291 seiner letzten Zeit noch ein- mal überarbeitete und mit dem Datum 1853 irrthünzlich versah. Da steht ein Eisen- bahnzug, den der Sensen- mann als Locomotivführer begleitet, dem der Tod als Heizer gesellt ist. Da steigt das neue jahr, dem der Friede folgt, in das Coupe ein, von allem Volke jubelnd begrüsst, vom Schaffner ehrerbietigst geleitet. Das alte aber als altes humpeln- des Weib verlässt still und unbeachtet das Nebencoupe und ein Packknecht wirft ihm höhnisch einen Beutel mit Erfahrungen hinterdrein. Voll Humor ist ja auch die Zeichnung „Der Post- _ 4 „ . , Wagen" und andere bekannte Die engen Stiefel (Aachen, Mul.) Blätter. Alfred Rethel hat als Kind schon die Neigung zum Charakteri- stischen, ja Carikirenden gehabt. Neben den Thaten Alexanders und Napoleons hat er mehrfach als Knabe niederländische Bilder mit drastischen Schilderungen des rüpelhaften Bauernlebens copirt und aus seinem Tuschkasten angepinselt. Später hat er namentlich fran- zösische Caricaturen nachgezeichnet, wovon Proben in einer Mappe erhalten sind, die sich im Aachener Museum befindet und aus dem Besitze von Schillings stammt, der sorgfältig alle ihm erreichbaren Blätter von der Hand des in seinem Hause von Kindheit an verkeh- renden Künstlers sammelte. Hier liegen zahlreiche Kinderzeichnungen Alfred Rethels beisammen. So z. B. ein Grabdenkmal, mit ganz schüchterner, kindlicher, unreifer Hand gezeichnet, das die Aufschrift trägt: „Hier liegt begraben die Lorgnette." Unterschrieben sind die Verse: „Lauf, Wanderer, lauf", Halt dich nicht auf, Hier liegt begraben die (!) grosse Kritikus, Weilandige Lorgnette." 37'