266 entkleideten Bauwerken einerseits die Architektur der mittelalter- lichen Vertheidigungs-Erker und andererseits jene des ländlichen Haus-Erkers zur Geltung gelangt. Unter den Erkern der nord- tirolischen Bauernhäuser nimmt derjenige den obersten Rang ein, welcher seine Entstehung und Ausbildung dem Zwecke der ausgiebigen Erhellung und behag- lichen Gestaltung eines in diesen. Wohnbauten wichtigen Raumes, des Flurs im Obergeschosse, verdankt. Der Flur des gemauerten Bauernhauses ist hier schmal und langgestreckt in der Mitte des Baues so angelegt, dass er von der vorderen bis zur rückwärtigen Giebelfront reicht. Er enthält die Hausstiege und seine beiden Lang- seiten vermitteln den Zugang zu den übrigen Räumlichkeiten des Hauses. Im Erdgeschosse, wenn nicht die Hausthiire geöffnet ist, nur spärlich durch ein niedriges Oberlichtfenster über der Thüre oder durch ein kleines Fenster neben derselben beleuchtet, er- hält der unmittelbar über diesem gelegene Flur des Obergeschosses hinreichend Licht durch den an seiner vorderen Schmalseite aus- gebauten Erker, welchen man füglich als typischen Flur-Erker bezeichnen kann. Die Grundform dieser Flur- Erker ist zumeist polygonal, so dass sie entweder mit vier Acht- ecks- oder drei Sechsecksseiten