beschäftigt. Er versteht die Römer, bei denen
nach Plinius gelegentlich sogar ein Gespann von
Rhinozerossen vorkam. Er würde sich, wenn
möglich, auch eine Troika von Einhörnern oder
einen Viererzug von Straussen gönnen. In seiner
kleineren Werkstatt (Mettemichgasse 7; die
grössere, wo er den Antonius ausführt, ist
Seidengasse 26) sieht man mancherlei rasch
hingeknetete Thonskizzen für solches Fuhrwerk.
Einmal reizt ihn der in der Rennbahn dahinrasende
Nero, wie er, weit zurückgelehnt, das durch-
gehende Viergespann „zusammenreissfß während
unter ihm der Wagen in Trümmer geht. Ein
andermal ist es Karl der Grosse, in Kaisermantel
und Kaiserkrone, Reichsapfel und Szepter in den
Händen, auf einer Quadriga von Ochsen daher-
fahrend. Die beiden äusseren sind deutsche, die
beiden inneren siebenbürgische Ochsen, denn
Siebenbürgen hatte demKaiser jährlich 5ooOchsen
als Tribut zu senden. Der Künstler ist sehr genau
l . . in der geschichtlichen Grundlage seiner Werke.
ndisclier Priester (Oester. _ _ _ _ _
Museum) Auch seine Archäologie ist nicht minder verläss-
lich als seine Ethnographie. Er macht eingehende
Studien bis zum letzten Beiwerk herab. Aus diesem Hang heraus
entstehen ihm mitunter Berichtigungen landläufiger plastischer
Irrthümer. So reizte es ihn, zwei Rossebändiger zu formen, die aber
wirkliche Bändiger von wilden Rossen sind. Die sind anders als die
antiken und die chevaux de Marly und die des Barons Clodt in
St-Petersburg. Da sitzt der Mann auf dem Ross, mit Beinschienen
gepanzert, den primitiven Spornstachel an den Fersen, den Lasso um
den Leib gewunden und das Messer gleich beigesteckt, um sich, wenn
er etwa stürzt, rasch loszuschneiden. Das ist keine Parade, sondern
Ernstfall. Und mit der Schlinge im Maul des Thieres quetscht er Zunge
und Kinnlade zusammen und reisst dessen Kopf, wohin er will. So
hat das ausgesehen, irgendwann in der Urgeschichte. Wenn es bei
uns schon Sitte wäre, wie in anderen Grossstädten, Parks mit Thier-
statuen zu schmücken, die ja so gut in die grüne Natur passen -
man denke an die vier Thierkolosse um die Fontäne des Trocadero -
so hätte man in Arthur Strasser einen Plastiker, der es Gustave Gardet
gleichthun könnte. In Paris haben Animaliers wie Fremiet, Barye,
Jacquemart, Cain viel zur Belebung der Stadtbilderbeigetragen. Aber
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