Zeitschrift dazu nöthig sein, sondern es soll nur in aller Kürze auf die ins Auge springenden Unterscheidungsmerkmale zwischen englischer und deutscher Heraldik hingewiesen werden, damit den Kunst- gewerbetreibenden gegebenenfalls bei Her- stellung englischer Wappenbilder nicht zu arge Verstösse gegen die nun einmal auf englischem Boden herrschenden und strenge gehandhabten heraldischen Regeln und Fig. 4, sm Fig. 5,Mullet Gesetze unterlaufen. Die englische I-Ieraldik hat sich in neuester Zeit von zwei Schildformen eman- cipirt, die nichts weniger als heraldisch genannt werden konnten. Die sogenannte „englische Pelta" und der „Eisenhutschild" (Figur I und 2) waren seinerzeit sehr beliebt, namentlich letztere Form, weil sie mit ihren geradlinigen, scharfkantigen Ecken so recht dem englischen Charakter entsprach. Heute benützt man zumeist eine gefälligere Form, die im grossen Ganzen dem Dreiecksschilde des XV. Jahr- hunderts entspricht, nur mit einem stumpferen Winkel an der Spitze. Die Ritter des Hosenbandordens und die Gross- kreuze der anderen britischen Orden führen ovale Formen oder auch symmetrisch ausgeschnittene Figts Figq Tartschen aus der Spätzeit, die sich den rund- 3mm} FOMMQH gezogenen Bändern und Collanen der Orden besser anpassen lassen als die Dreiecksschilde. Im Schildfelde selbst entwickelt sich oft ein derartig reicher Segen von heraldischen Figuren, dass dem Beschauer ängstlich zu Muthe wird und der Blasonirende nur mit Zagen und Bangen an die Arbeit geht, dieses Kunterbunt von Bildern zu entwirren. Die sogenannten „Landkartenschilde" unserer grossen Staatswappen werden von den m m} Wappenschilden ganz einfacher Esquires m überboten, die oft 30 und mehr Felder aufweisen. F. . Der Stilisirung der Figuren ist ein ig.8, Fig. g, _ _ _ _ Gultee du sang atme. de w. gewisser Grad von Steifheit nicht abzu- sprechen, aber sie wirkt klarer als die deutsche, die besonders in der Blütezeit der Wappenzierkunst durch eine Uberfülle von Schnörkelwerk die Deutlichkeit der Figuren störte. Man vergleiche nur einen Löwen aus dem jost Amman'schen Wappenbuche mit dem Leoparden in dem englischen Wappen Fig. 3.