1'J giebigzubestellemDie Aufgabe, die Congressausstellung unmittelbar abzuspiegeln, fällt den Illustrationen zu. Sie sind dem Werke freigebig zugemessen: 46 Volltafeln und x79 Textbilder. An ihrer Herstellung waren die besten Kräfte und Firmen Wiens betheiligt. Mit Freude erblickt man die meisterhaften farbigen Radierungen William Unger's: das reizende Daffmgefsche Miniaturbild der Fürstin Kohäry, den Lawrence'schen Kopf des jungen Grafen Victor Fries, das Costümbildnis der Gräfin Barbara Golovine von Mad. Vigee -Lebrun und die sogenannte „Madame Plaideuse" nach Dafiinger. Die Farbenlichtdrucke von J. Löwy (die Fürstin Bagration nach Isabeys duftiger Miniatur und die fulminante Bigottini nach Isabey) und von M. Jaffe sind vollkommene Leistungen, die jedem Besucher der Congressausstellung wert bleiben werden. Die Lichtdrucke von M. jaffe und J. Löwy sind unter Mitwirkung der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt entstanden. Die Heliogravüren von Blechinger und Leykauf (wie die farbige der schönen Baronin Henriette von Pereia-Arnstein, nach Grassi), die feinen Radierungen von A. Kaiser (Goldgefässe), J. Groh (Wiener Porzellan) und W. Woemle (Glasgefasse), dann Angerer und Göschls zinkographischer Farben- druck der Prachtcassette Maria Louisens sind noch besonders hervorzuheben. Die Cliche's sind von Angerer und Göschl und J. Löwy, die Holzschnitte aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei und von R. v. Waldheirn, welche Firma auch den Druck des Werkes besorgt hat. Den Druck der Radierungen leisteten die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst und A. Pisani. Schliesslich ist der Einband von F. W. Papke zu erwähnen, der - ein glücklicher Einfall - der Enveloppe der im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv befindlichen Congressacte nachgebildet ist. Er ist in krebsrothem Saftian mit reicher Handvergoldung ausgeführt, das Vorsatzblatt nach einer gleichzeitigen Wandverkleidung im Besitze des Fürsten Liechtenstein (hell- blau mit Empire-Ornaxnent). Zum Schlüsse noch eine Bemerkung: das ganze Werk ist innen und aussen Wiener Arbeit. MITTHEILUN GEN AUS DEM K.K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM 50- SEINE K. UND K. APOSTOLISCHE MAJESTÄT geruhten aller- gnädigst das nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu erlassen: Lieber Herr Vetter Erzherzog Rainer! Nur mit wahrhaftem Bedauern vermag Ich Ihrem Wunsche zu will- fahren und Euer Liebden von der Stelle eines Protectors des Österreichi- schen Museums für Kunst und Industrie in Gnaden zu entliehen. Mit erleuchteter Einsicht haben Euer Liebden im Jahre 1862, angeregt durch die auf der Weltausstellung in London empfangenen Eindrücke, zur Errichtung dieser Anstalt in Ihrer Eigenschaft als Mein Ministerpräsident den Anstoss gegeben, mit glücklicher Hand die tüchtigsten Kräfte zu ihrer Organisation und Verwaltung gewonnen, in persönlicher Antheilnahme unermüdlich fördernd und schützend fruchtbare Beziehungen zu den ge- lehrten, künstlerischen und kunstgewerblichen Kreisen unterhalten, welche der kunstgewerblichen Bewegung in Österreich zum Durchbruch verhalfen