im Künstlerhause, die Secession in der Genossenschaft, arbeitet mit frischen Kräften in modernerei-Richtung; Thiele, Zoff, Tomec, Germela,Konopa haben schon Resultate aufzuweisen. Der Maler und Plastiker Hejda ist der Wildling unter ihnen; sein abenteuerlicher Drachentödter, der vor zwei Jahren mit Entsetzen abgewiesen wurde, prangt jeat plastisch und gemalt in der Ausstellung; um so viel mehr verträgt man heute, als vor zwei Jahren. An guten Ausländern fehlt es nicht, nur sind sie in einem Wust von Marktware verstreut. Skredsvigs grosses Bild: „Des Menschen Sohn" (krankenheilender Christus in einem modernen Dorfe) sollte besser hängen, als im Stiegenhause, leidet aber an undecorativem Wesen. Eng- länder, Franzosen und Deutsche haben einiges Gute geschickt. Von Interesse ist jetzt eine kleine, fabelhaß aufrichtige Seine-Landschaft des jüngstverstorbenen A. Sisley. Auch Helleu, der Meister der pointe seche, ist als Maler eine Seltenheit; seine Dame in Grau ist pikant, schon weil sie so in der Technik der kalten Nadel bleibt. Cheret, Besnard sind vertreten, Vollon mit einem grossen Obststück von nervigem Vortrag. Unter den Schotten ist David Roches überaus tonfeines Damenporträt zu rühmen. Der Pariser Architekt A. Marcel stellt seine „galerie japonaise" aus, einen Gästepavillon der Stadt Paris; desgleichen Bruno Schmitz, der Träger so vieler Denkmalpreise, eine grosse Ansicht seines Völkerschlacht- Denkmals. Schliesslieh ist ein Cabinet mit Möbeln von Berlepsch zu erwähnen. Sie sind von München her bekannt und verwenden stark die neue Flächentechnik des „Xylektypomsß Sie beruht darauf, dass das Holz mit Säure übergossen wird, welche die weicheren Theile anätzt und dadurch das Gerippe der Maser plastischer hervortreten lässt. Das Ornament wird durch Bedeckung des Musters gegen die Säure geschützt und bleibt als Baches Relief stehen. ECESSIQN. Die Frühjahrsausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs ist sehr bedeutend ausgefallen. Man erstaunt über die Frucht- barkeit und den Fortschritt in dieser kleinen Gemeinde, deren Häupter nach- gerade als Meister anzusprechen sind. Die Zahl der Werke ist nicht gross, etwas über zweihundert, das Niveau aber desto höher. Sehr gutes Ausland ist vorhanden, das Inland jedoch diesmal so wertvoll, dass man es vorzieht. Das Hauptstück der Ausstellung ist Arthur Strassers „Triumph des Antonius", das Gipsmodell in der Grösse, die der Bronzeguss für die Pariser Weltausstellung haben wird. Unsere Leser kennen das prächtige Werk aus dem Essay, den wir dem Künstler (jahr- gang 1898, Heft 1 x und 12) gewidmet haben. In der Originalgrösse macht es einen ganz gewaltigen Eindruck und es herrscht darüber nur eine Stimme des Lobes. Das Vorhandensein dieser colossalen Plastik hat auch die Eintheilung der diesmaligen Ausstellung bestimmt. Um es wirksam aufzustellen, hat Olbrich einen viereckigen Mittelraum geschaffen, um den sich im rechten Winkel drei galerieartige Säle legen. Der Mittelraum ist als Hauptsaal eines Wiener Sculpturenmuseums gedacht, von andeutungsweise hypäthraler Anlage, also mehr hofartig. Vorder- und Rückwand sind durch zwei gewaltige Rundbogen als flache Colossalnischen gestaltet. Die hinter dem Antonius liegende Nischenwand unterstützt diese Täuschung auch perspeftivisch, durch Einbuchtung des Friesstreifens nach unten. Die beiden colossalen Bogenfelder sind nicht leer gelassen. Das hinter dem Antonius bietet durch ein halbkreisfirmig eingeordnetes Durchbruchmuster einen Blick in den Saal dahinter; das der Vorderwand ist über der Eingangsthür durch 'Alfred Rollers Farbenskizze zu seinem Mosaik der Bergpredigt (8 Meter Durch-