QUu Schreibtische und Damen-Toilettetische, Möbel, die durch eine grosse Zahl von Schubladen und Fächern sich als besonders bequem erweisen. Die Garderobekästen Sheratons von verschiedenster Grösse und Form, von denen heute noch viele im Gebrauche stehen, zeigen guten Geschmack und zweckentsprechende Anordnung. Die Stühle Sheratons haben der Mehrzahl nach viereckige Lehnen. Gegen das Ende des XVIII. Jahrhunderts fanden manche kurz- lebige Moden auf dem Gebiete der Möbelerzeugung in England Eingang. So vor allen die Verwendung von japanischen Panneaux und die Lackarbeit, wie sie französische und englische Kunsthandwerker herstellten. Junge Damen beschäftigten sich nicht selten mit der Ausführung von Copien nach japanischen Originalen. Auch die porzellanartigen Medaillons und Plaques, Jasperware genannt, von Josiah Wedgwood hergestellt, wurden von Sheraton zur Verzierung seiner schönsten Möbel verwendet. Medaillons dieser Art finden sich auch auf den Erzeugnissen der französischen Kunst- tischler aus der Periode Louis XVI. Flaxman, der berühmte Medailleur dieser Zeit, lehnte sich häufig in seinen Arbeiten an alte Gemmen und classische Basreliefs an. Die „Whatnot" und sogenannten stummen Diener gehörten eben- falls dieser Zeit an. Die allergrösste Sorgfalt wendete man dem Speisezimmer zu, dessen einzelne Stücke sich durch Schönheit und Zweckmässigkeit ganz besonders auszeichneten. Die Ausstellung im Kensington-Museum (1896) machte uns auch mit den Chairs der Meister und Präsidenten der verschiedenen Gilden und Handels-Compagnien der Stadt London bekannt - Corporationen, die ebenso zahlreich als wohlhabend sind. Einige dieser Chairs haben grosse Dimensionen und tragen an ihren Rück- seiten die Wappen und Embleme der verschiedenen Gewerbe. Viele derselben stammen aus der Zeit Chippendales. Andere Möbel dieser Art, u. a. der grosse Brauertisch, gehören einer weit früheren Epoche an. Einige prächtige der ausgestellten Sitze wurden bei den Hof- empfängen in St.James Palace verwendet; so der reich verzierte runde Chair mit den beiden Sphinxen, welchen wir in Abbildung brachten. Dieser Chair oder Thron wurde aller Wahrscheinlichkeit nach am Beginne dieses Jahrhunderts hergestellt. Die Londoner Ausstellung im Jahre I8g6 bot eine seltene Gelegenheit, die Geschichte des englischen Möbels zu studiren. Die Besitzer prächtiger alter Stücke stellten ihre Schätze gerne dem Kensington-Museum zur Verfügung. Bei diesem Anlasse zeigte sich aber, dass die grossen Feudalsitze Englands über complete historische