Seiner Majestät vorgestellt wurden, Allerhöchstseine Zufriedenheit mit der Com- position und der Ausführung dieser Ehrengaben auszusprechen. Hierauf besichtigte Seine Majestät das Interieur von Michael Niedermoser, im modernen Stile von R. Hammel entworfen, und äusserte Sich über dessen Einfachheit und die durch den Holzanstrich hervorgenifene Stimmung in anerken- nender Weise. Das Atelier Portois und Fix, welches eine prächtige Empire-Speise- zimmer-Einrichtung ausstellte, war durch Herrn Fix jun. vertreten, und wurde derselbe Seiner Majestät vorgestellt. Seine Majestät begab sich hierauf in den Textilsaal, woselbst Herr Jan Szczepanik seine neueste Erfindung zur Ausstellung und Erklärung brachte. Die Erfindung des Genannten besteht darin, dass die für die Ausführung amjacquard-Stuhle bestimmtenZeichnungen auf photo-elektrischem Wege diretft auf die Karten des jacquard-Stuhles gebracht und auf diese Art eine ebenso zeitraubende als kostspielige Procedur vermieden wird. Seine Majestät interessirte Sich lebhaft für die Ausführungen des Erfinders und erkundigte Sich über dessen früheren Beruf und gegenwärtiges Wirken. Seine Majestät begab Allerhöchstsich sodann in die Räume des ersten Stock- werkes und besichtigte zunächst die auf der Galerie des Säulenhofes ausgestellten kunstgewerblichen Objezfte. Der Diredtor hatte Gelegenheit, an der Hand dieses Theiles der Exposition wiederholt darauf hinzuweisen, dass ihm die Pflege histori- scher Stile sehr am Herzen liege und das Museum die Herstellung schöner Objecte überhaupt in Anregung zu bringen hätte, dabei aber selbstverständlich dem Geschmacke unserer Zeit durch Vorführung moderner Schöpfungen Rechnung zu tragen habe. Der Monarch geruhte diese Ausführungen zustimmend entgegenzunehmen und äusserte Allerhöchstsich bei Besichtigung der einzelnen Möbel und Metallarbeiten in anerkennender Weise. An den Rundgang auf der Galerie schloss sich die Besichtigung der einzelnen Interieurs. Das erste derselben, die Nachbildung des grossen Saales aus dem Schlosse Esterhaza, ausgeführt vom Atelier F. O. Schmidt, besah Seine Majestät in all seinen Details und gab Seinem Erstaunen darüber Ausdruck, dass mehrere der mit Bronze beschlagenen Möbel in einer Weise zur Ausführung gelangten, welche die Unterscheidung von den danebenstehenden, französischen Originalen unmöglich mache. Der Monarch hob dem Director gegenüber hervor, dass die Herstellung dieses Raumes eine ausserordentlich anerkennenswerte Leistung ist, die als temporär wohl zu kostspielig und mühevoll sei. Der DirerStor erwiderte, dass die Firma F. O. Schmidt die Absicht habe, die Wandbekleidungen dieses Raumes dem Museum zu widmen, wovon Seine Majestät mit Befriedigung Kenntnis zu nehmen geruhte. Der Monarch betrat hierauf das vom Hoftischler j. W. Müller hergestellte Jagdzimmer, ein Mansardenraum, über dessen malerische Wirkung Seine Majestät Allerhöchtsich Herrn Müller gegenüber gnädigst zu äussern geruhte. In dem anstossenden Raume, dem Interieur von August Ungethüm, wurde der Letztere, sowie Schlosserrneister Navratil dem Monarchen vorgestellt. Herrn Sigmund järay gegenüber, welcher das nächste Interieur zur Ausstellung brachte, geruhte Seine Majestät Allerhöchstsich sehr anerkennend über den aus brasilianischem Onyx ausgeführten und mit in Kupfer getriebenen japanischen Lilien gezierten Kamin auszusprechen. Einen sichtlich günstigen Eindruck machte das von F. Schönthaler u. Söhne ausgeführte Mädchenzimmer, dessen heitere Stimmung Seine Majestät dem Aussteller gegenüber hervorhob. Herr Schönthaler sowohl als auch dessen Nachbar Herr Karl Bamberger