277 Oberfläche gewellt und ge- rifft wird, damit sie in der Handfläche leichter zu halten seien, wie ihre Mündung ausbaucht und sich erweitert, damit sie nicht aus der Hand gleiten, wie zu demselben Zwecke an dem dünnen röhrenförmigen l-Ialse der henkellosen Flaschen oben Ringe angemacht werden, wie bei den grossen Kübeln solche Reifen zum bequemen 2 Anfassen des ziemlich i schweren Gefässes dienen, wie die flachen Frucht- schalen, die auf den Fuss- boden und niedrige Tabou- rette zu stehen kommen, auf Füsse gestellt werden, damit ihr Inhalt der dar- nach langenden Hand näher liege u. s. w. Die Profil- schnitte zeigen auch, dass alle dieseErweiterungen und Ansätze, eigentliche Henkel und Ohren ausgenommen, mit der Gefässform unter Einem hergestellt wurden. Sicherlich fällt auf, dass in dem Decor der Profangläser Musiker, Reiter auf der Jagd und beim Polospiel, kämpfende Vierfüssler, Fischchen und prächtige Vögel nicht selten vorkommen, an den Lampen aber die menschliche Figur und das Thier gänzlich fehlen. Abgesehen davon, dass sich der mohammedanische Orientale bei den Gebrauchsgegenständen weniger an das Verbot der Darstellung lebendiger Wesen hält als bei den Cultusobjecten, wird ihr reichliches Vorkommen an jenen Gläsern die Ansicht des Verfassers von ihrem östlichen Ursprunge wohl unter- stützen dürfen, wie auch die stilisirten Wolkenzüge - chinesische Anklänge wie bei den Teppichen - und das bauschige, persisch- syrische Costüm der dargestellten Männer. Geometrische Flecht- muster kommen nur an Profangläsern vor, die Schrift, welche in der arabischen Decoration eine so hervorragende Rolle spielt, und einige Moscheelampe, XIV. Jahrhundert. Collection Charles Mannheim, Paris (circa i], der Originalgrösse)