der Maler Alexander Jakesch in Prag mit der Ausführung eines Gemäldes, dessen Darstellung auf das Allerheiligste Altarssacrament Bezug zu nehmen hat, für die Corporis Christikirche in Graslitz betraut. Der Bildhauer Stanislaus Sucharda in Prag hat die ihm vom Ministerium für Cultus und Unterricht seinerzeit übertragene Ausführung des Marmorreliefs „Wiegenlied" bereits vollendet. Das Werk wurde vom Ministerium der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag zur Aufstellung in der Gallerie des Rudolfinums zugewiesen. Schliesslich wäre noch zu erwähnen, dass der Minister für Cultus und Unterricht die Herstellung einer Marmorgruppe und zweier Cherubim in Sandstein für den Altar der Kaiserjubi- läums-Votivlxirche zu Weidenau in Schlesien auf Rechnung der staatlichen Kunstcredite bewilligt hat. Die Marmorgruppe soll die Vision des heiligen Franz von Assisi darstellen, welchem die Kirche geweiht ist. Der Bildhauer Josef Obeth, ein Schüler Kundmanns, hat bereits mit der Arbeit begonnen. MITTHEILUN GEN AUS DEM K. K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM S0 NEÜORDNUNG DER SAMMLUNGEN. Anschliessend an die Neu- aufstellung der keramischen und der Textilsammlung in den Sälen II und IV ist nun auch eine übersichtliche, systematische Anordnung der reichhaltigen Glas- sarnmlung des Museums im Saale III durchgeführt worden. Dem Eingange (durch Saal II) zunächst ist die höchst instructive Sammlung von Bruchstücken römischer Glasarbeiten in drei Pultkasten aufgestellt. Darauf folgt die Gruppe venezianischer Gläser aus dem XV. bis XVIII. Jahrhundert, welche mit den modernen Nachbildungen venezianischer Glasarbeiten den Raum bis gegen die Mitte des Saales hin in Anspruch nimmt. Hieran reihen sich in einem Compartiment des grossen Wand- schrankes die spanischenGläser und die orientalischen Glasarbeitenln der Mitte des Saales folgen die deutschen Gläser, unter welchen sich besonders die mit Schmelz- malereien decorirten Humpen und Pokale aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert durch Schönheit und Seltenheit auszeichnen. Den I-Iauptstock der Sammlung bilden jedoch die geschliHenen dhd gravirten böhmischen Gläser aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert, die im Verein mit den Doppelgläsem mit Zwischenver- goldung, den Schaper-Gläsern, Rubingläsem u. s. w. fünf grosse Schränke füllen. Eine prächtige Collection moderner Nachbildungen gravirter böhmischer Gläser leitethinüberzu den modernen Arbeiten am Ausgang des Saales, zu den französischen, englischen und russischen Gläsern, denen sich in grösserer Ausdehnung die böhmischen Arbeiten und als hervorragendster Theil derselben die Erzeugnisse von J. 8: L. Lobmeyr anschliessen. Einzelne kleinere Ausstellungsschränke bergen noch die Gruppe der Glasbläsereien sowie der chinesischen, japanischen und amerikanischen Gläser. Vor den fünf Fenstern des Saales wurden gegen fünfzig Glasgemälde in historischer Anordnung aufgestellt. Unmittelbar nach der Wiedererölfnung des Saales III wurde die Neuauf- stellung der Sammlungen im Saale I (Arbeiten aus edlen Metallen, Schmuck und Email) in Angriff genommen. 10