Lädchen für Werkzeuge enthält, sind die Einlagen Schildpattleder und blauweiss gehaltene, waschbar lackirte Cartonbilder (Daguerres Portrait u. s. f.), für die man sich natürlich auch Wedgwoodplatten oder Delfter Scenen denken mag. Reizend ist die mit reichlicher Symbolik ausgestattete Wanduhr. Ihr Gerüst ist ein Brett aus Nussholz, dessen unterer Theil ein Silberrelief (Schnitter beim Ave Maria-Läuten) enthält; die läutenden Glocken reihen sich, in Holz geschnitzt, friesartig zum Rahmen des Reliefs. Darüber springt der quadratische Uhrkasten hervor, von Sonnenstrahlen und Sternen gekrönt und beiderseits mit kupfergetriebener Symbolik (Mohnpflanzen, Hahn, Eule, Mond, Sternhimmel) eingefasst. Innerhalb des quadratischen Zifferblattes und seines Stundenkreises von aufgelegten Messing- ziffern trägt eine viereckige Stahlplatte die Minutenzahlen. Am Perpendikel erblickt