327 origineller Versuch ist schliesslich mit einem farbigen Reliefdruck gegeben, dessen poetisches Motiv - ein Kind mit einem Reh schreiten durch ein hochstehendes Tulpenfeld - Grethe auch zu einem seine eigene Wohnung schmückenden Wandschirm verwendet hat. - Eine Fülle von Versuchen und jeder bedeutet einen offenen Weg! Die graphische Kunst aber hofft, dass der Künstler sich nicht mit der Rolle des Anregers und Wegweisers begnügen, sondern die Wege selbst auch weiter beschreiten wird. Dasselbe auf die ganze Kunst bezogen, ist der Eindruck, mit dem man von der Betrachtung des Grethdschen „Werkes" scheidet. Vieles hat uns diese starke, männliche Kunst geschenkt, in der sich die breite wuchtige Art des niederdeutschen Seemannes mit einer süd- lichen Glut des Temperaments verbunden hat. Mehr noch gibt sie zu hoffen. Wohin ihn sein Weg noch führen wird? Sicher ist, dass er heute schon dort steht, wo die bekannten Wege enden, und dass nie- mals aus dieser Hand etwas Unbedeutendes, Kraftloses hervor- gehen wird. DIE FAYENCEN MIT METALLREFLEXEN VON GOLFE JUANSP VON GRAF VINCENZ LATOUR 50 IE Kunst, der Glasur des Thons einen metal- lischen Glanz zu verleihen, galt lange als nahezu verloren. Auch vordem hatte sich diese Technik auf verhältnismässig wenige Länder und Orte beschränkt. Zunächst war es die orientalische Kunst der Perser, der Araber in Ägypten, und der Mauren in Spanien, welche dieselbe gepflegt hatte und von welcher uns Überreste in den Ruinen von Rhages bei - Teheran, Fostat bei Cairo und in der Alhambra erhalten geblieben sind, nebst manchen anderen Stücken, welche von Hand zu Hand wandemd im Laufe der Zeiten auf uns gekommen, aber wohl sämmtlich auf einen oder den anderen dieser Ursprungsorte oder Länder zurückzuführen sind. Die Kunst der Mauren ging auf die Spanier über, welche in der Zeit des Estilo Mudejar im XIV., XV. und XVI. ]ahrhundert zumeist in Valencia und Malaga die schönen Gefässe und Fliesen mit dem