J"? Weltausstellung. Doch hatten sie sich von dem brutalen Kupferglanze der späten spanischen Ware noch nicht freigemacht. Der eigentliche Aufschwung der Reflets metalliques von Golfe Juan und Vallauris Fayencen von Cläment Massier reicht kaum fünf Jahre zurück. jetzt beherrscht die Fabrication bereits eine reiche, der alten Lusterware unbekannte Scala von metallischen Farben- und Reflextönen. Sie imitirt nicht das Alte oder Fremde, sondern geht in Form, Decor und Farbe ganz selbständige, von der neuen Kunstrichtung stark beeinflusste Wege. Seit die Pariser Frühjahrs-Ausstellungen dem Kunstgewerbe ihre Thüren geöffnet haben, bringen sie alljährlich Neues von Golfe Juan. Die Fabrication gilt als eine sehr kostspielige, da kaum ein Viertheil der Stücke gelingt und nahezu jedes derselben ein Ergebnis uncontrolir- barer Processe beim Brennen ist, so dass, wenn roth beabsichtigt wird, oft grün oder blau erscheint und umgekehrt. Auch der Decor entsteht vielfach unter Benützung des zufälligen Fliessens der Farben, besitzt aber eben deshalb den eigenthümlichen Reiz der Krystalle von Galle und der Gläser von Tiffany. Bis jetzt scheint die Herstellung der Thonwaren mit Metallreflexen in den Alpes Maritimes nur eine Sache des Ehrgeizes der Fabrikanten zu sein und muss sich durch den reichlichen Absatz sonstiger Marktware - vornehmlich decoratives Gartengeschirr für die zahllosen Villen und Gärten der „Cöte d'Azur" - bezahlt machen. Als neue selbständige Erscheinung auf dem Gebiete der decorativen Kunst ist sie ebenso anziehend als bemerkenswert.