und daneben Ferdinand Raimund, der seiner Mgse lauscht. Dieses Denkmal brauchte eine Parklandschaft mit grünen Bäumen und bunten Blumen. So ist Raimund der Leidensgefährte Mozarts geworden, der wie eine antike Hekate an einen Kreuzweg gestellt wurde. DAS MAKART-DENKMAL. Am 13. Juni ist im Wiener Stadtpark das Marmordenkmal Hans Makarts enthüllt worden. Es ist das zweite in der Reihe von Künstlerstandbildern, zu deren Errichtung das Schindler-Denkmal den Anstoss gegeben hat, und bildet ein wertvolles Schmuckstück Wiens. Eines der letzten Werke Victor Tilgners, fallt es in die Zeit, da dessen geniales Talent in einem allerletzten Aufiiamn-ien gleichzeitig die mannigfaltigste Gross- und Klein- plastik hervorsprudelte. Er hatte den Makart zuerst ganz anders gebildet. Dem natürlichen Instinkt, der bei seinen Auffassungen die Hauptrolle spielte, lag es am nächsten, den Mann so zu machen, wie er ihn täglich vor sich sah. Als den Atelier- und Strassen-Makart, in den stadtbekannten Purnphosen und Röhrenstiefeln. Das war „der Makart," wie ihn ganz Wien gekannt und im Gedächtnisse behalten hat. Das erste Modell war auch vorzüglich, und es ist schade, dass es nicht Marmor geworden ist. Es wurde durch eine andere Auffassung verdrängt, die man dem Bildhauer nahe legte und die allerdings für das Wiener Empfinden vielBestechendes hat. In der Voraussetzung, dass das Denkmal am Ringstrassenrande des Stadt- parkes stehen und auf den Ring hinauswirken werde, schlug man vor, Makart in jenem Rubenscostiim darzustellen, in dem er bei dem Huldigungsfestzuge die Künstlerschaft angeführt hat. Dadurch wäre zugleich eine dauernde Anspielung auf jene glänzende Kaiserfeier zustande gekommen. Tilgner, der Sohn einer costümfrohen Epoche Wiens, war sofort dabei. Ohnehin stak er damals ganz im Costümwesen. Eben hatte er das Standbild des Bürgermeisters Petersen für Hamburg vollendet, der in altdeutscher Tracht sich auf einen deutschen Renaissancestuhl stützt. Gleichzeitig waren auch der Mozart in Louis XVI., und der junge Goethe in Werther-Tracht. Dazu kamen noch plastische Fein- schmeckereien. Es ist sehr bezeichnend, dass er uns angesichts seines zweiten Makart-Modells, auf dessen vortretendes rechtes Bein deutend, sagte: „So ein zierliches Bein, das kam nur im achtzehnten Jahrhundert vor; wäre es nicht schade gewesen, das in einer Stiefelröhre zu verstecken?" Im Modell war es allerdings noch weit zierlicher als in der Statue, die einen fleischigeren Eindruck macht. Und so errichtete man Hans Makart - sozusagen - ein Rubens-Denkmal. Aber man kann mit dem Erfolge auch so zufrieden sein. Der Beweggrund des Rubens- costüms fiel wohl weg, da das Denkmal nicht an den Ring zu stehen kam, sondern weiter hinein in die Randanlage, das Gesicht dem Park und seinem Rosenilor zugekehrt. Und um das festzugsmässige Motiv kümmerte sich der Künstler schon gar nicht. Er stellte seinen Makart vielmehr als richtigen Fürsten der Wiener Malerei dar, wie er neben einem prächtigen Lehnstuhl aufrecht steht und eine jener Huldigungen zu empfangen scheint, an denen es bei seinen berühmten Atelierfesten nicht fehlte. Die rechte Hand auf die Lehne des „Thrones" gestützt, die linke auf die Brust gelegt, steht er fast etwas ceremoniös da, so recht als Repräsentant der Wiener Kunst, der er damals eine so hohe gesellschaftliche Stellung errungen hatte. Auf dem befransten Teppich, der den Boden deckt, liegen auch Pinsel und Palette, wiederum ganz atelierrnässig. So wie nun dieser Makart im Costüm des XVII. Jahrhunderts dasteht, ist er, ohne dass die Absicht so gelautet