9b geschaffen wurde und die Arbeiten selbst eine Freude, Andacht und Lebens- genuss zugleich waren. Von hier aus begreift man auch die Möglichkeit der Entstehung von Kreuzenstein. Schloss Seebam und die um- liegenden herrschaftlichen Wirtschafts- höfe sind ausserdem in allen ver- fugbaren Räumen bis auf die Dach- böden hinauf derzeit angefüllt mit alten Kunstgegenständen, Möbeln aller Art, Bildern, Gläsern und Krügen, Kachel- öfen, Bronzegegenständen, Schmiede- arbeiten u. s. f., ein vorläufig noch zer- streutes Museum. Das alles soll in Burg Kreuzenstein geeignete Auf- stellung finden. ., . Als besonders beachtenswerte Flühßhfismchßs REIM Stücke seien hier noch folgende an- geführt: An der nördlichen Kapellenwand ein romanisches Taufbecken, auf Löwen stehend, eine vorzügliche altitalienische Arbeit noch in Form der antiken Bronze-Cisten, wie sie mit ihren Gravirungen bekanntlich bis in ältest etruskische Zeit reichen. Selbst der Gravirstil an der senkrechten Cistenwand hat sich hier noch in Form von ornamentalen Flachreliefs erhalten. Ober diesem höchst seltenen Stück befindet sich in die Mauer eingelassen ein wohl noch mehr zum Nachdenken anregender Gegen- stand: ein frühchristliches Relief aus parischem Marmor in Mosaik- einrahmung mit der Darstellung einer Taufe, aber noch mit antikisirend griechischem Costume, Waffenschmuck und stilistischer Behandlung der Figuren, aus der Gegend von Padua stammend. Schade,' dass der Mangel einer Inschrift das offenbar nach Padua nur durch Verschleppung gekommene Stück geschichtlich nicht näher bestimmen lässt. Die Abbildung auf Seite m0 stellt den westlichen Abschluss des Kapellenschiffes dar; das Chorgestühl daselbst mit der Jahres- zahl 1475 ist eine alte Tiroler Arbeit; der grosse Christus am Kreuz darüber, aus dem XIV. Jahrhundert, befand sich früher in der Heiligen Blutkapelle zu Friesach; Maria und Johannes daneben stammen aus Norddeutschland. Was sonst auf diesem Bilde zu sehen: Luster,