auf war sein farbenfreudiges Auge entzückt von den reichen Wirkungen, zu welchen die Gläser aus dern Alterthum im Laufe der Jahrhunderte gelangt waren. Fast noch Kind suchte er, durch des Vaters Stellung begünstigt, begierig nach solchen Resten der Vergangenheit. Wie be- zaubert bleiben wir beim Ein- tritte in Tiffanys Behausung an deren Schwelle stehen. Ein mächtiges Panneau umrahmt den Kamin, aus Stücken alter Gläser zusammengesetzt, jedes einzelne von unregelmässiger Gestalt, in Blei gefasst - ein Mosaik seltsamster Art. Tiffany hat in seinen Gläsern die ganze Schönheit des alten Glases wiedererstehen lassen, und zwar bringt er die Lichteffecte nicht durch nach- Gmiscme "o" Tmny träglich aufgetragene fremde Schichten hervor, sondern es bildet die Farbe im Glase einen inte- grirenden Bestandtheil des dichten und solid sich anfühlenden Objectes. Und wie einfach ist nicht die Verfahrungsweise, die zu solchen Ergeb- nissen fuhrt: man lässt über das noch heisse Glas Dämpfe streichen, die verschiedenen geschmolzenen Metallen entweichen. Ein ganz einfaches Princip; das Geheimnis besteht in der künstlerischen und wissenschaftlichen Gewandtheit dessen, der" es anwendet. Heute, wo wir mit unserer alten Cultur auf voller Höhe stehen und durch die Macht der uns von unseren Vorfahren hinterlassenen Kenntnisse fast an neuem Aufschwunge gehemmt werden, ist es wahrlich kein Leichtes, Kunstprincipien einzuführen, die frei sind von jeder Anlehnung an die Vergangenheit. In der That soll sich unser Ehrgeiz darauf beschränken, in verschiedener Weise die herrlichen Blüten der Vergangenheit zu entwickeln. Wir haben gesehen, wie Tiffany die Vorbilder des Alterthums für das Gebiet der Glaskunst verwertete. Die Arbeiten der alten Venezianer boten seinem Erfindergeist einen neuen Ausgangspunkt. Man kennt den malerischen Reiz, den der Zufall aus den zahllosen Linien in der Glasrnasse durch den Hauch des Bläsers hervorbringt. Dieselben Principien bringt Tiffany zur Erreichung von Wirkungen