125 in der Bewunderung der Zeitgenossen wieder steigen. Mehr noch, er wird einer jener Künstler sein, der seine Zeit überdauern und an den man immer wieder anknüpfen wird. Im Technischen und im Geistigen steht er an erster Stelle, er bringt das Kunststück zuwege, classische Schönheit, reifste Überlegung und Abwägung aller Mittel seiner Kunst lebensvoll zu gestalten und durch- aus modern zu sein. Er kennt alle Geheimnisse der Technik und steht fest auf dem Boden der Tradition, aber er ist, wie es Lichtwark so schön und treffend vom Medailleur begehrt, zu- gleich Dichter und Den- ker und was für ein Formkünstler! Mehr als bei Ponscarme hat in ihm der Maler den Plastiker überwunden und damit in die Bahnen des Vittore Pisano eingelenkt, des Malers, der die Renais- , _ _ sancemedailie geschaffen August Patek, Urnschlagzeichnung für eine Algraphien-Mappe hat. Was wir, wie die Medaillenfreunde des XV. und XVI. ljahrhunderts, Malerisches von der Medaille fordern, hat er hineingelegt und erneuert, alles Harte und Stilwidrige hat er ihr genommen, das Relief in innigster Verbindung mit dem Grunde aufgebaut, in weichen, wie mit dem Pinsel aufgetragenen Tönen, welche nichts Unvermitteltes, Loses duldend, alle Details zu einem geschlossenen Ganzen vereinigen, Figuren, Hintergrund und Mittelgrund, Luft, Himmel und Erde. Und welche fast peinliche Sorgsamkeit er auf Composition und Durchbildung der Formen wendet! Da steckt im kleinsten Stücke eine Fülle zeichnerischer und modellirender Vorarbeit, wie ein Monumentalwerk sie nicht in höherem Ausmasse bedarf. Er sucht die Menschen bei der Arbeit auf, in der Studierstube, in Atelier und Werkstatt, er ist in ebenso beziehungs- reichem Verkehr mit dem Landmann, mit der Natur, mit Thier- und Pflanzen- welt; Allegorie und das Hineintragen psychischer Associationen in belebtes 17