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Inhalt
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Seite
Arthur Volkmann von
Paul Schumann 173
Das Stift St. Florian IV.
von Albin Czerny x81
I. -74,V xog"
Aus dem Wiener
Kunstleben von
Ludwig Hevesi x92 zur,
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Mittheilungen aus dem
k. k. Österr. Museum 197
Litteratur des Kunst-
gewerbes .201
Tafel St. Florian, östliche
Hälfte des Marmorsanlzs zu
pag. x81.
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11,
ARTHUR VOLKMANN 50 VON
SCHUMANN-DRESDENSP
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IE Frage, welches das wesentliche Kenn-
zeichen der modernen Plastik ist, dürfte
nicht so leicht zu beantworten sein, wie
es im ersten Augenblicke scheinen mag.
Man lasse die Reihe der in weiteren
Kreisen bekannten und berühmten Namen
vor dem geistigen Auge vorüberziehen
Hildebrand, Klinger, Diez, Begas, Tilgner,
Zumbusch, Meunier, j. Lambeaux, Van der
Stappen, Touaillon, Jean Dampt, Rodin,
Fremiet, Dubois Was ist das Gemein-
same, das diese allesammt gerade unserer Zeit zuwiese? Über All-
gemeinheiten dürfte man schwerlich hinauskommen, um die Frage
zu beantworten. Es dürfte kaum eine Zeit gegeben haben, die so
viel verschiedenartige, ja geradezu gegensätzliche Außassungen der
Kunst im allgemeinen und der Plastik im besonderen vereinigt hätte,
wie die unserige. Man spricht wohl noch von einzelnen Schulen,
aber man ist dabei überzeugt, derjenige Schulhalter sei der beste,
der nicht seinen Schülern die eigene Auffassungsweise aufnöthigt,
sondern die Individualität jedes einzelnen zur Entwicklung zu bringen
vermag. Man sehnt sich nach einem modernen Stil, in dem sich
unsere Anschauungsweise, die Gegenwart auskrystallisire, wie dies
für ihre Zeiten Gothik, Renaissance, Barock u. s. w. gethan haben,
indess die höchste Anerkennung auf künstlerischem Gebiete spenden
wir den starken Persönlichkeiten, welche eine besondere Note in
ihrer Kunst anzuschlagen wissen. Anderseits aber lesen wir, dass
ein einflussreicher Künstler sich über den Zweck der Kunst also
geäussert hat Wenn überhaupt nur alle, die sich mit irgend einer
Kunst befassen, immer festhielten, dass ihre ganze Aufgabe darin
besteht, den Mitlebenden die Freude und den Genuss am Bestehenden
zu erleichtern, nicht aber ihr eigenes Ich zur Geltung zu bringen.
Letzteres müssen die Werke durch ihre Vortrefllichkeit leisten." Der
dies schrieb, war Hans von Marees, ein Künstler durch und durch
und selbst eine starke Persönlichkeit. Ein verhängnisvolles Geschick
wollte es, dass er nicht ein Werk geschaffen hat, das man auch nur
entfernt vollendet nennen könnte, dass die Kunstgeschichte also
nichts von seinen künstlerischen Thaten zu melden weiss. Mit diesem
herben Verhängnis aber mag uns einigermassen versöhnen, dass der
Geist Hans von Marees
eine kleine Anzahl Künstler
lebt und wirkt, die in seinem
Geiste schaffen und streben.
Einer von ihnen ist der Bild-
hauer Arthur Volkmann,
dem die folgenden Zeilen
gewidmet sein sollen.
Sein Leben ist rasch
erzählt. Er stammt aus der
bekannten Leipziger Familie
Volkmann, der eine Reihe
hervorragenderVertreter der
Wissenschaft entsprossen
sind. Am 28. August 1851
wurde er in Leipzig geboren.
Arthur Volkmann, Reiter SChOII als kleines fing
er an, alles Knetbare, was
ihm unter die Finger kam, zu Figürchen und Figuren zu gestalten;
welchen Beruf er zu wählen habe, stand von frühester Zeit an in der
ganzen Familie fest. Nachdem er am Thomas-Gymnasium in Leipzig
die Grundlagen seiner wissenschaftlichen Bildung gelegt hatte, gieng er
auf kurze Zeit an die Kunstakademie in Leipzig, dann aber als Schüler
Hähnels an die Dresdener Kunstakademie über. Der Freiwilligendienst
im Heere unterbrach 1873 seine künstlerische Thätigkeit auf ein
Jahr, dann folgten zwei weitere Lehrjahre im Atelier von Albert
Wolff in Berlin. Noch war in Arthur Volkmanns künstlerischen
Versuchen keine bestimmte Richtung zu erkennen, da führte ihn
das akademische Reisestipendium, das er 1876 an der Dresdener
Akademie errang, im Herbste dieses Jahres nach Rom und hier wurde
die Bekanntschaft mit Hans von Marees, in dessen Kreis er eintrat,
entscheidend für sein ganzes weiteres künstlerisches Schaffen. Arthur
Volkmann bekennt sich selbst ausdrücklich als einen Schüler dieses
merkwürdigen Mannes, dem auch zwei andere wohlbekannte
deutsche Bildhauer, Adolf Hildebrand und Touaillon, starke An-
regungen für ihre Kunstauffassung verdanken.
Er ist seitdem mit kurzen Unterbrechungen dauernd in Rom
geblieben und hat dort eine zweite Heimat gefunden, wenn er auch
als guter Deutscher fast alle seine Werke über die Alpen zurück-
wandern lässt.
trotzdem weiter wirkt, dass
An 60 plastische Werke sind seitdem
aus Arthur Volkmanns Werkstatt hervor-
gegangen, darunter das marmome Denk-
mal für den berühmten Chirurgen Richard
von Volkmann in Halle, zahlreiche Büsten,
z. B. die des Professors Wilhelm Weber
für die Universitätsbibliothek in Göttingen,
das Denkmal für Hans von Marees auf dem
evangelischen Friedhofe in Rom, Reliefs
wie die Löwenjagd, kleinere und grössere
Figuren, darunter ein Mercur im Volk-
mannschen Hause in Halle, eine Eva im
Albertinum zu Dresden, ein Bacchus in
Marmor Museum zu Breslau, ein
Reiter und ein Germane neben einem er-
legten Eber Museum zu Leipzig, ein
Läufer u. a. m. Ein vollständiges Ver-
zeichnis von Volkmanns Werken bis zum
Jahre 1895 findet sich in dem Werke
Die Familie Volkmann" von Dr. Ludwig
Volkmann Leipzig, Breitkopf und I-Iärtel.
Wenn trotz der verhältnismässig gf-Jly- R215.
grossen Anzahl seiner Werke Arthur Anhllfvßlkmßnmnäm Ziel
Volkmann nur in engeren Kreisen bekannt
und hochgeschätzt ist, so liegt das an der Eigenart seiner Kunst und
seines Wesens. Von dem grossen Tagesmarkt und von den Partei-
kämpfen hält er sich fern, niemals hat er seine Persönlichkeit irgendwie
in den Vordergrund zu drängen versucht; er kennt nur den stillen
sachlichen Ehrgeiz, aus dem allein echte Leistungen entspringen". Und
dann bieten seine Werke auch keinerlei stoffliches Interesse, welches
die grosse Menge ja leider noch immer allein in den Werken der
bildenden Kunst sucht. Hans von Marees spricht sich hierüber in
folgender Weise aus! Jedes Werk der bildenden Kunst leidet an
Zweideutigkeit, die ihm ein doppelter Inhalt, ein künstlerischer als
bildnerischer Naturausdruck, ein stofflicher als Darstellung eines
Gegenstandes oder Vorganges, verleiht. So lange ein gesteigertes
Kunstleben den künstlerischen Rücksichten ihr unbedingtes Vorrecht
wahrt, ist dies für den Schaffenden bedeutungslos; er wird mit
gleicher Bereitwilligkeit jedes Stoffgebiet ergreifen, weil er auf jedem
mit der gleichen Freiheit seinen Zielen nachzugehen vermag. In
unserer Zeit wenden sich dagegen gerade die ernsten Begabungen
Feuerbach, Böcklin, Thoma von der Darstellung
alles dessen ab, was das Zeitinteresse fordern
würde. Es ist dies nur zu begreiflich, wenn
man bedenkt, dass heutzutage die Produciion
von der Forderung gegenständlicher Darstellung
beherrscht wird. Die Zeit verlangt die Be-
theiligung der Kunst an allen ihren Aufgaben,
ohne weiter damach zu fragen, wie die Kunst
dabei ihren eigenen Aufgaben gerecht werden
kann; sie nimmt die Unfähigkeit in ihren Dienst,
die zufrieden ist, wenn sie um des Inhaltes
willen ihren anspruchsvollen Leistungen den
Schein einer Bedeutung geben kann. Die Kunst,
die sich um ihrer selbst willen geben möchte,
sieht sich unwillkürlich von den Lebensgebieten
verdrängt, die sich ihr ungesucht darbieten
würden." Man wird dieser pessimistischen An-
ArtburVolkrnann, sicht von der künstlerischen Cultur unserer
Mädchen mit Spiegel. Zeit nicht ganz unrecht geben können, zumal
wenn man bedenkt, von wie hoher Seite das
gegenständliche Interesse in der Kunst ganz zielbewusst in den Vorder-
gnmd gedrängt wird.
Aber, wie gesagt, die Volkmannsche Kunst hat gegenständliches
Interesse nur in geringem Masse. Sie hat auch nichts specifisch
Modernes; die berühmte Unruhe der modernen Seele" liegt ihr
ganz fern, vielmehr eignet ihr die stille Grösse der Blütezeit alt-
griechischer Kunst. Damit soll nicht gesagt sein, dass Volkmann
ein Nachahmer der Antike wäre. Nur die gleiche Auffassung, die
gleiche Stellung zur Natur Führt auch zu den ähnlichen Ergebnissen.
Goethe hat in Winckelmann und sein Jahrhundert" die Aufgabe
jener griechischen Kunst mit treffenden Worten zusammengefasst.
Er sagt von den Alten, besonders den Griechen in ihrer besten
Zeit" Die Alten fühlten ihre einzige Behaglichkeit innerhalb der
lieblichen Grenzen der schönen Welt. Hierher waren sie gesetzt,
hierzu berufen, hier fand ihre Thätigkeit Raum, ihre Leidenschaft
Gegenstand und Nahrung. Alle hielten sich am Nächsten, Wahren,
Wirklichen fest, und selbst ihre Phantasiebilder haben Knochen und
Mark. Der Mensch und das Menschliche wurden am wertesten
geachtet, und alle seine inneren, seine äusseren Verhältnisse zur
Welt mit so grossem Sinne dargestellt als angestaunt. Das letzte
Product der sich immer steigernden Natur ist der schöne Mensch.
heiten und Tugenden durchdringt,
Zwar kann sie ihn nur selten hervor-
bringen, weil ihren Ideen gar viele
Bedingungen widerstreben. Dagegen
tritt nun die Kunst ein; denn indem
der Mensch auf den Gipfel der Kunst
gestellt ist, so sieht er sich wieder
als eine ganze Natur an, die in
sich abermals einen Gipfel hervor-
zubringen hat. Dazu steigert er sich,
indem er sich mit allen Vollkommen-
Wahl, Ordnung, Harmonie und Be-
deutung aufruft und sich endlich bis
zur Production des Kunstwerkes
erhebt, das neben seinen übrigen
Thaten und Werken einen glänzen-
den Platz einnimmt. Ist es einmal
hervorgebracht, steht es in seiner
idealen Wirklichkeit vor der Welt,
so bringt es eine dauernde Wirkung,
es bringt die höchste hervor; denn
indem es aus den gesammten Kräften
sich geistig entwickelt, so nimmt es alles Herrliche, Verehrungs- und
Liebenswürdige in sich auf und erhebt, indem es die menschliche
Gestalt beseelt, den Menschen über sich selbst, schliesst seinen
Lebens- und Thatenkreis ab und vergöttert ihn für die Gegenwart, in
der das Vergangene und Künftige begriffen ist"
Es ist kein Zweifel, dass Arthur Volkmann seine Aufgabe als
Bildhauer nicht anders auffasst, als sie hier Goethe für die Griechen
darlegt. Von archaistischen Neigungen gänzlich freisprechen kann
man ihn allerdings nicht. Das Grabdenkmal für Hans von Marees
zum Beispiel gemahnt nicht nur in der äusseren Anordnung, sondern
vor allem auch in der Empfindung an die attischen Grabstelen der
besten Zeit." Indess das Grabmal Hans von Mare'es steht ja nicht
auf einem deutschen Friedhof, sondern auf classischem Boden bei
der Cestius-Pyramide; da mag diese Abwendung von der Gegenwart
gerechtfertigt erscheinen. Der dauernde Aufenthalt in Rom an sich
muss ja auch leicht begreiflicher Weise die fremden Künstler stark
beeinflussen. Die Gefahr, ein Kunstfabrikant für die Romreisenden
zu werden, liegt bei einer so ernsten Natur wie Volkmann nicht vor.
Aber es ist verständlich, dass die fremden Künstler in Rom den
Arthur Volkmann, jägex mit
Hund
Alßl
Zusammenhang mit Heimat und Gegenwart leicht ausseracht lassen.
So ist auch Volkmanns Kunst frei von heimatlicher und neuzeitlicher
Bestimmtheit, und nicht jeder wird in einer Zeit, wo dem Nationalen
ein so hoher Wert
beigelegt wird, in
dieser Eigenschaft
auch einen Vorzug
anzuerkennengeneigt
sein. Indess vom rein
künstlerischen Stand-
punkte kommt das
nicht in Betracht.
Eine Gestalt wie
der Volkmannsche
Läufer wird uns
immer wieder ent-
zücken durch die
gesunde Kraft des
schlanken, herrlich
gebauten Körpers,
den ebenmässigen
Fluss der Linien, den
harmonischen Rhyth-
mus der Stellung.
a-Ä Wie er vor unssteht,
Arthur Volkmann. Die Reiter, Skizze rechte Hand leicht
auf den Stamm zur
Seite gestützt, das Haupt auf dem kraftvollen Hals frei erhoben, die
linke Hand auf die bewegte Brust gelegt und die Lippen leicht
geöffnet, bietet er das Bild jugendfrischer Mannesschönheit; wohl ist
er angestrengt, aber nicht erschöpft, und aus der Stellung im ganzen
wie in allen Einzelheiten spricht jene natürliche Anmuth, die sich aus
der vollen Beherrschung des Körpers ergibt. Dem Floretfechter, dem
Ruderer, dem Turner wird sie am ehesten zu eigen, in Italien trifft
man sie oft als nationales Erbtheil. Für die vornehm zurückhaltende
Kunstauffassung Volkmanns ist dieser Läufer vielleicht besonders
bezeichnend; man denke im Gegensatz dazu an den erschöpft
dasitzenden Faustkämpfer mit dem zerschlagenen Kopfe, der auf dem
Esquilin in Rom gefunden wurde und jetzt im kapitolinischem Museum
aufbewahrt wird. Wir wollen diese vornehme Zurückhaltung in
Volkmanns Kunst damit keineswegs als das einzig Richtige hinstellen;
Arthur Volkmann, Die Löwenjagd, farbiges Relief
auch in der Kunst führen viele Wege nach Rom; das individuelle
Temperament und die persönliche Empfindung führen den einen
zu leidenschaftlicher Wildheit, den andern zu massvoller Zurück-
haltung. Sicher ist, dass Volkmann den überzeugenden Eindruck der
Lebenswahrheit zu machen weiss, auch ohne im Naturalismus bis
zur Wiedergabe der kleinen zufälligen Züge zu gehen. Aber auch
von Absichtlichkeit, von Mache und Pose sind seine Gestalten weit
entfernt. Vollcmanns Idealismus ist, wenn man dies Paradoxon
gestatten will, ein feinsinnig auswählender Naturalismus, wie ihn
auch die Griechen der sogenannten ersten Blüteperiode pflegten. Die
Klarheit seiner Forrnengebung ganz das Gegentheil des voiler le
nu", des Verschleiems und Verschwimmenlassens der Formen, wie
es Rodin liebt ist die Folge seiner Unterordnung eben unter die
Natur, die er trotz idealistischerAuffassung als die sichere Grundlage
der Kunst betrachtet.
Dieser innige Zusammenhang mit der Natur unterscheidet
Volkmann ebenso wie Touaillon grundsätzlich von Künstlern
wie Canova oder Mengs, deren Kunst uns nur noch wie eine geistlos
schablonenhafte Nachahmung des Äusserlichen antiker Kunst
anmuthet und in ihrer Charakterlosigkeit kalt lässt. Unzweifelhaft ist
auch Volkmann angeregt und erfüllt vom Besten, was uns aus alt-
griechischer und altrömischer Zeit iiberkommen ist, aber seine Kunst
selbst ist selbständig auf dem Boden eigenen Studiums erwachsen
und auf dem Wege über das Charakteristische zur Schönheit vor-
gedrungen.
Die erörterten Eigenschaften, jenes Gesunde, in sich Vollendete
tragen, wie der Läufer, auch die übrigen Gestalten Volkmanns, je nach
Gelingen mehr oder minder alle an sich, so sein charakteristisch
weich und üppig gebildeter Bacchus im Museum zu Breslau, sein
Putto mit dem Apfel in der Hand, seine weibliche Figur mit dem
180
Spiegel und sein Ganymed. Letzterem wird man am ehesten archai-
stische Gebundenheit nachsagen können. Aber in dem Jäger mit dem
Hunde wiederum kommt die Freude an der blühenden Natur, an der
schönen Mensch-
lichkeit mit aller
Reinheit und freier
Natürlichkeit zum
Ausdruck.
Besondere Pflege
widmet Volkmann
dem Relief; und
auch bei diesem hält
er sich an die Stil-
gesetze, wie sie
in der Blüteperiode
attischer Kunst gal-
ten. An dem Re-
lief der Löwenjagd
sehen wir, wie der
Künstler die Scene
Arthur Volkmann, Die Amazone mit dem Schimmel, Zeichnung zum alifront wle er die
Brunncnrelief Korper auf emen
rein ideal gehaltenen
Grund gleichmässig aufplattet, wie er ungezwungen den gegebenen
Raum ausfüllt und die Isokephalie gleiche Höhe der Köpfe einhält,
wie er unnatürlich wirkende Verkürzungen und allzu starke Deckungen
durch ungezwungene Wendungen der Körper und I-lervorkehrung
der breiten Seiten meidet.
Nicht gibt die Abbildung die Farbigkeit des Reliefs wieder. Diese
Farbigkeit aber bildet einen wesentlichen Zug in Volkmanns Plastik.
Die Amazone mit dem wassertrinkenden Schimmel, von der wir eine
Zeichnung wiedergeben, ist an dem Brunnen im Dresdener Albertinum
als farbiges Relief in Marmor ausgeführt. Der Hintergrund ist goldig,
das Pferd weiss, das Gewand bläulich, das Haar bräunlich getönt. Auch
die beiden jüngsten Werke Volkmanns, die in diesem Winter in Rom
ausgestellt waren, eine nackte weibliche Gestalt und die Bildnisbüsten
eines Ehepaares, sind farbig behandelt. Einen köstlichen warmen
Lebenston erreichte der Künstler, wie ein Bericht darüber lautet,
durch zarte Überhauchung des Marmors mit Gold, das auf den glatt-
gescheitelten Haaren etwas stärker liegt, um deren dunkleren Farben-
glanz zu compensiren. Augen und Lippen sind polychrom, aber alles
in so leichter ätherischer und dabei doch wahrer Weise behandelt
wie die Sarkophage von Sidon im kaiserlichen Museum zu Konstanti-
nopel." Die Figur ist aufs natürlichste bemalt, es ist, als genügte ein
Wort, die in Gedanken Versunkene in die Wirklichkeit zu rufen." Es
ist kaum noch an der Zeit, über das Grundsätzliche der farbigen Plastik
zu streiten. Die Hauptsache ist ja nicht die lehrhafte Erörterung,
sondern die künstlerische That und die Gewöhnung des Auges. Wer
redet jetzt noch von der Schändung des edlen" Marmors und seines
glänzenden Korns durch die Farbe? Max Klinger kann weissen Marmor
nicht mehr sehen, er beizt ihn oder verwendet überhaupt farbigen
Marmor; wer will ihm nachweisen, dass er Unrecht hat?
Arthur Volkmann hat sich auch der Malerei zugewendet, indess
noch kein Vollendetes Gemälde an die Öffentlichkeit gebracht. Die
Entwürfe zeigen, getreu dem Marees'schen Ideal-Menschen in der
Natur in den einfachsten Verrichtungen, ruhiges Dasein ohne Leiden-
schaft und Erregung. Es will uns indess scheinen, als ob Volkmanns
Begabung den Künstler mehr auf die Plastik hinwiese. Auf diesem
Gebiete dürften sich ihm die Anregungen Marees' auch fernerhin am
fruchtbarsten erweisen. Seine Kunst aber dürfte sich ansteigend noch
weiter entwickeln, indem er noch vorhandene archaistische Anklänge,
wie im Relief, noch gänzlich beseitigte. Das Wesen seiner Kunst,
stilisirender Idealismus auf der Grundlage der Natur, ist gediegen
und echt.
DAS STIFT ST. FLORIAN IV. Sie VON
ALBIN CZERNY Sie
URCH das Portal der Prälatur zurückkehrend,
gehen wir durch das einst ganz vergol-
dete Gitterthor, welches Meister Peigine
im jahre 1721 geschaffen hat, und stehen
nach wenigen Schritten in dem Haupt-
saale, der ohne Frage eine der hervor-
ragendsten Leistungen Prandauers und
der österreichischen Architektur über-
haupt ist.
Der Saal ist ein Werk von gr0ss-
artigen Dimensionen und schönen Ver-
hältnissen. Er hat 3x Meter 58 Centimeter Länge, 18 Meter 30 Centi-
meter Breite im Lichten. Die Höhe vermag ich nur nach der alten
Baurechnung anzu-
geben, welche fol-
gende Masse anführt
Höhe des Postaments
Klafter Schuh;
Höhe des Stammes
der Säulen Klafter
6Zoll, Höhe des Ober-
gebälkes Klafter
Schuh Zoll, Höhe
des Plafonds Klafter
Schuh, also die
absolute Höhe Klaf-
ter Schuh.
Das Gebälk wird
von rothen Wand-
pilastern und grau-
gesprenkelten über
Eck stehenden und
gekuppelten Säulen
mit vergoldeten, römi-
schen Capitälen und
Basen getragen. Über
dem Säulengebälk er-
hebt sich am Gewölbe
eine prächtige ge-
malte Säulenarchi-
tektur mit Balkonen
und Balustraden. Sie
wird belebt durch
zahlreiche Figuren,
allegorischeGruppen,
Blumenbehänge und
Vasen, schliesslich
den Triumphzug
Kaiser Karl VI. im
römischen Impera-
torencostüm und
römischer Quadriga, von zahlreichem Gefolge und gefesselten Türken
begleitet. In Mitte des Gewölbes öffnet sich aber gleichsam die gemalte
Architektur und lässt uns am strahlenden Himmel den Siegesgott auf
Porträt des Prinzen Eugenius im Mannorsaal
seinem Throne schauen, welchem Austria und Hungaria kniend ihre
Palmenzweige überreichen. Zahlreiche Gruppen und beschwingte
Einzelfiguren, welche sich auf die neuangebrochene Ära des Friedens
und alle seine geisti-
gen und materiellen
Segnungen bezie-
hen, belebenrings-
umher den sicht-
baren Hirnmels-
raum. Die Compo-
sition des Ganzen
und Vertheilung der
Gruppen ist mit Ge-
schick von Martin
Altomonte entwor-
fen. Die Architektur-
stücke sind von
I-Iippolyt Sconzani
aus Bologna, alles
Figurale ist von
Bartholomäus Alto-
monte.ImahreI723
gieng man an die
umfangreiche Ar-
beit, im nächsten
Jahre ward sie voll-
endet Über den Kamin irn Marmorsaal
prächtigen vier Ein-
gangsportalen von Jegg sind sowohl in Holzreliefs als in Staffelei-
gemälden die Hauptmomente aus den glorreichen Feldzügen Prinz
Eugens dargestellt. Die zwei grossen Reiterbilder über den Kaminen,
Kaiser Karl VI. und Prinz Eugen, sind von Bartholomäus Altomonte.
Vollendet waren sie im Jahre 1728.
Leonhard Sattler hat sich hier verewigt durch die trefflich
componirten Trophäen über den Reiterporträts, die Ruhmesengel
und Reliefrnedaillons über den vier Portalen; Holzinger durch Stucco-
und Marmorirarbeiten im Saale, welche alle sein Werk sind, als da
zu nennen alle Capitäle über den grossen Säulen und Pilastern, die
Arbeiten am I-Iauptgesimse, an den Portalen und Fenstern, nämlich die
Theile, welche nicht lebendiger" Marmor sind und die zwei Kamine.
Er war noch 1731 damit beschäftigt. Der lebendige Marmor, der
Schuh hoch bis an die Säulenbasis reicht, bläulich, roth, weiss,
gesprenkelt mit braunen Flecken kam vom Untersberg bei Salzburg
und von Adneth bei I-Iallein. Die Säulenstämme sind vortrefflich von
Holzinger in stucco lustro ausgeführt, was sich jetzt nach 180 Jahren
noch erweist. Die Uhrkästen auf den Kaminen, wozu Sattler die
Ornamente schnitt, und die Spiegelrahmen sind von Meister Jegg, die
Vergoldungen im ganzen Saale von Meister Müller X7311, die vier
Ovalspiegel an den Kaminen gierigen 1736 aus der kaiserlichen Fabrik
in Wien hervor, 31 Zoll hoch, 24 Zoll breit. Die zwei Stockuhren,
welche einst die Parademärsche jener Zeit zu spielen verstanden, sind
von dem vielgesuchten Meister Georg Peiskammer in Steyr x73
gemacht worden.
Wenn wir noch die höchst gelungene Flächeneintheilung der
kolossalen Saalthiiren mit der eingelegten Zierarbeit Jeggs in ver-
goldeten Rahmen und die feinen gravirten, mit Bronzefiguren
prangenden Schlossgehäuse betrachten, müssen wir gestehen, dass
hier alles gross gedacht ist und von einer bedeutenden Kunstfertigkeit
des Handwerks damaliger Zeit Kunde gibt. In demselben Jahre, in
welchem der Saal endlich fertiggestellt wurde, 1732, lud der Tod den
Stifter desselben, Propst Joh. Bapt., in sein kleines Kämmerlein.
Ist es Prandauer gelungen, hier einen für jede Majestät geeigneten
Prunkraum zu schaffen, so müssen wir sein Talent gleichermassen
bewundern, wenn wir die äussere Gestaltung dieser Herrlichkeit in
Betracht ziehen. Auf Seite 46 ist die Südseite des Stiftes abgebildet.
Der Mittelpavillon, ein Risalit von sieben hohen Saalfenstem und
ebenso vielen darüberliegenden kleineren, mit dem Mansardendach
und den oeils de boeuf an der Stirne, zeigt zwar keine originelle
Invention, denn wir haben den ausgesprochenen Stil Ludwig XIV. vor
uns, gibt aber gleichwohl Zeugnis von einer glücklichen Einfügung
des neuen weltbeherrschenden Geschmacks in den von Carlone be-
gonnenen Palastbau. Was aber an sprudelnder Lebensfülle, an Licht
und Freudigkeit des Daseins die vor uns liegenden Bauformen an sich
haben, verdanken sie gewiss dem österreichischen NaturellPrandauers.
Der vom Beschauer linksseits gesehene Flügel umschliesst die Prälatur
und oberhalb das Landeshauptrnannzimmer sammt Annex, der rechts-
seitige Tract enthält Speisezimmer und darüber das Capitel- und andere
Zimmer. Im Erdgeschoss des Pavillons ist eine grosse, gewölbte Sala
terrena, einst Recreationslocal für vornehme Gäste, jetzt ein
anmuthiger Gartensalon mit I-Iolzingers Stuckverzierungen an
Gewölben und Wänden. Die sieben hohen Saalfenster und die kleineren
darüber auf der Gartenseite und ebenso viele auf der Hofseite
Der Marmorsaal vom Prälatengarten aus gesehen
vermitteln den reichlichen Zutritt des mit dem Golde und den
Farbentönen des Innern spielenden Lichtes. Die Fruchtgehänge
der kleineren Fenster stellen mit den Kränzen der Pilastercapitäle
eine fortgesetzte Blumen- und Friichtenkette als Bekrönung des
Ganzen her. Die Fenstereinfassungen sind aus Granit, die Schnörkel,
Muscheln, Festons aus Eggenburger Sandstein. An der ganzen Süd-
seite zog sich bis zum Jahre 1856 eine französische Gartenanlage hin.
Terrassen mit Zwergbäumen und niedrigem Gebüsch besetzt, um den
Ausblick in die Ferne und die Alpenwelt nicht zu schädigen, Balustraden,
Treppen in die niedrigeren Partien, Vasen, Bildsäulen mit den
Repräsentanten des antiken Götterhimmels bildeten die entsprechende
Vorbühne für den heiteren und majestätischen Saalbau Prandauers.
Prandauer war es nicht vergönnt, sein gewaltiges, in Proportionen
und Ausstattung vielbewundertes Werk mit allen Reizen der Farben
und Sculptur vollendet zu sehen. Er starb nach dem St. Pöltener
Todtenbuch den x6. September 1726. Als er die Augen schloss, war
ein anderes Bauwerk seiner Begabung in voller Arbeit, das Schloss
Hohenbrunn, nur 20 Minuten von St. Florian entfernt, welches der
prachtliebende Abt
auf dem Boden des
schlichten Bauern-
hauses, aus dem er
hervorgieng, errich-
tete. Es ist ein vier-
eckiges Gebäude um
einen kleinen Hof,
mit hohen Palast-
fenstem, oeils de
boeuf, steilem Man-
sardendach, offenen
von Säulen gestütz-
ten I-Iallen im ersten
Stockwerk, im Innern
die hohen Räume
mit Wandmalereien
undtrefllichenStuck-
omamenten beklei-
det.DasSchlösschen
ist von hoher male-
Gitter der Vorhalle der Bibliothek l-ischgfwifkung und
gibt einen anmuthi-
gen Beleg, dass Prandauers Geist auch den ästhetischen Forderungen
einer kleineren Lebensstellung vollauf gewachsen war.
Die Ostseite des Stiftes, der wir uns nun zuwenden, enthält in
der Mitte ein Risalit, welches durch hohe Feuermauern als besonders
geschützter Theil der langen Front sich kund thut.
Es ist die Stiftsbibliothek. Sie sollte nach dem Plane Prandauers
und seines Gönners Johann Bapt. viel prächtiger werden als sie jetzt
ist und eine imposante Zufahrt vom Markte her bekommen. Der
Nachfolger Johann Georg 1732-1754, war anderer Meinung.
Prandauers Entwurf wurde nach dem neuen Riss des Baumeisters
Heyberger von Steyr, des nämlichen, der das hübsche Rathhaus da-
selbst und die herrliche Stiftsbibliothek in Admont gebaut hatte, etwas
abgeändert und vereinfacht. Heyberger setzt die Pilasterstellungen
und Ornamentik Carlones fort, das Risalit wird durch Vasen, Statuen
und Uhrwerk auf dem Dache aus der Monotonie der langen Flucht
herausgehoben. Überdies bekommt die Bibliothek durch den hohen
massiven Unterbau Meter 48 Centimeter, welcher in dem tiefer-
gelegenen Terrain der Ostseite hergestellt werden musste, um die
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gleiche Baulinie mit der Süd- und Westseite zu ermöglichen, einen
stattlicheren Charakter. Wie der Bücherschatz durch die hohen
Feuerrnauern gegen die verheerenden Flammen geschützt wird, so
sollte er auf der Marktseite und der Seite gegen den Stiftshof durch je
zwei prächtige, kupferne Wasserspeier in Gestalt von geflügelten
Drachen mit beweglicher Pfeilzunge und Schwanz vor Feuchtigkeit
bewahrt werden. Was uns aber mehr als dieses interessirt, ist das
Innere. Die Sparsamkeit des weitblickenden Prälaten sollte der Aus-
stattung und Erwerbung von Tausenden der besten Werke der älteren
und zeitgenössischen Litteratur zugute kommen. Er hat mit der klugen
Auswahl des Fachmannes die Bibliothek vorzüglich mit den grossen
Quellensammlungen und grundlegenden Werken der Theologie,
Geschichte und Litteratur bereichert und ihr sozusagen den wissen-
schaftlichen Curs und die Entwicklung vorgezeichnet. Dabei hat er
sie, was wieder den umsichtigen Verstandesmann kennzeichnet, mit
den zweckmässigsten Räumlichkeiten versorgt, welche jetzt, wo sie
80.000 Bände zählt, noch lange nicht erschöpft sind. Den Hauptsaal
hat er zu einem prächtigen Tempel der Musen eingerichtet. Er ist
29 Meter 50 Centimeter 90 Wiener Schuh lang, 15 Meter 15 Centi-
meter 48 Wiener Schuh breit und geht durch zwei Geschosse. An
der gewölbten Decke ist ein figurenreiches, von dem Wiener Maler
Daniel Gran trefflich componirtes Gemälde, die Vermählung der
Tugend mit der Wissenschaft durch die Religion und ihre segens-
reichen Folgen darstellend. Um das Mittelfeld herum sind die Bilder
der verschiedenen Wissenschaften oder Beförderer derselben in
Medaillonform. Die Ideen zu dem Gemälde sind vom Propst Joh.
Georg selbst, der sie im Jahre 1746 an den Meister der Kuppel-
malereien in der Wiener Hofbibliothek nach St. Pölten übersandte.
Gran sprach in der Hauptsache seine vollste Zustimmung aus und
hat den Gedanken des trefflichen Prälaten Leib und künstlerisches
Leben in seinem Entwurfe gegeben. Bartholomäus Altomonte hat
1747 seinen Gestalten die lieblichen Farbentöne geliehen und über-
haupt in feinerer Manier gemalt, als an der Decke des Hauptsaales,
dessen Figuren nicht immer frei sind von Derbheit der Formen und
Mangel charakteristischenAusdruckes. Die das Mittelfeld umgebenden
Architekturmalereien sind von Antonio Tassi aus Mailand, der auch die
Architekturrnalereien im Oratorium der Kirche 1748 und im Capitel-
zimmer 1749 übernahm. Die schönen Schränke, die hohe Portal-
thür, die elegante durchbrochene Galerie, welche in der Höhe hemm-
läuft, sind aus Nussbaumholz und kunstreich eingelegter Arbeit, ein
Werk des Joh. Christian jegg, eines Sohnes des im Dienste des
Stiftes ergrauten Christian. Sie waren 1749 fertig und im Jahre 1750
wurde endlich die Aufstellung der Bücher durchgeführt. Die an den
Saal rechts und links stossenden Zimmer wurden erst 1750 und
1751 mit Thüren und Fenstern versehen.
Auch in diesem Saale verdienen die edlen Verhältnisse und die
würdige Ausstattung alles Lob. Acht sehr grosse Fenster unterhalb,
ebenso viele kleinere auf der Galerie, alle gegen Osten schauend,
verbreiten reichlich Licht. Die zierlichen Holzarbeiten des jüngeren
Jegg und darüber der Farbenhimmel Tassis und Altomontes bringen
einen das Auge erquickenden Gesammteindruck hervor. Mit den an
den Saal sich anschliessenden Gemächern ist der Raum für 100.000
Bände geschaffen, kann aber durch Ausräumung eines Theiles der
Bildergalerie, welche mit der Bibliothek durch eine Thür in Ver-
bindung steht, auf 140.000 erweitert werden.
Vor dem Saale erstreckt sich eine Vorhalle, von schönen Gitter-
thoren begrenzt, welche Meister Ludwig Gattringer aus Linz im
jahre 1749 um 700 Gulden hergestellt hat. Beide haben zusammen
ein Gewicht von 1900 Pfunden. Vom Hofe her, den wir schon
ReisbAltar aus Elfenbein, bemalt, XVI. Jahrhundert aus der Kunstsammlung des Stiftes
bei Besprechung der Altane des Stiegenhauses beschrieben haben,
führt eine Doppelstiege zu der Vorhalle, welche gegen die Stiege
mit einer durchbrochenen Brustwehr, mit Blätterranken aus Sandstein
ausgefüllt, abgeschlossen wird. An den Treppenabsätzen befinden
sich alte Gitter aus Stabeisen, welche etwa von dem älteren Stifts-
gebäude herstammen und dem Ende des XVII. Jahrhunderts angehören.
Der dritte grosse Saal des Stiftes ist das Sommerrefectorium.
Es entsprang, wie wir schon erwähnten, dem ästhetischen Bedürfnis,
den prächtigen Risalit- und Pilasterbau des Stiftes in befriedigender
26
Weise abzuschliessen, den klösterlich einfachen Conventbau aufrecht
zu erhalten und zugleich zu verdecken und daneben einen hohen,
luftigen Saal für grössere Versammlungen oder als Speisesaal zur
Sommerizeiäl ge-
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Seitliche Gitter an den Treppenabsätzeu der Vorhalle Mgter Centüneter
im Lichten, Höhe
circa Meter Centimeter. Die Raumvertheilung an Fenstern,
Pfeilern, Portalen beweist das feine Gefühl für Ebenmass und Rhythmus
der Verhältnisse. Der Schmuck der Wände und der gewölbten Decke
in Farbe und Reliefs bezeugt Geschmack und sinnvolle Auffassung.
Das grosse Gemälde, welches in reicher Stuckumrahmung die ganze
Decke einnimmt, stellt uns die Vermählung des Ordensmannes mit
der Kirche durch die klösterlichen Gelübde der Armut, Keuschheit
und des Gehorsams vor. Den Mittelpunkt nimmt die Kirche ein,
dargestellt durch ihr sichtbares Oberhaupt, den Papst, welcher
Evangelienbuch und Kelch in den Händen hält. Die allegorischen
Figuren der drei genannten Gelübde knien vor ihm. Andere allegorische
Gruppen der siegreichen christlichen Tugenden und der aus der
Menschheit zurückweichenden finsteren Mächte bedecken den übrigen
Raum. Bartholomäus Altomonte ist der Maler der ganzen Decke, auch
der Architekturen, in denen er sich früher nie versuchte, weshalb er
sich hiezu der Patronen bediente und dadurch eine glückliche Lösung
seiner Aufgabe herbeiführte. An den Längsseiten des Saales sind die
von Bartholomäus Altomonte auf Leinwand gemalten zwölf Bildnisse
von hervorragenden Päpsten und Bischöfen aus dem Orden der
regulirten Chorherren des heiligen Augustinus. Über der Kanzel
zwischen den Eingangsportalen hängt ein grosses Bildnis desselben
Künstlers auf Leinwand, die Gläubigen in Jerusalem darstellend, wie
sie ihr Eigenthurn zu den Füssen der Apostel niederlegen, eines seiner
besten Bilder. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite erscheint der
257-1
Das Sommerrefectorium
Ordenspatron Augustinus, die Irrlehre siegreich durch Wort und Schrift
bekärnpfend, ein Helldunkel vom Maler I-Ialbax. Im Jahre 1731 hatte
Altomonte seine Arbeiten beendigt. An jeder Schmalseite sind zwei
trefflich componirte, reich bewegte Portale mit Doppelthüren und
eingelegter Arbeit von Jegg sen. Holzinger hat seine Stuckomamente
in anmuthigem Phantasiespiele über Plafond, Pfeiler und Rahmen auf
farbiger Unterlage verstreut. Die hohen Saalfenster sind nach alter
Sitte mit kleinen polygonen Scheiben verglast. Von den Wänden sehen
die grossen Vorbilder und Mahnungen geistlichen Lebens herab. Alles
vereinigt sich, um dem Saale einen ernsten, würdigen und dennoch
heiter-festlichen Charakter zu verleihen. Von aussen schliesst sich
der Saalbau an den Stil des Hauptsaales an. Pilasterstellungen mit
römischen Capitälen, grosse, rundbogige Fenster mit den oeils de boeuf
darüber, anstatt des gebrochenen Daches aber ein flaches Dach und
eine mit Vasen und Figuren gezierte Attika.
Wenn wir schliesslich die Schöpfungen Prandauers in St. Florian
überblicken, das malerische Stiegenhaus, den Hauptsaal, die Bibliothek
36!!!
1.94
und das Somrnerrefectorium, so sehen wir einen Zug von Grossartig-
keit gepaart mit heiterer Anmuth durch das Ganze gehen, welcher
den Beschauer mit innigem Behagen erfüllt. Prandauers Geist war
allen Anforderungen irdischer Grösse in den Ausdrucksformen der Bau-
kunst gewachsen. Auch die dienenden Künste, Sculptur und Malerei,
wusste er für den Eindruck des Vornehmen Uefflich zu verwenden,
wie die Ausstattung der Säle und des Treppenhauses bezeugt. Er
hat die italienischen und französischen Bauformen nicht matt und
ängstlich copirt, sondern in ihren Geist sich liebend versenkt und sie
an dem rechten Platze und in den richtigen Verhältnissen mit Geschick
wiedergegeben. Was er aber im Gebiete der kirchlichen Architektur
zu leisten vermochte, zeigt die herrliche Melker Stiftskirche, eine der
schönsten, welche in der Periode des Barockbaues in Europa errichtet
wurden. Gerade diese Kirche ist ein leuchtendes Zeugnis dafür, dass
Prandauer die Gabe selbständiger Denkungsart hatte und wo es die
Umstände gestatteten oder forderten, aus dem Borne eigenen Geistes
und Erfindens schöpfte. Einer der besten Kenner des Barockbaues
in der Gegenwart schliesst sein Urtheil über unseren Baumeister mit
den Worten Prandauers Name verdient neben dem Schliiters und
Pöppelmanns, aber auch neben Gerhart, Thomasius, Leibniz und
Sebastian Bach in das Ehrenbuch deutscher Nation eingezeichnet zu
werden."
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN 50
VON LUDWIG HEVESI-WIENSW
OBERT RUSS. In der Galerie Miethke hat eine Ausstellung von Bildern
und Studien des Wiener Landschaftsmalers Robert Russ stattgefunden,
die dann zur Versteigerung gelangten. Der gut illustrirte Katalog wies an
250 Nummern auf. Meistens waren es Arbeiten der letzten Jahre, doch soll
Einzelnes bis in die Zeit des Zimmermann-Schülers zurückgereicht haben. Die
Blüte Russ' fällt unstreitig in die Makart-Zeit. Die starke malerische Strömung
jener Jahre hob ihn, man möchte sagen, über sich hinaus. Im Makart-Kreise
herrschte ein Ehrgeiz, sich und andere zu übertreffen. Man experimentirte Fir
sein Leben gern und jedes neue Bild sah nach etwas Anderem aus. Die
Figurenmaler zogen natürlich von Makart selbst an; man denke an Leopold
Müllers grossen Markt zu Tantah" und Einzelnes von Huber. Die Landschafter
aber gingen auf malerisch-technische Abenteuer aus. Ihr drittes Wort war
Zufäl1igkeiten". Schindler ging damals durch drei oder vier Manieren. Robert
Russ hatte einen jugendlichen Drang ins Grosse, Starke, der sich freilich bald
verlor, denn er ist im Grunde ein Zierlicher, zeichnerisch Spintisirender, ein
Verwandter Hugo Charlemonts. In jenem jungen Schwung gelang ihm aber doch
eine mächtige decorative Wirkung, wie die seines grossen Heidelberger
Schlosses", das mit Recht in die kaiserliche Galerie gelangte. Er blieb natürlich
nicht dabei. Sein Vorfrühling in der Penzinger Au" ist wie von einem Anderen
gemalt. Das dunkle Gewirr von kahlen Baumzweigen, das die Bildmitte
Kolo Moser, Kissenbezüge, ausgeführt von joh. Backhausen Söhne
einnimmt und so wirksam vom hellen Abendhimmel und den gelben Feuer-
punkten der Strassenlaternen absticht, wurde bald von Anderen nachgeahmt.
Tina Blau, Landstrasse in Holland. Eine riesige Brandung bei Helgoland war
wieder anders; Schönleber, der damals aufkam, gab in ihr den Ton an. Zu Beginn
der Achtziger-Jahre krystallisirte sich die schwankende Persönlichkeit des
Künstlers. Er fand sein Eigenstes in Südtirol. Die goldigen Nachmittagssonnen,
in denen die Cypressenwipfel zu knistern scheinen, das Purpurlaub der Reben
und dazwischen das vergoldete Weiss der Kalktünchen von Kirchlein und
Pergolas; das machte ihm seine Palette. Einmal füllte er ein ganzes Zimmer im
Künstlerhause mit etwa 70 solcher Studien, alle gleich gross und gleich sonnig.
Später wurde er kühler und trockener. Ein ungeheurer Fleiss gab sich in rastloser
Atelierarbeit aus. Vielen späteren Erzeug-
nissen sieht man mehr die Malwerkstatt, als
die Natur an. Ein vorzüglicher Zeichner,
illustrirte er viel und gut, aber diese zeichne-
rische Stärke liess dann auch sein malerisches
Temperament mehr als nöthig einschlummern.
Trotzdem werden so manche, ungemein
sachliche Naturstudien lrlerschmiede", alte
Schmiede" u. s. f. immer Schätzer finden. In
seiner arbeitsamen Zurückgezogenheit erinnert
er auifallend an Franz Rumpler, der auch
so plötzlich voriges Jahr aus seiner Einsiedelei
hervortrat. Selbst das Talent beider Zeit- Kuh, Moser, Kissenbezug' mugd-hn van
genossen schlägt gern gleiche Wege ein. Man Job. Backhausen Söhne
betrachte etwa Russ' Bildchen eines kauernden
Bauemburschen; es könnte von Rumpler natürlich frei nach Pettenkofen gemalt
sein. Oder die verschiedenen Blumenfenster und blumigen Winkel in ihrem klein
hingesprenkelten Bunterlei, ein mit Weinlaub überwuchertes Fenster" u. dgl.
mehr. Eine spitz hantirende Zierlichkeit ist der Charakter dieser Arbeiten. Darum
liegen ihm auch Stoffe, wie jener niederösterreichische Holzapfelbaum, dessen
Krone ihm in ein winziges Gebrösel aufgeht. Heutzutage denkt sich der Beschauer
freilich, dass die nämliche Wirkung durch drei frei und breit hingesetzte Töne
auch zu erreichen war.
In solcher Detaillirung,
lk wobei die Welt unter
der Lupe erscheint, lebt
noch Altwiener Weise.
Man begreift, dass
eine frühe Buchenstudie
förmlich Högefschen
Baumschlag aufweist.
Dazu kommen nun aber,
wieder ganz wie bei
Rumpler, mannigfache
Galerie-Anregungen.
Kolo Moser, Bodenbelag, ausgeführt von Joh. Backhausen Söhne EineMondnacht an der
Maas" erinnert anAlbert
Cuyp, eine Landungsbrücke mit einer Laterne im Abenddunkel an Aart van der
Neer, ein Weg zum Dorfe" an Constable. So malt ein Bildungsmensch, der mit
der Kunstgeschichte gelebt hat. Unter den Neueren hat ihn gelegentlich Oswald
Achenbach stark beeinflusst; so in den Bildern Marktleute auf staubiger Strasse
bei Triest" und Gartenfest in Riva". Dann wieder, im Strand bei Monfalcone",
mischt er die feinsten graulichen und bläulichen Dünste, bis er fast an Jettel und
die Plattenseebilder des Ungarn Meszöly erinnert. Auch Schindlefsche Anklänge
melden sich oft. In einigen neuesten Bildern will er die Schotten streifen, geräth
aber dabei in die Nähe von Lichtenfels. Sie haben trotzdem malerischen Reiz, zum
Beispiel das einsame Gehöft in Bukowina", wo sich aus sepiabraunen Schatten-
massen bleiche Gebäude hervorproiiliren. Auch die Ruinenreste bei Rom" streben
Ähnliches an, mit complicirteren Mitteln. Seine südtirolische Sonne übersetzt er
sich aus dem Gelben jetzt gern ins Weissere Porta San Michele in Riva" u. a., als
fühle er einen Drang nach Herbheit. Mitunter geht er mit grauen Lufttönen
modern durch eine ganze Vedute Strasse in Neuberg". Dann wieder hat es ihm
auf einmal Böcklin angethan, wie ganz auffallend in der romantisch dunkel
massirten Steintreppe mit Cypressen zu Assisi". Unter so vielerlei Einiiüssen,
die das mitlebende und mitrnalende Zeitkind erleidet, kommt er doch auch zum
selbständigen Ausdruck. Etwa in der kleinen Studie einer Waldlichtung", einem
Hohlweg im Herbstnebel", dem Wirtshaus an der Aist", wo alles so regennass
ist, und dem prächtigen Spätsommerabend in Schönna", wo die Piu-purspuren
des Abends durch das tiefe Dunkel eines verworrenen Dickichts brechen. in
modernere Richtungen wird der Künstler wohl nicht mehr hineingerathen, er ist der
Sohn einer anders geschulten Zeit, der einmal an Makarts Seite ein Aufüarnmen
erlebt hat und dann wieder in die Zahmheit eingekehrt ist. Das soll uns nicht
hindern, ihn historisch anzusehen und zu würdigen.
OLO MOSER. Wir theilen heute noch fünf textile Entwürfe dieses
Künstlers mit, im Anschluss an die drei, die wir in unserer vorigen Nummer
gebracht haben. Sie gehören zu der Zahl der für die Firma Backhausen und
Söhne entworfenen.
Es sind da handgeknüpfte,
wiewohl ursprünglich als
Maschinenknüpferei gedachte Kissenbezüge, die hier zum Theile als Teppiche
verwertet sind. Das Ornament in frei erfundenen Curven,
Ecken oder Seiten
her im Mittelpunkt zu-
sammentreifen oder
auch diesem mit Grazie
ausweichen, wirkt sehr
eigenartig. Eine vage
Erinnerung an die be-
lebte Natur löst sich
fast ohne Rest in
einemRhythmusblosser
Linien. Die zeichne-
rische Durchführung
der Vorlagen ist unge-
mein gewissenhaft, jeder
einzelne Knoten vier
auf einen Quadrat-
centimeter sitzt in der
die von den vier
olo Moser, Bodenbelag, ausgeführt von joh. Bnckbausen Söhne
Zeichnung fest. Auch zwei Bodenbelage theilen wir mit, der eine mit dem Beeren-
motiv ist gewebt, der andere mit dem Kleeblattmotiv mit der Maschine geknüpft.
NTON HLAVACEK. In Piskos Kunstsalon sah man kürzlich eine
umfassende Ausstellung von Bildern und Studien dieses Zimmermann-
Schülers, der seit Jahren fast verschollen war. Unter allen seinen Schulgenossen
ist er derjenige, der allezeit mit dem eifrigsten Glauben auf die Worte seines
Lehrers geschworen hat. Er ist noch jetzt Zimmennann-Schüler. Er hat dessen
stilisirende Plastik, die vor Allem zeichnet, und dabei eine heroische Anschauungs-
weise, die gern mit heftigen Farbenphänomenen illuminirt. In früheren Jahren
hatte Hlavaceks Streben den grossen Zuschnitt, der eben in dieser Schule gelehrt
wurde. Man erinnert sich an sein Riesenbild Wien", das noch jetzt herrenlos
herumläuft. Er malte es von einem Hügel über Grinzing aus; die grosse mühsam
nach der Natur gezeichnete Bleistiftstudie des eigentlichen Stadtbildes, mit einem
zollhohen Stephansthurm als Masstab, hat damals das Unterrichtsministerium
erworben". Später war l-Ilavacek eine Hauptperson im Salon der Zurück-
gewiesenen", dessen Häupter sämmtlich verschollen sind. Augenscheinlich waren
sie nicht mit Unrecht zurückgewiesen. Unter den Bildern, mit denen der Künstler
jetzt herausgekommen, verdienen die frischen Naturstudien jedenfalls Beachtung.
Die meisten sind unserem Hochgebirge entnommen und der Ortler in seiner
Gletscherpracht mit besonderer Liebe ergründet. So manche dieser Scenen
können sich selbst unter modernen Bildern sehen lassen. Muth hat der Künstler
zu Allem und Jedem, er malt sogar das Alpenglühen am Rosengarten, ein Bild
von reinstem Glüheiseneßect, und dennoch mit einem Funken Wahrheit in dieser
Feuersbrunst. Besonders gern malt er die nämliche Scene zu verschiedenen
Tages- und Jahreszeiten. Auch die Wiener Karlskirche hat er unter allen Licht-
eifedten gemalt; diese Studien sollen Vorarbeiten zu etwas Grossem sein, das
ihm seit Jahren vorschwebt.
ODERNE KAFFEEl-IÄUSER. Es ist Zeit, dass die Nutzkunst wirklich
genutzt werde. Den handwerksmässigen Decorateuren" gegenüber kommt
sie zwar noch immer langsam vorwärts. Selbst in Paris ist es noch etwas
Auffallendes, wenn eine Brasserie Pousset von Niermans, ein Cafe Voisin von
Louis Bigaux oder ein Cafe de Paris gar von Majorelle und Jansen ausgestattet
wird. Die Kunstzeitschriften nehmen noch Notiz davon und bilden sie schleunig
ab. In Wien ist man vollends zurück. Es fehlt zwar nicht an kostspieligen
Einrichtungen in einem, sagen wir, erhöhten" Kaffeehausstil, wie ihn die Arcaden-
häuserzÄra hervorgerufen. Auch gibt es welche, die sich den Anschein geben,
rnodern" zu sein, ja selbst die sattsam bekannte falsche Secession hat sich
neuestens des Cafes bemächtigt und verübt da ihre Ungeheuerlichkeiten, die das
Publicum dann der echten .Secession in die Schuhe schiebt. Da werden gleich-
giltige oder unzweckmässige Constructionen frischweg mit Details von Van de
Velde und Ashbee überladen, Fabriksgeräth wird in Curven von Charles Plumet
gepresst, Mahagoni-Buffets mit Kleinzeug von Messingappliken im Studio-Stil
förmlich besäet. Ja es werden weisse Stuckplafonds in ganz niedrigen Mezzanin-
sälen, die doch so flach als möglich gehalten sein sollten, mit kolossalen
Wagnefschen und nichtwagnefschen Facadendetails in drohend starker
Profilirung beklebt. Angesichts solchen Missverstandes der stets gesinnungslosen
Eklektiker ist es erfreulich, wenn einmal eine gesundere Note angeschlagen wird.
Auch in der Einrichtung eines Kaffeehauses soll persönliche Überzeugung und
sachgemässe Empfindung sein. In dieser Hinsicht ist das Cafe Museum Wien,
1., Ecke Operngasse und Friedrichstrasse hervorzuheben. Es ist von Adolf Loos
eingerichtet, einem jungen Architekten. der in Amerika modern gearbeitet und
dann in Wien Kunsthandwerkliches modern geschrieben hat. Sein Streben ist die
Zweckrnässigkeit und Einfachheit, aus denen sich bei tadellosem Handwerk von
selbst eine technische Eleganz ergibt. Die Schönheit eines Bicycles" schwebt ihm
als Ideal vor. In der That ist im Cafe Museum alles Ornament vermieden; was
zweckmässig ist, muss ja ebenfalls, ganz von selbst, schön sein. Loos ist auch
nichts weniger als Secessionist im Sinne der Wiener Secession, er will amerika-
nischer Culturmensch sein. Das ganze Local hat englische Velourstapeten in
mattem Grün, das mit löschpapierartigem Korn wirkt; die Decke ist durchaus
weiss, in waschbarer Ölfarbe, ohne das geringste Ornament. Lambris und grosse
Standmöbel Gasse, Billards sind dunkles Mahagoni mit einzelnen eingelegten,
gelblichweissen Buchslinien Adern". Sämmtliche Kanten sind mittelst eines
eingeschalteten Viertelstabes abgerundet. Die Casse und eine grosse Abtheilungs-
wand sind in Spiegel aufgelöst, um noch von ihrer Schwere zu verlieren;
Hauptgesimse und dergleichen gibt es nicht; auch ist die Casse abgerundet, um
recht umgehbar zu sein. Die erwähnte Spiegelwand schliesst oben originell mit
einer Reihe alter englischer Sportstiche in entsprechenden Mahagonirahmen ab,
die an einem Messingstab frei in der Luft hängend, wie eine Fortsetzung der
Wandiiäche erscheinen. Polirtes Messing spielt eine grosse Rolle, aber auch
nicht als Ornament, sondern im Sinne des Gebrauches. Sämmtliche Wände sind
unten und oben, um das ganze Local herum, mit Messing eingefasst. Auch die
Füsse der vorzüglich construftiven Billards haben Messingschuhe und die
Fiisse sämmtlicher Tische sind zum Schutz gegen die Stiefel mit Messing
beschlagen. Oberhalb der Wandiiäche ziehen messingene Gasröhren sichtbar
um das ganze Local und dienen zugleich als Bestandtheile der fortlaufenden Hut-
gestelle und Kleider-rechen. Sie biegen frei um alle Ecken und machen von
Strecke zu Strecke einen Halbkreis in den Raum hinein, um den Schnüren der
elektrischen Glühlämpchen als Stütze zu dienen. Auch die elektrischen Leitungen
übersetzen die Saaldecke frei, nur unter rnessingenen Schienen geborgen, die als
dreifache helle Metallstreifen die Decke untertheilen. Als Beleuchtungskörper
sind die neuesten Typen verwendet, namentlich im Lesezimmer Reihen kleiner,
freihängender, pilzförrrxiger Glühlämpchen von verstärkter Leuchtkraft zu zehn
Kerzen. Auf die Construction der Sessel ist ein besonderes Augenmerk gerichtet.
Loos hat sie selbst entworfen und modellin, die Ausführung hatte die Firma
Kohn. Sie sind gebogenes Holz, schämen sich aber dessen nicht, sondern meiden
im Gegentheil alles Getischlerte und Gezapfte. Sie sollen und wollen gebogenes
Holz sein, allein der Constructeur hat durch zweckgemässe Verstärkung und
Schwächung des Holzes je nach Vertheilung der Last beim Sitzen und minutiös
exwogene Curven einen Sessel geschalfen, der wie ein lebendiges Zweckwesen
wirkt und auch allgemeine Anerkennung findet. Die Sessel sind roth gebeiztes und
polirtes Buchenholz, um sie energisch von dem Mahagoni ringsum abzuheben und
auch den grünen Wänden und Sammtsophas als Gegengewicht zu dienen. Sie
kosten xo Gulden das Stück. Zu erwähnen ist noch ein hübsches Damenzimmer,
das Herr Loos Gibson-Zirnmer" nennt, weil er die Wände ganz mit den
reizenden Zeichnungen des amerikanischen Caricaturisten Charles Dana Gibson
bedeckt hat. Die Sitzmöbel in diesem Raume meist geflochtene sind treffliche
Arbeiten der Prag-Rudniker Korbilechterei und entsprechen allen möglichen
Sitzmanieren und Körperverhälmissen. Die Ausführung der ganzen Einrichtung
wurde vom k. u. k. Hof-Billardtischler Richard Seifert tadellos besorgt. Von Herrn
Seifert selbst rührt der Entwurf für die Einrichtung des Spielzimmers her. Er trägt
durchaus den Charakter der Wiener Secession. Die Wände haben rothe englische
Tapeten, die obenerwähnte Spiegelwand ist hier, an ihrer Rückseite, mittelst einer
durchlaufenden Landschaft von schwarz silhouettirten Bäumen auf rothgefärbtem
Holzgrunde originell decorirt. Die Möbel sind durchwegs grau gefärbt und polirt.
Auch in den Nebenräumen fallen allerlei kleine Bequemlichkeiten auf.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K.K. OSTER-
REICHISCHEN MUSEUM
USSTELLUNGEN. Die Ausstellung der Concurrenzentwürfe für die in
der Donaustadt zu erbauende Kaiser-Jubiläumskirche und die damit zu ver-
bindende Kaiserin Elisabeth-Gedächtniskapelle wurde am 18. v. M. geschlossen.
Ihre k. und k. Hoheiten die durchlauchtigsten Frauen Erzherzoginnen Marie
Therese, Maria Annunziata und Elisabeth haben am 5. v. M., Seine k. und k. Hoheit
der durchlauchtigste Herr Erzherzog Leopold Salvator hat am 18. v. M. die Aus-
stellung der Concurrenzentwürfe für die Kaiser-Jubiläumskirche, sowie die Spitzen-
ausstellung im Österreichischen Museum besichtigt.
Im Saale IX des Österreichischen Museums wurde am 25. v. M. eine Aus-
stellung kunstgewerblicher Originalzeichnungen des Professors Gustav Schmoranz
eröffnet. Unter den ausgestellten Blättern befinden sich 54 Originalstudien zu dem
vom k. k. Österreichischen Handelsmuseum herausgegebenen Prachtwerke Alt-
orientalische Glasgefässe", ferner 60 Blätter Aufnahmen keramischer Objecte aus
den Sammlungen von Paris und London Eigenthum des k. k. Österreichischen
Museums, dann eine Reihe von Zeichnungen nach Miniaturen aus der Zeit vom
XIII. bis XVI. Jahrhundert nach Originalen aus der Bibliothek des Khedive in Cairo.
Im letzten Compartiment
des Saales IX wurde gleich-
zeitig eine kleine Collection
heraldischer Kunstblätter von
Hugo Gerard Ströhl ausge-
stellt die in Aquarell aus-
geführten Siegel der Be-
sitzer und Pfandinhaber von
Kreuzenstein, dann die Ori-
ginal-Zeichnungen zu der
von Ströhl herausgegebenen
Deutschen Wappenrolle"
sammt den entsprechenden
Farbendrucken und eine An-
zahl von Probeblättern aus
dessen Heraldischem Atlas".
Seine k. und k. Hoheit
der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Ludwig Victor hat
Dejeuner aus der k. k. Wiener Porzellnnfabrik am 21. V. M. die Ausstellung
kunstgewerblicher Original-
Aufnahmen von Professor Gustav Schmoranz und die gleichzeitig ausgestellten
heraldischen Kunstblätter von Hugo Gerard Ströhl im Österreichischen Museum
besichtigt.
Im Saale II wurden 18 Felder alter Glasmalereien aus der Kirche Maria
am Gestade ausgestellt, deren Restaurirung im Auftrage der niederösterreichischen
Statthalterei im Atelier von Carl Geylings Erben durchgeführt wurde.
Die Spitzenausstellung wurde am 6. d. M. geschlossen.
ERSONALNACHRICHTEN. Der Minister für Cultus und Unterricht
hat den Architekten Joseph Hoffmann in Wien zum Professor in der achten
Rangsclasse an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums ernannt,
ferner die Professoren Otto König, Oskar Beyer, Hermann l-Ierdtle, Ludwig
Minnigerode, Wilhelm Hecht, Karl Karger und Felician Freiherrn von Myrbach
in die siebente Rangsclasse und den Lehrer Josef Breitner unter Zuerkennung des
Professortitels in die achte Rangsclasse befördert.
Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Kanzlisten am k. k. Öster-
reichischen Museum Hermann Kammler zum Oilicial ernannt.
ESCHENK AN DAS MUSEUM. Herr Dr. A. Figdor hat dem Öster-
reichischen Museum einen Fanteuil und einen zierlichen Damensessel aus
dem Ende des vorigen Jahrhunderts zum Geschenke gemacht, welche beide die
nach dieser Richtung sehr lückenhahe Sammlung alter Möbel auf das will-
kommenste bereichern. Der Armstuhl hat ein geschnitztes und vergoldetes
Dejeuner aus der k. k. Wiener Porzellanfabrik
Gestell und eine mit naturalistisch geblumtem, broschirtem Seidenstoff überzogene
Polsterung. Er ist im Geschrnacke Louis XVI gehalten und wahrscheinlich
französischer Herkunft. Besonders geschmackvoll ist der Bekrönungsschmuck
der länglich runden Lehne in einem Kranze von Rosen zwei Musikinstrumente,
eine Geige und ein Blasinstrument, und nach beiden Seiten abfallend sauber
geschnitzte Lorbeerzweige. Der Damensessel, vermuthlich österreichische
Arbeit, ist seiner Entstehungszeit nach etwa 1o-x5 jahre später anzusetzen
und hat ebenfalls ein geschnitztes und vergoldetes Gestell sowie mit Seidenzeug
modern überspannte Polsterung. Das Möbel zeichnet sich durch besondere
Zierlichkeit und Leichtigkeit aus. In geraden Linien aufgebaut, zeigt es an den
entscheidenden Punkten architektonische Anklänge, um alsbald wieder jene
reizvollen Übergänge in das Ornament zu finden, die dem späteren Louis
XVl-Stile eigen sind.
DEJEUNER AUS DER K. K. WIENER PORZELLANFABRIK.
Das Österreichische Museum hat im vergangenen Jahre ein sogenanntes
tete-a-tete erworben, bestehend aus einer Servirplatte, Zuckerdose, drei Kannen
und zwei Tassen; Deckel und Untertassen hinzugerechnet im Ganzen Stück.
Das Service bezeichnet den Anfang der Glanzperiode der Wiener Fabrik und reiht
37k
sich den prächtigsten Arbeiten an, die je aus dieser Anstalt hervorgegangen. Den
Grundton bildet ein dunkles Blau, eine Nachahmung des berühmten bleu du roi
von Sevres. Da dieses Blau auf Hartporzellan damals noch nicht in solcher
Vollendung hergestellt
werden konnte wie in
Frankreich, wo die weiche
Masse den Vorgang be-
deutend erleichterte, er-
scheint es bei genauerer
Betrachtung noch etwas
wolkig und Bockigmament-
lich gegen den Rand zu, ein
charakteristisches Kenn-
zeichen für die blauen
Service aus den ersten
Jahren der Sorgenthal-
schen PeriodeJBinigeJahre
später kam bereits das
sogenannte Leithner-Blau
in Verwendung, das eine
prächtige Scharffeuerfarbe
abgab.Von diesem dunklen
Grunde nun heben sich
antikisirende Ornamente in
aufgehöhtem Gold von
zweierlei Nuancen ab,
Akanthus Voluten, Bu-
kranienfriese mit Guirlan-
Tischleuchter aus Silber den" Lorbeerstäbe dgL
Die Behandlung des auf-
gehöhten Goldes ist noch
keine so kräftige und brillante wie in späterer Zeit, sie schlägt nicht hervor, sondern
fügt sich discret in die Gesammtdecoration. Zwischen den grossen Flächen mit
dunkelblauem Grunde und Golddecor sind kleine Felder mit lichten Grundtönen und
Grisaille-Malerei angeordnet. Diese Felder, ungleich in Form und Ausdehnung
heben sich cameenartig von einem chamoisfarbenen durchgehenden Grunde ab, der
bandartig zwischen die grossen blauen Flächen eingefügt ist. Die cameenartigen
Malereien sitzen abwechselnd auf Lila-, Rosa- oder Goldgrund. Während der
Golddecor rein ornamental ist, leiten die Grisaille-Malereien mit Masken, Amoret-
ten und Tritonen in das Flgurale Genre hinüber, das in einer antiken Opferscene
im Mittelfelde der Servirplatte gipfelt. An einem Altar steht ein von Amorinen
umgebenes Mädchen, das einem geflügelten Genius, der im Begriffe ist, die Opfer-
Hamme zu entzünden, ihr Herz darreicht. Die prächtige Ausführung des Ganzen
im Verein mit der Darstellung im Mittelfelde deutet darauf hin, dass dieses töte-
a-tete als vornehmes Hochzeitsgeschenk gedacht war, wie solche namentlich von
Seiten des hohen Adels damals gerne aus der kaiserlichen Fabrik bezogen wurden.
Die auf der Rückseite eingeprägte Jahresnurnmer weist auf 1787. Das ist natürlich
nur in Bezug auf den Hartbrand eine absolut verlässliche Datirung. Ob auch der
Decor derselben Zeit angehört, müssen andere Umstände entscheiden. Stil und
Ausführung entsprechen vollkommen dem zwischen 1780 und 1790 geltenden
Geschmacke und der Charakter der Grisaille-Malereien, wobei die peinliche Sorg-
falt einer mehr technisch als künstlerisch geschulten Hand deutlich erkennbar ist,
weist auf die ersten Jahre der Directionsführung Sorgenthals hin, wo bei aller
Vorzüglichkeit der Arbeit weder in technischer, noch in künstlerischer Hinsicht
der Culminationspunkt der Entwicklung bereits erreicht war. Da Sorgenthal die
Fabrik 1784 übernommen, dürfte also auch für die Zeit der Ausführung dieses
für die Entwicklungsgeschichte der Wiener Porzellanfabrik ausserordentlich
interessanten Services das Jahr 1787 zutreffen.
ISCHLEUCHTER AUS SILBER. Dieser silberne Tischleuchter für
drei Kerzen ist eine neuere Erwerbung des Österreichischen Museums.
Auf dem kreisrunden mit Perlstab verzierten Fusse erhebt sich ein dreitheiliger,
unten glatter, oben mit verticalen und horizontalen Canneluren versehener Träger,
aus welchem senkrecht der eine Kerzenhalter, daneben rechts und links mit
S-förrniger Windung die beiden anderen hervorwachsen. Der senkrechte Stab
und die beiden Arme sind mit einem Blumen- und Blattgehänge Rosen
umwunden. Bez. verputzte Marken, französische Arbeit, XIX. Jahrhundert.
BESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden
im Monate April von G758, die Bibliothek von 99x Personen besucht.
LITTERATUR DES KUNSTGEWERBES 50'
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WERBLICHER UNTERRICHT
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brauche f. Decorateure, Möbel- u. Aus-
amttungsgeschifte, Architekten etc. Mit ge-
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Möbel in Aufriss, Durchschnitt u. Grundriss.
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m. ro S. Text. Düsseldorf, F. Wolfrum. M. 6.
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Catalogue ge'ne'ral de medailles francaises. Louis
Pbilippe Ier x83o-r848. In-B", x6 p. Paris,
Cabinet de numisrnatique, rue Lauvuis. fr.
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Topographie der historischen u. Kunstdenkmale
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Commission b. d. böhm. KaiserFranz Joseph-
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Wien-PunlafelfVenedig-Ronu u. Mailand-Genua.
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Wien-Prag-MarienhadJürlsbad-Franzensbad.
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Auskun fts-Burcuu
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Wien, l., Johannesgasse 29.
Dorlselhsl Fahrkarten-Ausgabe, Erlheilung vonAusküxxften,
Verkauf der ausführlichen Fahrmdnunge11 im 'l'ascheu-
formale. Letztere sind auch in allen Tnhnk-Trnllken uml
Zeitungs-Verschleissexl erhältlich.
K.ILOSTERREICHSTAATSBAHIIED.
Gnu; vom 1. Mai 1899.
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611 Belgra 91g
1240m. 51 2211 121m es 12a
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1025 52 Berlinm .. 1221 111n
1z1 11a .. wlxllslervrmil 115
1013 ,.SlneI.!1l111vhS1s11i11. am
912 5Tw3 I2 Leipzig 157 122
12g 91a Max-ivbu 933
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905 54a 1m .Cöln- 12.14 942
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Wien-Agra Bang uk aJce-Sarajevo.
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Banialuka Abfuhr! Diligence. 12 99 Mitg.
13101 Ankuufl 49 Äbdl.
Jajcß lbfnhrl I1 40 Mltg
Sarajevo Ankunft 27Ahd1.
Sarajevo-Mostar-Metkcvixi.
Sarajevo Jhhhn 11 18 Vnm
Mostar Ankunft Ahds
Mosiar Jhfulut SQ Früh.
Melkovic Aukunü 451'111
Schiffsverbindung
flllllllllllll-lllIIIIÄ
nnnn
n1il'l'1'iest,l'"iurne und allen Jnlmatinischen Häfen,
besonders täglich Rngusav
Diligencen
Banjnluka-Jujce Bugojnu Pmzor -Jablanica
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