MODATSSCHRIFT- DES-KKÖSTE
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lungen, im Österr. Museum, sowie von der Verlags-
handlung Artaria Co. übernommen sc-soso-sososc-
Inhalt
Seite
Edward Burne-Jones
als Zeichner von
Joseph Meder x61
Jean Baptiste Claude
Odiot von Heinrich
Modern x64
C. R. Ashbee. Ein Re-
former englischen
Kunstgewerbes von
W.Fred. .x67
Aus dem WienerKunst-
leben von Ludwig
I-Ievesi x76
Kleine Nachrichten x85
Mittheilungen aus dem
k. k. Österreichischen
Museum x93
Litteratur des Kunst-
gewerbes x93
Tafeln Edwsrd Burne-jones,
Drapexiestudie, Farbendruck zu
pag. 15x. Derselbe, Kopf-
studie, Lichtdnxck zu pag. x62.
EDWARD BURNE-JONES ALS ZEICHNER Sie
VON JOSEPH MEDER-WIEN 50'
IE platte Nüchternheit der alltäglichen Erscheinungen,
welche der Realismus in der Malerei endlos
abschilderte, hatte einzelne Künstlerkreise mit
einem Male übersättigt. Man war müde ge-
worden, die Menschen und die Natur mit photo-
graphischer Treue wiederzugeben, ohne jede
Beimischung künstlerischer Phantasie. Das
unaufhörliche Ausbilden und Verbessern der
Technik hatte die Sehnsucht nicht unterdrücken
können, wieder inneres Leben und Empfinden
in Farbe und Stift fliessen zu lassen, über die
Natur die Seele zu stellen, deren Sinnen und Träumen nachzugehen und
freudig ihrem Fluge in das Reich der Poesie, des Traumhaften und
Mystischen zu folgen. An die Stelle der Verite vraie" trat erlösend und
befreiend der Neuidealisrnus mit seinen phantastischen Erfindungen.
Was früher trocken episch erzählt wurde, wird jetzt in lyrische Stimmung
gebracht. Die alten Zaubergärten des Märchens und der Sage erleben einen
neuen Frühling, die kindlich rührende Poesie des Christenthums erklingt
wieder in hellen Klängen und selbst das übersinnliche Schwärmen auf dem
Gebiete der Vision und des Occultismus dringt in die Schaffensräume der
Künstler.
Diese Flucht von der Welt des Alltagslebens in die des Geistes, des
romantischen Idealismus, wo die poetisch verklärte Schönheit Herrscherin
allein war, vollzog sich zuerst in England. Neben den Realisten erschienen
mit einem Male die Malerdichter painterpoets, welche in ihren Versen
ebenso malten, als sie in ihren Gemälden dichteten.
William Blake 1827 schrieb und illustrirte seine Songs of Innocence,
David Scott 184g schuf seine Ode an den Tod", Dante Gabriel Rosetti
1882 veröffentlichte ausser seinen eigenen zahlreichen Gedichten die
Early Italian poets.
Mit Rosetti setzt in den Fünfziger-Jahren eine neue Richtung der
idealistischen Schule, der Praeraphaelismus ein, jene merkwürdige Kunst-
blüte, deren Samen italienischem Boden entnommen und unter Englands
Himmel zum Wachsthum und Gedeihen gebracht wurde, jene eigenthümliche
Mischung von frühitalienischen Formen, wie sie in Florenz vor Raphael von
Botticelli und dessen Schule geübt und angewendet wurden, mit nordisch
schwermüthiger Beseelung; jenes strenge Anklammern an die Decorative der
Renaissance und dennoch selbständige Durchbilden von national englischen
Stoffen. Hier berühren sich die frische Jugend und Naivität des Quattrocento
mit der träumerischen und anämischen Romantik des XIX. Jahrhunderts. Die
Melodie ist altflorentinisch, der Text angelsächsisch.
Doch Rosetti ging in der Anlehnung an die Kunst des alten Florenz
lange nicht so weit, als sein ihm ebenbürtiger Schüler Edward Burne-Jones
1833-1898. In diesem verkörperte sich erst recht der Geist der Prac-
raphaeliten. Alles, was aus dessen Hand hervorging, ist archaisirend in
Form und Composition, Farbe und Zeichnung. Richard Muther sagt in seiner
Geschichte der Malerei Burne-Jones verhält sich zu Botticelli ebenso, wie
dieser selbst der Antike gegenüberstand." Doch nicht Botticelli allein, sondern
auch Meister anderer italienischer Schulen, wie Crivelli, Mantegna, Lionardo
da Vinci übten einen bezaubernden Einfluss auf Burne-Jones aus, und fast
bei allen seinen Werken sind wir imstande, diesen oder jenen Meister
herauszufühlen.
Aber trotz allem bleibt Burne-Jones seiner Nation getreu; welche Stoffe
er immer malerisch oder zeichnerisch behandelt, sie zeigen insgesammt
neben äusseren italienischen Einflüssen echt nationale Auffassung. Seine
überschlanken, in stets gemessener Bewegung sich haltenden Mädchen-
gestalten, welche als Engel, mythologische oder allegorische Figuren alle
seine Darstellungen beleben, sind, wiewohl nach Botticellischem Canon
geschaffen, dennoch englische Mädchen. Ihr Ausdruck zeigt nordischen
Ernst, oft tiefe Schwermuth, ihr Blick ist in sich gekehrt oder in endloser
Ferne verloren. Das Kinn und Wangenbein laden stark aus und formen das
Gesicht zu einem nach unten scharf zulaufenden Oval, so wie wir es häufig
bei jungen, doch leidenden Frauen finden. Der Mund, klein, mit
schmaler Unterlippe, nähert sich mehr der Nase und verlängert dadurch
noch mehr das Kinn. Der Haarwuchs ist reich und den Kopf umwallend.
So begegnen sie uns auf allen seinen Gemälden und bilden deren
seltsamen Reiz.
Kunstvolle antike Drapirung dieser lieblichen Geschöpfe ist ein weiteres
Charakteristicum Burne-Jones. Was er hierin von den alten Meistern gelernt,
das sucht er unermüdlich zu vervollkommnen. So viele Figuren ein Gemälde
beleben, so viele Abwechslung erfreut uns in den zarten dünnflüssigen
Gewändern, welche sich um die schlanken Glieder schmiegen. Sehr zahlreiche,
gewöhnlich horizontale Falten umgeben den Körper, umwinden, umspinnen
ihn wie Fäden, hie und da entrollen sich Schärpen, von phantastischen
Stürmen bewegt, in die Lüfte" Sizeranne. Und für alle diese Fülle macht
er strenge Studien, nicht gerade auf das erste beste Papier, sondern mit
Vorbedacht auf farbig grundirte Unterlage. Er will nicht blos den Falten-
fluss, sondern zugleich die malerische Wirkung sehen.
Bald grundirt er licht, bald dunkel, selbst schwarz, um darauf mit
halbtrockenem Pinsel die Zeichnung in lichteren Farben zu setzen. Die
Zeichnung selbst wird von ihm wieder zum Kunstwerke erhoben. Rosetti
erkannte früh diese Eigenart in seinem Schüler und schrieb 1857 Folgendes
an seinen Freund Mr. William Bell Scott Die Zeichnungen Burne-Jones
sind Wunderwerke an Vollendung und voll Einbildungskraft; vielleicht nur
Dürers feinste Werke kommen an sie heran." Dieses uneingeschränkte Lob
ertheilte er ihm schon nach zweijähriger Lehrzeit. Burne-Jones Studien
zeigen eine unermüdliche harte Arbeit, ein fortgesetztes Probiren und
Verbessern von Stufe zu Stufe. Wenn ihm die erste Skizze für eine Figur
nicht genügt, folgen
weitere Versuche, bis
er sich erschöpft hat.
Erst dann überirägt er
die beste auf wohl-
präparirtes Papier und
führt die Zeichnung mit
Sorgfalt aus. Wir finden
hierin wieder eine stren-
ge Anlehnung an die
Renaissance Meister,
denen eine Zeichnung
mehr galt, als eine mo-
mentane Notiz, als vor-
läufige Fixirung einer
Idee. Die herrlichen
Originalzeichnungen
der Florentiner und ins-
besondere Lionardos in
London und Oxford, wo
Burne-Jones studirte,
waren ihm sicher wohl-
bekannte Freunde und
lehrten ihn die Geheim-
nisse der alten, soliden
Zeichnungstechnik.
Während er Draperien
meist mit dem Pinsel
in leuchtenden Farben
Edward Burne-jones, Kopfsmdie in Bleistift und mit Gßld Odef
Kupferbronze ausführt,
zeichnet er die Köpfe meist mit Röthel und Bleistift, doch ebenso gewissenhaft
und treufleissig, dass sie uns die vollste Bewunderung abzwingen. Bedient
er sich des Bleistiftes, so wählt er den härtesten, um mit der scharf bleibenden
Spitze die Wirkung der alten Silberstiftzeichnungen zu erzielen.
Ungeachtet aller peinlichen Ausführung lässt sich nirgends eine lang-
weilige Breite oder süsse Pimpelei entdecken; alles verräth dagegen das stets
sichere Auge und die formgewandte Hand.
DieErzherzogliche KunstsammlungAlbertina", welche nach guter alter
Tradition auch Blätter von Meistern moderner Schulen zu sammeln sich
bemüht, erwarb im vergangenen Jahre aus dem Nachlasse des verstorbenen
...n
Künstlers die drei herrlichen Blätter, welche hier zum erstenmale in Facsimile
erscheinen, und hat damit den Hauptvertreter der Pre-Raphaelite Painters
würdig und charakteristisch repräsentirt. Die Albertina" ist bis heute auch
die einzige Stätte in Wien, an welcher Originalzeichnungen von Bume-
Jones zu finden sind.
JEAN BAPTISTE CLAUDE ODIOT 54b VON
HEINRICH MODERN-WIEN Sie
die unter den alten Schätzen französischer
Goldschmiedekunst vernichtend aufgeräumt
hatte, brach unter dem prunkvollen Regime
Napoleons eine neue grosse Epoche der Gold-
schmiedekunst in Frankreich an, deren hervor-
ragendster Träger Jean Baptiste Claude Odiot
1763 bis 1850 war.
Vom Jahre 1798 bis zum Jahre 1827, in
welchem sich Odiot ins Privatleben zurück-
zog, stellte er ununterbrochen in den Industrie-
ausstellungen aus und erhielt jedesmal die goldene Medaille. Napoleon
bestellte bei ihm 1808 ein herrliches Vermeilservice für seine Mutter Lätitia,
die Stadt Paris 1810 eine in ihrer Art einzige Toilette für die Kaiserin
Maria Louise und 1811 die Wiege des Königs von Rom; letztere Arbeiten
wurden nach Entwürfen Pierre Prudhon's von Odiot gemeinschaftlich mit
Thomire ausgeführt.
Von diesen berühmten Meisterwerken des Empirestils hat sich nur die
Wiege des Herzogs von Reichstadt erhalten. Das Service der Madame
mere" ist spurlos verschwunden, die Toilette der Kaiserin wurde in Parma
über ihren Auftrag vom Grafen Bombelles aus Anlass einer Choleraepidemie
zur Unterstützung von Kranken und deren Familien 1831 eingeschmolzen.
Die Wiege des Königs von Rom befindet sich aber, wie jeder Wiener weiss,
in der kaiserlichen Schatzkammer und wurde kürzlich zur Weltausstellung
nach Paris gesendet. Diese Ausstellung der historischen Wiege in Paris
wird eine falsche Legende, die seit Jahrzehnten unter den französischen
Kunstschriftstellern cursirt, gründlich zerstören. Paul Mantz, Charles Clement,
Henri Havard geben an, dass diese Wiege sich in Paris im Musee des
souverains oder im Mobilier national befinde.
Sie verwechseln beständig die Wiege des Herzogs von Bordeaux
Grafen von Chambord mit der Wiege des Herzogs von Reichstadt, welch
erstere nur die zwei getriebenen Silberreliefs Odiots in Nachbildungen trägt;
sonst aber haben diese Wiegen weder in der Form noch in der Decoration
irgend etwas Gemeinsames. Dieser Irrthum der französischen Kunstschrift-
steller ist umso unbegreiflicher, als sowohl Clement, dem Biographen
Prudhons, als Paul Mantz die noch erhaltenen Originalentwürfe Prudhons
bekannt waren, sie glaubten die Incongruenz auf nachträgliche Veränderungen
zurückführen zu können.
Wann und wie die Wiege des
Herzogs von Reichstadt in die
kaiserliche Schatzkammer gekom-
men ist, lässt sich aus deren Acten
schonheute nichtmehr genau nach-
weisen. Am 4. April 1826 wird für
die Schatzkammer nebst zwei Na-
poleon-Reliquien Schreibzeug der
100 Tage und Trinkglas ein gol-
denes Krönchen von der Wiege
des Königs von Rom" aus einer
Verlassenschaft angekauft Am Salzfass von Jean Baptiste Claude Odiot
8. October 1833 übergibt Maria
Louise einenKinderwageü des Herzogs von Reichstadt als passendes Seiten-
stück zur bereits vorhandenen Wiege des hohen Verblichenen" der kaiserlichen
Schatzkammer. I-Iiemit ist die Authenticität der Wiege des Herzogs von
Reichstadt in der kaiserlichen Schatzkammer über jeden Zweifel gestellt.
Überdies tragen die zwei Fussspreizen der Wiege in mehr als zollgrossen
Buchstaben die Bezeichnung Odiot et Thomire" und Thomire et Odiot".
Wie schon erwähnt, hat P. P. Thomire, der erste Giesser und Ciseleur
des Kaiserreichs, an der Wiege mitgearbeitet; wenn aber Paul Mantz ihm die
zwei getriebenen Silberreliefs zuweist, so befindet er sich im Irrthum, die
sind sicher Odiots Arbeiten. Thomire dürfte die allegorischen Figuren der
Gerechtigkeit nicht Weisheit, der Stärke, die Victoria und den massiven
Adler gegossen und ciselirt haben.
Diese beiden Reliefs aber für die Wiege des Herzogs von Bordeaux zu
verwenden, wie es thatsächlich geschehen ist, ist der Gipfelpunkt der
Gedankenlosigkeit. Das eine stellt den Flussgott Tiber vor, im Hintergrunde
säugt die Wölfin Romulus und Remus, eine passende Darstellung für die
Wiege eines Prinzen, der von Geburt an den Titel eines Königs von Rom
Führen sollte, das zweite Relief hat mit der Geschichte des Romulus wie
irrthümlich der Schatzkammer-Katalog bemerkt nichts zu schaffen. Mercur,
als Götterbote übergibt der Flussgöttin Seine den neugeborenen König von
Rom, zu Füssen der Seine das damals funkelnagelneue Wappen der Stadt
Paris mit den napoleonischen Bienen im Schildeshaupte und dem thronenden
Napoleon auf dem Schiffsschnabel. Durch dieses Relief ist gewisserrnassen der
Act der Schenkung versinnlicht. Dagegen scheint auch die Wiege des Herzogs
Dieser Kinderwagen des Herzogs von Reichstadt, eine Arbeit des Pariser Goldsehmiedes Tremblay,
der sich viermal als Verfertiger nennt. befindet sich heute in der Verwahrung des Marstalls und ging eben-
falls zur Ausstellung nach Paris.
von Bordeaux eine Arbeit Odiots zu sein, der die Prudhon'schen Entwürfe
für die neue Bestellung, ohne viel nachzudenken, nochmals verwendete.
War nun Odiot der hervorragendste Goldschmied der Empirezeit und
für die kaiserliche Familie mit grossen Arbeiten beschäftigt, so hat er
doch dem Stile, in dem er so kostbare Werke schuf, noch selbst den Rücken
gekehrt und auch für die königliche Familie, die den Thron ihrer Väter nach
einiger Unterbrechung wieder bestiegen hatte, gearbeitet. Das beweisen
uns vier gleiche Salzfässer, die sich im Privatbesitze des Herrn Philipp
Mauthner in Wien erhalten haben, von denen wir eines in Abbildung
bringen, oHenbar die letzten Reste eines reichen Tafelservices. Wir sehen
hier einen jähen Bruch mit allen Empiretraditionen, englischer Einfluss mit
den damals herrschenden barocken Elementen, die Übertragung politischer
Strömungen in die Kunst, macht sich geltend.
Welch' üppige Ausladungen, Welch' reiche Profilirung im Gegensatze
zu den strengen Linien des eben verlassenen Empirestiles, kaum dass die
Löwentatzen als Füsse an die jüngst verflossene Zeit erinnern. Früchte des
Meeres schmücken die Salzfässer, immerhin ein Beweis, dass damals noch
das Ornament in eine gewisse geistige Verbindung mit dem geschmückten
Gegenstande gebracht wurde. Das sollte bald anders werden.
Die Salzfässer sowohl als die zur Aufnahme des Salzes in Vermeil her-
gestellten Einsätze tragen ein gravirtes Doppelwappen, heraldisch rechts
das königliche Wappen Frankreichs, links das königliche Wappen von
Neapel trotz kleinster Dimensionen sind alle 24 Quartiere erkennbar, über-
höht von der Krone eines enfant de France". Sie waren also Eigenthum des
Charles Ferdinand Herzogs von Berri, der, seit 17. Juni 1816 mit einer
neapolitanischen Prinzessin vermählt, am 13. Februar 1820 in Paris ermordet
wurde. Die Feingehaltszeichen der Salzfässer sind die für die Jahre 181g bis
1838 gebrauchten, die Stempelbureau-Marken sind die seit 1819 üblichen.
Diese Salzfässer sind somit 1819 oder 1820 angefertigt worden und liefern
uns den Beweis, dass gerade Odiot unter den ersten das sinkende Schiff
des Empirestils verlassen hat. Sämmtliche Salzfasser und deren Einsätze sind
mit dem vollen eingravirten Namen Odiot" bezeichnet, überdies ist auch
eine Meistermarke eingepresst, die Buchstaben.B. C. und 0., erstere mono-
grammartig verschlungen in einem rhombenförmigen Schildchen, einiger-
massen verschieden von der Meistermarke Odiots bei Rosenberg Nr. 2006.
Zur selben Zeit, als die Wiege des Herzogs von Bordeaux entsteht,
arbeitet Odiot, wie wir sehen, für den Herzog von Berri. Der Gedanke,
dass er auch die Wiege des Herzogs von Bordeaux gearbeitet habe, die
mit seinen Silberreliefs geschmückt ist, liegt nahe. Der Goldschmied der
verwitweten kunstfreundlichen Herzogin von Berri war Fauconnier, der
berühmte Schüler Odiots.
Die Salzfässer des Herzogs von Berri wurden von dem Grossvater
des derzeitigen Eigners, einem Goldschmiede in Prag, aus dem Besitze
Karl X., als er im Exile zu Prag weilte, erworben.
C. R. ASHBEE. EIN REFORMER ENGLISCHEN
KUNSTGEWERBESSW VON W. FRED-
LS William Morris, der dem englischen Kunst-
gewerbe neue Wege geöffnet hatte, vor drei
Jahren starb, war sein Werk noch nicht gethan.
Der Keim war da, die Saat gelegt. Die Schaffen-
den hatten neue Ziele, die Kaufenden, das Publi-
cum edlere Wünsche. Morris' Absichten verfolgen
seine Freunde und Schüler, unter ihnen an erster
Stelle Walter Crane fort. Allein noch bei Morris
Lebzeiten regte sich eine selbständige Bewegung,
deren Führer auf eigenen Bahnen, von Morris
unabhängig, nur durch späte Freundschaft mit ihm verbunden, eine Reform
des Kunstgewerbes anstrebte. Es sind jetzt elf Jahre vergangen seit
C. R. Ashbee die ersten schüchternen Schritte machte auf dem Wege, der
jetzt zu stattlichen, jedem einleuchtenden Erfolgen geführt hat. Im Jahre 1886
hatten sich drei Menschen zu gemeinschaftlichen Arbeiten und Plänen
zusammengefunden. Drei Leuten war die Erkenntnis gekommen, dass die
jetzigen Productionsformen eine Entfaltung des Kunstgewerbes hindern.
Der bedeutendste dieses Dreimänner-Collegiums war ein Dreiundzwanzig-
jähriger, C. R. Ashbee. Er hatte in Cambridge in Kings College" studirt,
und war dann, wie vor ihm auch William Morris, zu einem Architekten in
die Lehre gegangen. Dann hat es ihn aber nicht gereizt, das enge Metier
seines Lehrmeisters, des in England wohlbekannten Kirchenbauers Boodley
auszuüben. Seine Pläne waren weiter, seine Blicke gingen in die Ferne. Es
war ihm nicht genug, Häuser zu bauen, er wollte sie auch wohnlich machen.
Das Handwerksmässige hatte er gelernt. Nun regte sich der Künstler und
der Socialreformer.
Analoge Gedanken treiben alle diese englischen Künstler, dieselben
Ideen leiteten Ruskin, wie Morris, wie C. R. Ashbee. Von rein künstlerischen
Plänen gehen sie aus und das ganze Gebiet socialer Reform wird ihr
Arbeitsfeld. jeder von diesen Männern ist dann seinen eigenen Weg
gegangen. Jeder hat seine Originalität bewahrt. Und zu allem zwischen
jedem dieser drei Männer liegt eine Generation. Ruskin hatte die prae-
raphaelitische Kunstbewegung mit unterstützen geholfen, Morris hat sich
im Verein mit Burne-jones der schon auf ihrer Höhe angelangten Bewe-
gung angeschlossen, und in Ashbees Entwicklung spielt Ruskin nur noch
als der anerkannte, jenseits aller Kämpfe stehende Meister eine Rolle.
Allen gemeinsam aber ist, dass sie mit gleichem Bedachte die künstlerischen
wie die socialen Nothwendigkeiten in ihren Plänen erwogen.
So ist unter der Hand aus den Künstlern, die schöne Häuser, neue
Möbel, gute Stoffe machen wollten, eine Schaar von Socialreformern
geworden. Es hat sich jedem von ihnen
erwiesen, dass die herkömmliche, dem
Fabrikswesen entstammende Art der
Arbeitsentlohnung für die Herstellung
kunstgewerblicher Arbeit unmöglich sei.
Es hat sich so die Nothwendigkeit eines
engen Anschlusses der intellectuellen Ar-
beiter an die manuellen und der Capi-
talisten an die Arbeiter ergeben. Dieser
Zusammenschluss aller betheiligten Fac-
toren hat naturgemäss die Methoden der
Arbeit verändert. Und gerade deshalb ist
C. R. Ashbee und die Geschichte der von
ihm begründeten Guild of Handicraf so
wichtig. Dieses Unternehmen beweist die
Möglichkeit ausschliesslicher Verwendung
der manuellen Arbeit, die Entbehrlichkeit
der Maschine für das Kunstgewerbe. Die
Guild of l-Iandicraf erzielt auch mate-
riell ein schönes Erträgnis. Für London
A8hb""'"h ein" Lm"'g"Phi' ist so der Beweis erbracht, dass eine neue
von Fnßms Ära der Werkstattarbeit" möglich ist.
Und in Österreich mögen sich daher mit Recht immer wieder Wünsche
regen, dass ein ähnlicher Versuch auch bei uns, wo doch die Arbeitskraft
bedeutend wohlfeiler als in London ist, gemacht werde.
Wie gesagt, in einem Conventikel von drei Leuten, die sich in den
Jahren 1886 und 1887 unter dem Einflusse Ruskin'scher Kunstphilosophie
zusammenthaten, liegt der Ursprung der Guild of Handicraft". Diese
jungen Männer wollten sich jene technischen Fähigkeiten erwerben, die zur
Ausführung eines Silbergeräthes, eines Schmuckgegenstandes, eines Sessels
nöthig sind. Seit frühester Jugend war es in C. R. Ashbee eine feste
Überzeugung gewesen, dass es unsinnig sei, den Architekten oder Zeichnern
in seinem Atelier Dessins entwerfen zu lassen, die dann ein fremder Arbeiter,
unabhängig von ihrem Schöpfer, rein mechanisch nach einer Vorlage
ausführen sollte. Aus dem kleinen Vereine von Menschen, die sich unter-
richten wollten, wurde ohne besonderes Zuthun, fast ohne Plan eine Schule.
Immer neue Lehrlinge kamen herbei. Eine Werkstatt wurde errichtet, nur
um am lebenden Material jedem Lernenden die Entwicklung des künstlerischen
Werkes in allen Phasen der Bearbeitung zu zeigen. Noch lag die Absicht
nicht vor, selbst Reifes hervorzubringen. Noch lag die Wirksamkeit der
Guild of Handicraft", die schon nach zweijährigem Bestande neun
Mitglieder und siebzig Schüler zählte, in der Erziehung zum Kunsthand-
werker. Doch unter der Hand wurde aus der Schule auch eine selbständige
Werkstatt. Nach kurzer Frist wurden aus den Schülern selbst Lehrer,
C. R. Ashbee,
die dem spröden Material seine Geheimnisse, seine Launen, seine Möglich-
keiten abgelauscht hatten und die nun selbst ans Werk gingen. Aber auch
draussen, ausserhalb der Werkstatt, wurde man aufmerksam. Fremde Leute
kamen, um sich I-Iausrath schaffen zu lassen, der aus einem Gusse
entstanden, im gleichen Sinne entworfen und ausgeführt, immer den
Stempel einer Persönlichkeit trug. Aus der Provinz kamen Anfragen über
die gebrauchte Methode, die doch so einfach war; sie ist in dem einen
Satz gesagt Ehrliche, dem Material treue, einheitliche Handarbeit. Nichts
wurde nach einer Schablone gemacht. Die Zeiten sind ja doch nicht
weit, wo man Kupfer behandelte wie Blech, und das Holz der Eiche durch
Farbe und Beize verfälschte, damit es Mahagoni werde oder in modernen
Zeiten Cherrie-Wood" und wie viel Material rnusste erst entdeckt werden,
besonders für Schmuckgegenstände.
Bald war die enge Werkstatt, in der Ashbee seine Thätigkeit begann,
zu klein. Man zog nach Essex-House in den Osten. Und dort sind noch heute
die Werkstätten der Guild of Handicraft". Die Schulen hat die Guild"
aufgeben müssen. Es ist viel Eifersucht unter den Fortbildungs- und Hand-
werksschulen Londons. Und die freie Art der Heranbildung, wie sie
170
C. R. Ashbee übte, gefiel manchem nicht. In der Guild" wurden ja weniger
Vorträge gehalten, man arbeitet statt dessen mit der Spachtel oder der
Handsäge. Die Finger wurden gelenkig gemacht, und durch die Anschauung
die Bedeutung jedes Materials verdeutlicht. So fand sich passend ein
Parlarnentsact, der es ver-
bietet, dass da eine Gesell-
schaft, die selbst Arbeiten
ausführt und verkauft, auch
Erziehungswerke vollführt.
Demgemäss wurde es Ash-
bee verboten, Schule zu hal-
ten. Nur private Lehrlinge
kommen nach Essex-House
und von denen kann man
schon stattliche Werke in
allen Gebieten des weiten
kunstgewerblichen Arbeits-
feldes sehen. Eines wird
ihnen mit unerbitterlicher
Strenge gelehrt, bis es ganz
unausrottbar und fest für ihr
Leben geworden ist Niemals
darf nachgebildet werden.
Jeder Gedanke hat seine
eigene Form. jedes Geräth
trägt inseinem Zwecke seine
Schönheitsmöglichkeiten
und den Hinweis auf den
ihm zugehörigen Schmuck.
Die Guild of Handi-
craft" ist eine Lirnited
Socie In ihrer Organisation aber ist sie fast eine Cooperativ-Genossen-
schaft. Es gibt keinen Arbeiter, der nicht auch ein materielles Interesse
an dem Erträgnisse der Guild" hat. Die Gesellschaft ist mit einem
Capital von 300.000 Gulden gegründet worden, die in Ein-Pfund-Shares
ausgegeben worden sind. Allein die Actien sind ohne Zustimmung des
Aufsichtsrathes nicht übertragbar, und es steht dem Aufsichtsrathe auch
zu, Mitglieder auszustossen. Dadurch wird die Ausübung eines von rein
capitalistischen Motiven geleiteten Druckes unmöglich gemacht. Die Löhne,
die die Guild" ihren Arbeitern auszahlt, sind Accordlöhne. Es gibt keinen
Arbeitszwang, keine vorgeschriebene Arbeitszeit. Die Höhe des Lohnes ist
niemals geringer, fast immer um eine Kleinigkeit höher als der von den
Trade-Unions" festgesetzte Minirnallohn. Allein ausserdem geniessen die
Arbeiter nach sechsmonatlicher Probezeit die Begünstigung, dass sie
C. R. Ashbee, Kamin, die Malerei von Roger Fry
anfänglich in den Besitz von fünf, später immer mehr Shares kommen. Die
Shares werden mit Procent über den Durchschnitts-Zinsfuss der Bank
of England" verzinst, niemals jedoch darf die Dividende höher als Procent
sein. Das Mehrerträgnis, das in den letzten ahren eine stattliche Summe
ausmachte, wird nur zum dritten
Theil an die Sharebesitzer aus-
gezahlt, während zwei Drittheile
den Werkleuten jetzt sind
es 40 Mann zufallen. Unter
solchen Arbeitsbedingungen ist
es nicht verwunderlich, dass
die Arbeiter der Guild"
jahrelang angehören und jedem
Stücke all' ihre Energie zu-
wenden. Sie iiihlen sich wie zu
Hause. Es ist ihr eigenes Werk,
das sie thun, nicht das eines
fremden Capitalisten. Und aus
dieser Liebe zu ihrem Werke
entsteht eine erhöhte künstleri-
sche Kraft.
Die Grenzen der Arbeit, die
die Guild of Handicraft" besorgt,
sind sehr weit. I-Iolz- und Metall-
arbeiten, Möbel, Schmuck, Pla-
stik, Ledergalanterie, Beleuch-
tungskörper und seit dem Tode
Morris' auch Buchdruck und
Buchverlag, das sind die haupt-
sächlichen Thätigkeitszweige.
Die von der Guild" herausge-
gebenen Bücher wurden bisher
mit der Kelmscott Press",
die Morris schuf C. R. Ashbee, Hlusthar aus Kupfer, die Verzieru ngen
hergestellt Jedes Exemplar Repousse-Arbeit zeigen die Embleme der "Guild"
ist ein Kunstwerk. Die Bücher
werden mit einer Handpresse gedruckt, und jeder Bibliophile wird diese
Werke mit Andacht betrachten. C. R. Ashbee ist jetzt mit der Zeichnung
und Ausführung neuer Drucktypen beschäftigt, und schon die nächsten
Bücher werden mit diesen hergestellt werden. Von den künstlerischen Initialen
deren Zeichnungen von Ashbee herrühren, reproduciren wir ein L".
Es ist bezeichnend für den Ernst und die Ideen Ashbees, dass eines
der ersten Werke, die unter seinen Auspicien veröffentlicht wurden,
Benvenuto Cellinis Tractat über Gold- und Silberarbeiten war. Ashbee
übersetzt.
Man staunt über die
Arbeitskraft dieses Mannes,
der unablässig für die Guild
of Handicraft" thätig, als
Architekt stets an der Ar-
beit, zu vielen schriftstelle-
rischen Arbeiten Zeit findet.
Der Ruf Ashbees ist im letz-
ten Jahre auch in Deutsch-
land grösser geworden, da
er ja mit Baillie Scott ge-
meinschaftlich das neue
Palais des Grossherzogs in
hrC. Ashtglel; Krugdaus durch- C. R. Ashbee, Krug aus Darmstadt baute und gin-
oc enem er un euxgesetztern urehbrochenem Silber und
gmnem am grünem Glas richtete. Das eigentliche Feld
der BauthätigkeitAshbees ist
das Farnilienwohnhaus. Die Frage der möglichsten Bauausnützung ist in
London bei den hohen Grundrenten noch viel acuter als bei uns. Dabei ist das
Luftbedürfnis der Engländer und die häusliche Hygiene umso grösser als auf
dem Continent. In der Vereinigung dieser beiden Bedingungen mit einem
hohen Niveau von Comfort liegt
der unschätzbare Vorzug dieser
Häuser. Es ist da kein Platz für
kalte unwohnliche Corridore ver-
schwendet. Statt ihrer sind die be-
kannten meist holzgetäfelten und
dadurch wohnlich gemachten
Halls" da, von denen die aller-
dings engen Stiegen ausgehen.
Ein besonderes Capitel wäre
die Art der Fensteranbringung.
Die bei uns so lästigen vorstehen-
den Pfeiler, die hohen Fenster-
bänke, all' das ist vermieden, und
wenn es im nebeligen London
doch etwas Sonne gibt, so wird
sie den Bewohnern wenigstens
nicht vorenthalten. Aus den Ge-
setzen, die für den Architekten
massgebend sein müssen, ist die
Methode herausgewachsen, die
C. R. Ashbee, Musiktrulie inEiche mitKupfer-Repousse-Arheit den KunStgewefbe-RBTOTIIICY
C. R. Ashbee, Snlz- und Ffeüerslinder aus getriebenem Silber
Ashbee leitet. Die Gesetze sind schon erwähnt Zweckmässigkeit, Material-
treue, Einheitlichkeit. Der deutsche Kunstgewerbler ist meist früher Maler
gewesen, der englische Architekt. Die Differenz ist gross. Auch Morris hatte
ja die ersten Pläne für sein Lebenswerk auf einer mit Burne-Jones
gemeinschaftlich unternommenen Reise durch Nord-Frankreich, angesichts
der gothischen Baudenkmäler gefasst.
Der Ruf, mit dem Ashbee seine Thätigkeit begann, war Los von der
Maschinenarbeit für das Kunsthandwerk! Die Auferstehung der Werkstatt
ist sein Ziel. Man trenne nicht das Zeichenatelier von der manuellen
Werkstatt, diese Arbeitsstätten vom Bureau des Capitalisten. Diese Art der
Arbeitstheilung, die für die Industrie, für die Erzeugung von Massenartikeln
gut sein mag, demoralisirt das
Kunstgewerbe. Es verlohnt sich
wohl, auf diese Grundsätze
nachdrücklich hinzuweisen. Und
gerade in Deutschland und
Österreich möge man es beim
jetzigen Stande der Entwicklung
bedenken, dass die Arbeit des
Zeichners nicht von der des
Werkmannes getrennt sein darf.
Die mannigfachen Irrthümer,
denen man zum Beispiel auf der
letzten Dresdener kunstgewerb-
lichen Ausstellung begegnen
konnte, rühren meines Erach-
tens lediglich von dieser hoch-
müthigen Trennung der zeich-
nerischen Leitung von der
manuellen Ausführung her. Man
wundert sich bei einem Gange
durch Essex-House, zu sehen,
wie dem Werkmann C. R. Ashbee, Schreibkabinet, Eiche
C. R. Ashbee, Wandknsten mit Schreibpult, Eiche und Kupfer-Repoussä-Arbeit
übergebene zeichnerische Anleitung ist. Er ist eben früher erzogen
worden, daher muss man ihm nicht in jedem einzelnen Falle alles von
neuem sagen. Er versteht nicht nur sein enges Metier, er ist nicht allein
Goldschmied oder Kunstschreiner, man kann seiner Selbständigkeit vertrauen.
Das ist eine der Lehren, die gerade Deutsche aus der Arbeitsrnethode
Ashbees ziehen sollten.
Die mitgegebenen Illustrationen bringen Bilder aus den verschiedensten
Arbeitsgebieten. Interessant ist die zusammenhängende einheitliche Speise-
zimmerwand mit der schönen Verbindung von Credenz und Kamin. Die
Kamine, die so angenehm in England an Stelle unserer Öfen treten, und
deren gesundheitlicher Wert von jedem Arzt bestätigt wird, bieten natürlich
viel Möglichkeit zur künstlerischen Decoration. Die Platten aus blauem,
emaillirtem Stein, die den Feuerplatz umgeben, wirken im Verein mit
der in Silber ausgeführten Umrahmung ungemein freundlich. Die Malerei
auf Holz zeigt eine helle, freudige Landschaft. Von den Einrichtungs-
stücken erscheint besonders ein Musikkästchen aus weisser Eiche, mit
gehämmertem Eisen verziert und der
Schreibkasten aus grünem Holz, mit den
Glasfenstern und der vielleicht allzureichen
malerischen Verzierung bemerkenswert
durch die geistreiche Zeichnung.
Von den Kupfergeräthen ist die Haus-
thüre mit den Emblemen der Guild" vor
allem zu erwähnen. Auch einige der ver-
c. R. Ashbee, Bronzeschale goldeten Kupferaufsätze und Applicationen
17b
werden durch die Formen wohl interessiren. Meines Erachtens geradezu
bedeutend sind die durch die Guild of I-Iandicraft" zum erstenmale ge-
brachten Schmuck-
formen. Man hatte
viele Materialarten
neu entdecken
müssen. Wie lange
hatte man auf das
Silber um des
Goldes wegen mit
Verachtung herab-
gesehen. Die
Ashbee'schen-
Schmuckgegen-
stände zeigen, wie
viel Wirkung man
gerade bei kleinen
und zierlichen Ge-
genständen mit ge-
härnmertem oder
oxydirtem Silber
erzielen kann. In
der gleichen Weise
ist es mit der Ver-
wendung der Edel-
steine. Wie viel
Möglichkeiten sind
da entdeckt wor-
den der Opal, der
Chrysopras, die
an C. R. Ashbee, Schmuclrgegenstinde aus gehimmenem Silber, verziert mit
rosa anate Perlen, Opalen, Granaten, Chryaopraa etc.
die gewöhnliche
Muschel, die unedle Perle. Auch die Verwendung des Stahles hat durch die
besonderen Verarbeitungsmöglichkeiten dieses Metalls ihre Vortheile.
Ein Gang durch Essex-House, die Betrachtung der Arbeitsweise dort
und der Bericht über die erzieherische Thätigkeit der Guild of Handicra
gibt Einem viele Gedanken und Wünsche für die Heimat. Heute ist
C. R. Ashbee, der Schöpfer und die Seele dieses Werkes, fünfunddreissigjahre
alt. Das Bild, mehr auf Charakteristik als auf Porträttreue abzielend,
das nach einer Lithographie von Bates gebracht wird, zeigt seine
energischen Züge. Ashbee hat noch viele Werke vor. Man darf von ihm noch
viel und vielerlei erwarten. Seine Thätigkeit wird wohl immer weitere
Gebiete umfassen. Wie er einst sagte Kunst ist nicht allein Bildermalen",
so sind sicher in seiner Brust auch jetzt wieder viele sehnsüchtige Pläne.
-,..
Sein Volk durch Kunst zu erziehen, erscheint ihm als sein Ziel. Und
diese Arbeit begann er im traurigen Osten von London mit der I-Ieranbildung
seiner Arbeiter. Er hat schon selbständige Schüler, selbst noch in der
ersten Blüte seines Mannesalters stehend. Wie reich kann dieses Leben
noch werden!
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN Sie VON
LUDWIG HEVESI-WIEN SIP
NICOLAUS DUMBA Die Wiener Gesellschaft hat einen schmerzlichen Verlust
erlitten. Am 23. März ist Nicolaus Dumba in Budapest, zu Besuch bei der Familie
seiner Gemahlin, plötzlich verschieden. Ein Schlagiluss hat ihn jäh hinweggerafft. Aber
wie ein Blitzschlag ging die Nachricht von seinem Tode auch durch ganz Wien, mit
dessen leitenden und schaffenden Kreisen ihn tausend Fäden seit Menschengedenken
verknüpft hatten. Als wirklicher Geheimer Rath Seiner Majestät des Kaisers, als Mitglied
des Herrenhauses und der Delegationen, wo er seit Jahren das Referat über auswärtige
Politik führte, als Obercurator der Ersten österreichischen Sparcasse, als Ehrenmitglied
oder Mitglied der Leitung einer ganzen Reihe von wirtschaftlichen, künstlerischen, littera-
rischen und wohlthätigen Körperschaften, war er persönlich ein so grosses Stück Wien, dass
sein Verlust sich in einer Vervielfachung fühlbar machte, welche eigentlich erst an den
vielen Lücken, die er hinterliess, zu ermessen war. Auch das Curatorium des Österreichi-
schen Museums verliert in ihm eines seiner thätigsten Mitglieder und dies gibt der Trauer,
die wir an dieser Stelle auszudrücken haben, noch eine besondere persönliche Bedeutung.
Mit wehmüthiger Befriedigung können wir hiebei darauf verweisen, dass wir erst vor
wenigen Monaten Jahrgang II, Heft xo in unserem ausführlichen illustrirten Aufsatze
Das Heim eines Wiener Kunstfreundes Nicolaus Dumba" die Lebensleistung des nun
Dahingegangenen, vornehmlich in seinen Beziehungen zur bildenden Kunst, nach Kräften
würdigen durften. Diese biographisch-kritische Darstellung war ein Vorläufer der zahl-
reichen litterarischen Ehrungen, die dem hochverdienten Manne zu seinem bevorstehen-
den siebzigsten Geburtstag von allen Seiten zutheil geworden wären. Die betreffenden
Kreise waren längst rüstig an der Arbeit, unter anderem an einem gross angelegten
Dumba-Album, das ein litterarisches Denkmal dieses Wiegenfestes werden sollte und
das nun auf das Ehrengrab" Dumbas gelegt werden muss. In Nicolaus Dumba, dem in
Wien geborenen Griechen, dessen classisches Blut in der freudigen Wienerstadt ein so
modernes, locales Mousseux angenommen hatte, werden noch die Enkel der Zeitgenossen
den Typus eines ehrenfesten und frohgemuthen Wiener Bürgers, eines von Herzen
lebenden und leben lassenden Wiener Charakters, einer unversieglichen wienerischen
Lebens- und Schaffenslust hoch halten. Mit Erinnerungen an sein Wirken ist ja ganz
Wien durchsetzt. Schon von den Namen Schubert und Makart ist der Name Dumba
für den Wiener kaum zu trennen. Musik- und Kunstgeschichte werden ihn in Ehren zu
verzeichnen haben. Der Gemeinderath hat der Künstlergasse den Namen Dumbagasse
gegeben, aber es gibt ausserdem noch so manche Dumbagasse und manchen Dumbaplatz
in Wien. Die Wiener werden diesen Mann nicht vergessen.
ÜDVVIG SPEIDEL. Am u. April hat Ludwig Speidel sein siebzigstes Lebens-
jahr vollendet. Die Wiener Gesellschaft, die Kunstwelt voran, hat ihn aus diesem
Anlasse in den verschiedensten Formen gefeiert. Auch wir wollen es nicht versäumen,
dern genialen Kunstkritiker, der um die ästhetische Entwicklung Wiens denkwürdige
Verdienste hat, den Zoll unserer Verehrung zu entrichten. Seit vierzig Jahren hat sein Geist
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mit seltener Vielseitigkeit alle Gebiete der Wiener Kunst umspannt und befruchtet. Mit
der Geschichte des Burgtheaters ist sein Name unzertrennlich verknüpft; zu dem
Aufschwung des Wiener Opern- und Concertwesens hat er mächtig mitgewirkt. An dieser
Stelle freilich interessirt er
uns hauptsächlich als Kunst-
kritikenEr kam aus der deut-
schen Schule der Fünfziger-
jahre, aber mit freierem
Blick als seine Zeitgenos-
sen, denn der kritische Sar-
kasmus Wilhelm von Kaul-
bachs, bei dem er in Mün-
chen aus- und einging, hatte
ihm das Ölgötzenthum in
einem etwas schulwidrigen
Lichte gezeigt In Wien zog C. R. Ashbee, Brechen in oxydirtem Silber
ihn zunächst die mächtige
Naturkrah Karl Rahls an, zu dessen athenischem Fries er den Text geschrieben hat. Dann
machte er die ganze bunte Kunstentwicklung Neuwiens, die grosse Bauzeit, die Makart-
Zeit, kritisch mit, erhob jedoch nur in wichtigeren Fällen seine Stimme. Mit dem ihm
eigenen Nachdruck trat er namentlich für das neue Leben ein, wenn es da und dort
unter Kämpfen durchbrach. Als Courbets Steinklopfer" das akademisch gewöhnte
Wien aufrührten, schleuderte er einen seiner schwersten Speere unter die Widersacher.
Tilgner und Heinrich Natter dankten ihm die Möglichkeit grosser Arbeiten. Neuestens
noch, als die Secession ins Land kam, schrieb er eine classische Charakteristik Constantin
Meuniers und seiner modernen Antike. Überhaupt ist er, aus dem grossen Fonds
seiner eigenen Naturfrische heraus, allezeit ein hilfreicher Freund des jungen Talentes
gewesen. Er ist auch ein warmer Schätzer Olbrichs, und nur die Last der Jahre hat ihn
gehindert, persönlich auch noch für die letzte Wiener Kunstemeuerung einzutreten. Möge
dem seltenen Manne noch viel froher Sonnenschein beschieden sein.
LIMTS PHILOSOPI-IIE". In Wien in den letzten Wochen ein Bilder-
streit getobt, wie er hier wohl noch nicht vorgekommen ist. Es handelte sich um
eines der drei Deckengemälde, welche Gustav Klimt im Auftrage des Unterrichts-
ministeriums für die Aula der Wiener Universität zu malen hatte. Das Bild war in der
Frühjahrs-AusstellungderSecessionzu sehen und ist seither nach Paris abgegangen, wo
es die österreichische Abtheilung schmü-
cken soll. Wir haben das bedeutende Werk
in unserem Märzhefte an dieser Stelle ge-
würdigt. Eine Anzahl Professoren verschie-
dener Facultäten vereinigte sich nun zu
einem an den Unterrichtsminister gerich-
teten Protest gegen die Anbringung dieses
Bildes in der Aula. Der angegebene Grund
war, dass es seinem seeessionistisehen"
Stile nach nicht zu der Ferstefschen Renais-
sance des Saales passe. Einzelne Unter- c. R. Ashhee, Brochen in oxydinem Silber
schreiber mögen, wie ja in streitbaren Kunst-
epoehen selbstverständlich, noch ihrebesonderen Gründe gehabthaben. Was die Unterrichts-
verwaltung hetriift, ist von vornherein festzustellen, dass sie diesem Bilde gegenüber genau
so vorgegangen ist, wie es bei allen Staatsaufträgen ohne Ausnahme geschieht. Ehe es zum
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Auftrage kam, wurde ihr eine Skizze vorgelegt und diese
sorgßltig geprüft, ja sogar gewisse Änderungen gewünscht,
auf die der Maler ohneweiters einging. Dies geschah in einer
gemeinschaftlichen Sitzung des dem Ministerium dauernd zuge-
wiesenen Kunstcomites und der artistischen Commission der
Wiener Universität, und die nach Wunsch geänderte Skizze
wurde als Grundlage für die Ausführung angenommen. Eine
Parteinahme der Unterrichtsverwaltung für diese oder jene
Kunstrichtung konnte dabei gar nicht ins Spiel kommen, In
der Tagespresse entspann sich alsbald ein heftiger Streit um
Klimts Philosophie", genährt durch verschiedene Interviews,
in denen einige gegnerische Professoren ihre Ansichten über
Kunst im allgemeinen und das Klimt'sche Bild im besonderen
kund gaben. Die Secession rührte sich und legte in ihrer
Ausstellung einen Kranz mit der Inschrift Der Zeit ihre
Kunst, der Kunst ihre Freiheit" an dem Bilde nieder, während
ihr Vorstand Josef Engelhart und Baron Felician Myrbach
vorn Unterrichtsminister empfangen wurde. Der Minister wies
mit dem Takt seiner Stellung beruhigend darauf hin, dass jedes
so eigenartige und persönliche Kunstwerk auf abfällige Urtheile
C. Ashbm Mm" gefasst sein müsse, dass übrigens die Wirkung des Gemäldes
zudem, Kupm. erst, nachdem es an der Saaldecke angebracht, genau festzu-
stellen sei, und hob schliesslich hervor, wie es sich einst-
weilen gut treffe, dass bald auch das Urtheil von Paris vorliegen werde. Mittler-
weile aber bildete sich im Professorencollegium auch eine Gegenpartei, die einen Gegen-
protest zu Gunsten des Bildes an den Minister leitete, unter nachdrücklicher Betonung
des Umstandes, dass das ganze Pro und Contra von Seite der Professoren doch nur als
Äusserungen von Laienseite gelten könne. Was das von den Gegnern angeführte Motiv
des Stilunterschiedes anbelangt, sind jedenfalls zwei Dinge zu bemerken. Einmal ist der
FerstePsche Bau doch keine römische, sondern eine Neuwiener Renaissance, die sich
so manches moderne Element gefallen lässt, wie denn überhaupt jeder Stil in allen
Epochen jedem localen Belieben seine Concessionen gemacht hat. Und dann wird ein
grosser Bau nie in einem Zuge fertig, so dass er nacheinander die verschiedensten Zeit-
färbungen annimmt. Ein Blick auf den Bilderschmuck des Louvre und Hotel de Ville rollt
zweihundertjahre französischer Malerei vor uns auf. Ein künst-
liches Zurückschrauben der decorativen Empfindung in einen
ehemaligen Geschmack könnte das Werk nur vom Leben zum
Tode bringen. Jedenfalls ist es von Wert, dass an entschei-
dender Stelle Anschauungen herrschen, die eine richtige
Lösung dieser unerwartetaufgetauchten Schwierigkeit verbürgen.
Das Wiener Publicum hat der ganzen Sache das denkbar grösste
Interesse entgegengebracht. Das Haus der Secession verzeich-
nete die stärksten Besuchstage seit seiner Erbauung. Der ganze
Streit ist übrigens wieder ein Beweis, wie sehr sich das Kunst-
interesse der breiteren Schichten im Laufe der jetzigen Bewe-
gung gehoben hat.
ÜNSTLERHAUS. Am 17. März hat Seine Majestät
der Kaiser die XXVII. Jahresausstellung im Künstlerhause
feierlich erölfnet. Die Ausstellung war nicht zu umfangreich, Ashbm Aura" ms
gegen 500 Nummern, die Ausstattung durch den Architekten goldetem Kupfer
joseph Urban nicht zu umständlich.
Ein eigentlich künstlerischer Brenn-
punkt fehlte, doch gab es manche inter-
essante Wand und Ecke und eine An-
zahl ganz hervorragender Werke. Der
geschickt umgeformte Hof war mit
Plastik gefüllt. Nebenbei ist es charak-
teristisch für die leider erst ha1bver-
gangene Art zu bauen, dass man eine
als Ausstellungslocal beabsichtigte
Räumlichkeit jedesmal erst umbauen
muss, um sie einigennassen zweck-
dienlich zu machen. Hier sah man
die beiden polychromen Heroldreiter
Rudolf Maisons vom deutschen Reichs-
hause, mit der allzu blechernen und
ledernen Wahrheit ihrer Rüstungen.
Dann zwei mächtige Ringergruppen
von Jef Lambeaux, eine in Marmor, die andere für Erz; die marmorne streng
statisch im Boden wurzelnd, die für Bronze gedachte voll echten Luftschwungs,
da der eine Ringer den anderen hoch in der Luft umgekehrt hat. Wie energisch
das Temperament des belgischen Meisters ist, zeigte der Vergleich seiner marmomen
Gruppe, etwa in ihren gewaltig durchgestalteten Rückentheilen, mit einem marmornen
Herkules und Antäus" von Gasteiger München, wo alles in zwei ehrlichen Alltags-
Acten stecken bleibt. Da waren ferner zwei grosse Büsten, die mit einer gelassenen
Grösse gestaltete der Königin Victoria von Onslow Ford und die trotz einer gewissen
Schwerfälligkeit im Detail ausdrucksvolle Böcklin-Büste von Cifariello Salzburg.
Zumbusch's wohlgetroffene Marmorbüste des Baurathes Gärtner und T. F. Khuens
grosse Gipsbüste des Ministers Dr. von Hartel schlossen sich an. Der Münchener
August Hudler München interessirte durch zwei humoristisch chargirte Malerbüsten
und eine lebensgross ausschreitende Schnitterligur, bei der man freilich nicht an
Meunier denken durfte. Vom Wiener Nachwuchs ist Jacob Grubers lebensgrosse
Bronzegruppe Verschüttete Bergknappen" hervorzuheben, die den Reichel-Preis erhalten
hat. Ein Greis und ein Jüngling halten sich sitzend umschlungen und erwarten das
Ende. Die Charakteristik ist gering, persönliche Note und
auch starkes Temperament fehlen, aber man sieht tüchtige
Schule und ernstes Arbeiten. Die Elegie" von Stephan
Schwartz und eine Wienerin" von Karl Wolleck sind
hübsche Reliefs. Die Medaillen von Pawlik und Marschall
machten sich wieder angenehm. Drei Londoner von Talent
waren hier neu. W. R. Colton ist ein Plastiker von Einfällen.
Er lässt zum Beispiel eine hübsche Nixe aus einer Brunnen-
schale auftauchen, in der die Bewegung des über den Rand
quellenden Wassers gleich mit in Bronze gebildet ist und
dem Übersprudelu des wirklichen Wassers zu Hilfe kommt.
William Rothenstein hatte sehr glatt und flach behandelte
Porträtrnedaillen A. Rodin, P. Verlaine von eigenthümlicher
Wirkung. Und W. Reynolds-Stephens brachte zierliche
Kupfersachen und ein Bronzerelief JugenCW, das wie ein
verstellbarer und drehbarer Stehspiegel montirt und mit
haben Gold und Perlmutter gewürzt war. Auch der Brüsseler Paul
Thßrvgrgigfung 59m Dubois zeigte seine sehneidige Kunst.
C. R. Ashbee, Bronzeschale
In einem der nächsten Räume waren junge Wiener vereinigt, meist aus dem Hagen-
Bunde. Es findet da sichtlich ein kräftiges Aufraffen aller Kräfte statt, jener Wettbewerb
untereinander, mit Ausschluss lässigerer Elemente, der selbst die Fähigkeiten steigert.
Neben Zoff, Bamberger, Tomec, Ranzoni, und Anderen fiel
namentlich Hans Wilt mit einem herbstfarbenen ,.Abend bei
Baden" von starkem Stimmungsgehalt und tadelloser Technik
auf, während Kasparides einen Augustabend im Prater Nach
dem Gewitter" zwar technisch nicht ganz bewältigte, aber
viel von der regenfeuchten Frische und dem dunklen Ernst
der Stunde in Sicherheit brachte. Auch Neues hat Kasparides
versucht, in einem grossen Arbeiterbilde lm Schweisse
deines Angesichtes" mit Dämmerung in einer Fabriks-
Vorstadt; er ist da weniger selbständig, behandelt aber die
gedämpften Lichtwirkungen mit auffallendem Talent. Vielleicht
ein Wink für ihn, von dem gewohnten Heroismus seiner
Stimmungen zu ruhigeren Existiren abzulenken. Ludwig
F. Graf brachte nach längerer Unsichtbarkeit drei grosse
Bilder, von denen ein Bahnhof bei Nach mit vielen farbigen
Lichtern am meisten gefiel. Zwei grusse Bilder von Feldarbeit
Ashbm in hellem Tageslicht hat er zu sehr in Irisfarben vernebelt,
Lusler aus Kupfer eines seiner Lieblings-Experimente. Wildas Flucht nach
Egypten", zwischen hohen Palmenstämmen siehe Böcklins
Schweigen im Walde", ist poetisch empfunden, zeigt aber die egyptischen Erinnerungen
des Künstlers schon etwas verblasst. Auch eine hübsch angeordnete Abessynische
Madonna" ist mehr im Atelier als in Kairo erlebt. Wilda sollte wieder einmal im fernen
Osten Prophetenluft kosten". Auch Schäffers neue Wienerwald-Vorfrühlinge sollten zur
Abwechslung etwas anderes sein, als seine vorjährigen; in der Wiederholung wächst die
Gewandtheit, aber die Unmittelbarkeit schwindet. Die beiden jungen Prager Hudecek und
Slavicek erfreuten in mehreren Landschaften wieder durch ein modemistisches Wesen,
das noch nicht ins Auswendige" gerathen
ist. Diese wenigstens schmecken noch
mehr nach Landschaft als nach Atelier.
Über Pippichs grosses jajcebild haben
wir schon in einem früheren Hefte
gesprochen. Ein sehr hübsches Illustra-
tionswerk hat das Paar Lefler-Urban
in seinen Zeichnungen zu Hoffmanns
Chronika der drei Schwestern" geschaf-
fen. In grosser Mannigfaltigkeit wechseln
da phantastische Architekturen und Land-
schaften, idyllische Winkel mit blutjungen
Pärchen, struppige Kampfscenen und
absonderliche Stimmungsmomente. Der
gleichmässig dünne Federstrich gewinnt
in dieser geschickten Handhabung eine
eigene malerische Beredsamkeit, wozu
auch Gold und Farben einiges beitragen.
c. n. Ashbee, Thürverzierung aus snm Manches Blatt, zum Beispiel ein Palast
auf dem Grunde eines Gewässers, dessen
Oberfläche sich in weissen Wellenringen kräuselt und mit goldenen Abendfarben
sprenkelt, oder eine Uferscenerie mit alten Weidenbäumen, steht auf der Höhe des
besten Auslandes. Aufsehen erregte eine farbige Plastik Wilhelm Hejdas Der Menschheit
letzter Spross". Freund Hein, hier richtiger Feind Hein, reitet auf jenem müden Rethel-
Böcklin-StucEschen Rappen durch einen wahren Pfuhl von braun-grüner Verwesung. Er
hält einen Säugling im Arm, während nackte Menschen sich an sein grünes Gewand und
an eine Hinterfessel des Gaules klammern, um den
Räuber zurückzuhalten. Es ist eine wahre Pestphantasie
aus der Zeit des lieben Augustin, in Hejdas schnellfertiger
Weise, aber mit packender Verve gemacht. Der junge
Künstler übersprudelt von Talent und durchlebt jetzt
augenscheinlich eine Epoche, wo ein ernsthafter Auftrag
ihm und dem Besteller frommen würde. In anderen
Räumen fand sich noch manches Gute von österreichischer
Hand. Alexander D. Goltz' Vorüber" ist wohl seine
gelungenste Lösung des Themas, eine schöne Dame im
rosigen Abendstrahl darzustellen; sein grosses Porträt des
Musikdirigenten Kremser ist etwas zu sehr Salon. Sehr
frisch ist die Teintbehandlung in einem Brustbilde des
Erzherzogs Eugen von Frau Rosenthal-Hatschek. Von
Horovitz und Pochwalski sah man interessante Herren-
bildnisse, von Hedwig von Friedländer ein ganz reizen-
des Kinderbildnis und von Meholfer ein hochelegant
gehaltenes Porträt der Baronin Giesl. Das wirksamste
Porträt der Ausstellung war aber ohne Frage das Brustbild
des deutschen Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe, von
dem Ungarn Philipp Laszlo. In tiefstem Dunkel ein
blendend heller Fleck, in dem die vornehm gedämpfte
Fleischfarbe, zwei hellblaue Augen und das Orangeband
des schwarzen Adlers mitwirken. Geniale Eigenart und
ein mächtiges malerisches Temperament, wie Lenbach,
hat Läszlö nicht; seine Eigenschaften sind eleganter
Geschmack, sorgfältige Zeichnung und Malweise und die
Gabe des richtigen Griifes. Wie er einen Kopf oder eine
Gestalt anfasst, um ihr von vornherein gleich etwas
Persönliches, vielleicht auch Charakteristisches zu geben, Mhbm pfülmmm, in Eich,
das macht ihn eigentlich zum guten Porträtmaler. Auch mit Kupferbeschlägen
die eigenthümliche Kopfsenkung des Reichskanzlers,welche
die Stirne noch mächtiger herauswölbt und dem vollen Blick etwasFixes, ja Starres gibt, folgt
aus dieser Gabe. Drei andere aristokratische Bildnisse beweisen, dass er diesen Griff in sehr
verschiedener Weise zu thun versteht. Das Brustbild der Grälin Aglae Kinsky-Auersperg
und die Kniestücke des Fürsten Maximilian Egon Fürstenberg und seiner Gemahlin sind
durchaus verschieden erfasst. Dass bei der ausgebreiteten Thätigkeit des so international
gewordenen Künstlers das SchaEen nicht immer gleich tief geht, ist nicht zu verwundern.
Unter den deutschen Bildern waren die der Worpsweder Brüderschaft die stärksten.
Mackensen stand, wie immer, voran, namentlich mit seinem grossen vorjährigen Bilde
Die Scholle". Ein Bauer lenkt die von zwei Mädchen gezogene Egge über den braunen
Acker, am Himmel dunkle schwere Wolkenballen; der Abend röthet sie und die lebens-
grossen Figuren. Es ist ein heroisches Element in solchen Bildern der Worpsweder, aber
eines, das aus der Erde der Erdgeborenen emporsteigt. Der Mensch und seine Scholle
gehören untrennbar zusammen, sind für einander geschaffen, das eine des anderen Schicksal.
Und der Künstler selber führt Spachtel und Pinsel wie ein Wesen, in dem noch Saft und
Kraft des Erdenklosses rumort. Eine kolossale goldbraune Herbstlandschaft von Courtens,
die bei den Worpswedern hing, liess den Unterschied zwischen Kraft und Kraft
deutlich erkennen. Courtens, der vor zehn Jahren noch als der Titane galt, erscheint
heute trotz seines massiven Auftrags als ein Verschmolzener und Ausgeglichener, ja
Weicher, diesen Natursöhnen gegenüber, die ihre Farben ungebrochen neben einander
setzen und das Verschmelzen der Netzhaut überlassen. Ein grosser Theil ihrer Farben-
perspective liegt gar nicht im Bilde, sondern zwischen
dem Bild und dem Beschauer. Zwei Bilder Mackensens
sind übrigens so hell und kühl gehalten, dass sie diesem
Meister des Triiben gar nicht ähnlich sehen. Neben dem
Poeten Vogeler Frühling", der nach wie vor sein
Hellblau und Hellgrün paart, und Hans Am Ende, dessen
alte Frau Am Spinnrad" nicht recht harmonisirt ist,
machte sich diesmal auch Karl Vinnen, von Gut Osterndorf,
geltend, der seit kurzem zur Worpsweder Fahne geschwo-
ren hat. Seine drei grossen Landschaften, immer ohne
Staffage, sind mit elementarer Wucht hingesetzt. Eigent-
lich sollte man in dieser Weise Fresken in monumentalen
C. Anm", Müde um einem Räumen malen. Eine Enttäuschung bildete die Münchner
wen", gedmch von del-"Guüd Luitpoldgruppe, die drei ganze Säle füllte. Sie ist nicht
Handicrnft" recht alt und nicht recht neu, und hat wenig richtige
Talente. Wir nehmen natürlich Walter Firle aus,
dessen Heilige Nacht" ein feines und gernüthliches Bild ist. Und in den Landschaften
von Fritz Beer und Hennann Urban ist Kraft. Und josef Matiegzeck weiss altes
Galeriecolorit in eigenthürnlicher Lockerung an sehr populär gesehene Figuren zu
wenden. Die grossen Bilder der Brüder Georg und Ralfael Schuster-Woldan behandeln
Märchen, die dadurch zu anspruchsvoll werden, und gewisse anonyme Scenen, hinter
denen der Betrachter sich etwas Bedeutendes denken soll. Leider sind die letzteren von
Raffael Schuster-Woldan oft so schlecht gemalt, dass man sich förmlich wundert, wie
ihm Auf freier Höhe", namentlich auch im Nackten, so weit glücken konnte. Viel
Beachtung fanden die kuriosen Bilder des Münchners Karl Strathmann und des Norwegers
Gerhard Munthe. Strathmann hat den richtigen ,,Simplicissimus"-Geist, verbindet aber
die satirischen Scenen mit massenhaftem modernem Ornament. In manchen seiner
Farbenblätter ist Eugene Grassets Einliuss zu erkennen und sein grosses Gemälde Die
Kraniche des Ibykus" sieht fast wie eine Parodie auf den antiquarischen Farbenpoeten
Gustave Moreau aus. Er füllt seine Landschaften mit Unmassen frei erfundener gelber
und rother Sternblumen, überzieht die Erde mit gelben, roth punktirten Moosteppichen
und bekleidet seinen sehr halbasiatischen Ibykus mit Prachtgewändern, deren Muster er
bis auf den letzten Faden genau durchführt. Aber sicherlich hat er komische Phantasie
und auch die Technik dazu. Munthe dagegen malt altskandinavische Teppichentwürfe,
Schlachten aus dem X. Jahrhundert, in mehr als archaischen Formen und Farben, eine
aus isländischen Puppenschachteln hervorgegangene Gestaltenwelt. Und doch ist es
ihm nicht um die komische Epopöe zu thun, sondern um den naiven Märchenreiz
dieser schon zeitlos gewordenen Dinge, zu denen noch kein Prirnitiver" zurückgegangen
ist. Sie haben eine gewisse Verwandtschaft mit den Scherrebeker Teppichen nach
Entwürfen von Thema, wo es quadrillirte" Seeungeheuer u. dgl. gibt.
Ein grosser Theil des ersten Stockes war den Engländern und Schotten eingeräumt.
Es war da eine Anzahl vorzüglicher Werke, die durchlaufende Linie aber war der heutige
Durchschnitt, der sich nachgerade so national eigenartig gestaltet hat. Wie der Typus
des englischen Menschen ist auch der des englischen Bildes etwas für sich. Schon die
heutige englische Farbe mit ihrer gedämpften Kraft, einer Tonigkeit, in der die alten
Galerien verdaut sind, ist etwas Specii-isches. Desgleichen die englische Zeichnung und
Modellirung des Menschen, die etwas entschieden Ethnographisches hat. Man sah das
Alles deutlich an Figurenbildern von Mac Gregor, Ger. Moira, Stott of Oldham, und
natürlich auch an einigen Zeichnungen von Burne-jones. Andere bringen ihre persönlichen
Feinheiten mit, wie Anning Bell in einem fein verwischten Adagio", wo lauter weisse
Dinge lauter braune Schatten werfen, oder Rosselli in einem Frühstück im Grase", das
ganz in einem grünlichen Flirren von Sonnenschein und Bauinschatten aufgeht. Unter
den Landschaften liel eine Umgebung von Glasgow" von
George Henry durch ihr distinguirtes Grün und Braun auf, das
mit einer gewissen Sparsamkeit doch breit gegeben war. Der
Amerikaner Hitchcock war keck, wie immer, in einer
holländischen Braut", die mit Tulpen geschmückt, in einem
Tulpengarten steht, und einem Mädchen im Abendschein des
freien Feldes, wo der goldene Abend" sie in ein sanftes Feuer-
werk verwandelt. Neu waren hier Ph. W. Steer, dessen porös
behandelte Köpfe auf Velasquez zurückgehen und sehr frei
wirken, dann MoEat Lindner mit seinen weissen Wolken-
massen, die aber P. j. Clays besser macht. Von Swann war
ein brillanter Jaguar da, von East, Parsons, Cameron und
Anderen gute Landschaften die braunen Saucen von John
Terris nehmen wir aus, von Neven du Mont eine kleine.
äusserst tonwarme Salonscene, von Henry Tonks eine drollige
Watteau-Scene von heute u. s. f. Wenig Gutes ist den
Franzosen nachzusagen, die auch nur ein paar Mann hoch
erschienen. Der alte Harpignies hatte eine gute Landschaft.
Mlle. Bresslau zwei flattrige Mädchenscenen, aber Antonio de
la Gandara, dessen vornehme Chic-Damen sonst Furore
machen, war mit seinen jetzigen Atlasbildnissen weniger
glücklich, und Realier-Dumas, dessen Champagnerplakat die
Welt erobert hat, versagte in einigen Landschaften aus der
Pariser Gegend. Es waren übrigens noch einige namhafte
Nationen vertreten, man könnte die geistreichen Zeichnungen
Hoytemas oder die trauernden alten Frauen Bratlands und
noch anderes eingehender erörtern, allein wir wollen das
Kaleidoskop nicht gar zu lange drehen.
C. R. Ashbee, TheellitTel, Silber
DER BRUNNEN DÜMBAS. Gerade als Nikolaus Durnba in Budapest seine
Augen schloss, wurde in Professor Franz Matschs Atelier auf der Hohen Warte
das Brunnenwerk vollendet, das den Wintergarten bei dem neuen Speisesaal im Hause
Dumba schmücken soll. Noch kurze Zeit vorher hatte der Besteller es gesehen und sich
des reizvollen Werkes gefreut. Der Künstler hatte einen Brunnen des Lebens" im Sinne.
Auf einem Unterbau von halbkreisförmigem Grundriss mit drei Pfeilern ruht ein
marrnomes Becken. aus dem rechts ein Mann, links ein Weib mit seinem Säugling
emportaucht, und den oberen Abschluss bildet eine Mannorplatte, auf der man fünf
weibliche Figuren, die fünf Welttheile, gemalt sieht. Arn unteren Rande dieser Platte
ringelt sich eine silberne Schlange hin und verdeckt das Rohr, aus dem das Wasser durch
hundert feine ÖEnungen in das Becken rieselt. Es ist eine Phantasie über das Leben, in
Gestalt eines Brunnens. Dazu gehört auch das Farben- und Formenleben und die
Bewegung, und auch diese Elemente lässt der Künstler sinnig mitwirken. Der Sockelbau
ist aus gewölktem, gelb gebändertem egyptischem Onyx von reichem Farbenspiel
gearbeitet und vorne mit applikirten Schlingpfianzen aus Bronze geschmückt. Das Becken
ist der feinste weisse Carraramarmor, mit leisem grünlicbem Stich, der so an Wasser
erinnert. Vorne ist es in der anmuthigen Form einer menschlichen Unterlippe ausge-
schnitten und durch eine Glaswand senkrecht geschlossen. In diese dicke französische
Glasplatte sind kunstvoll Wellenringe und Lußzblasen hineingeschliiTen, die durch den
rvuaauyaa u"... uua lalyllsivltt- uuu ucu gnuucu ouuuucu ucr eunutwnseue In!!!" racetnrung
ein eigenthümliches, dem Wasser gernässes Leben gewinnen. Die Figuren hat Matsch
selbst modellirt und auch im Marmor mitgearbeitet. Der männliche Kopf, von römischem
Typus, erhebt sich aus Ast- und Wurzelwerk; der weibliche, dessen lange feuchte
Haarsträhne auf dem Wasser schweben, neigt sich mit geschlossenen Augen in Mutter-
seligkeit rückwärts zu dem Kindchen, das ihn liebkost. Wenn die vielen feinen Wasser-
strahlen niederrauschen, erfüllt sich das ganze Becken mit iebhaitem Wellengeplätscher,
das eine hineingeworfene Rose bald in ihre Blätter aufgelöst hat. Das Material ist hier in
der That mit ungewöhnlich poetischem Sinn verwendet. Die fünf schlanken weiblichen
Figuren an der Bekrönungsplatte sind nackt, nur die Japanerin ist zum Theil in ein
hellviolettes, goldgesticktes Gewand gehüllt. Jede hat die Farbe ihrer Rasse; für die
Negerin hat eine Ascbanti als Modell gedient. Sie sind überaus zierlich gezeichnet und
gemalt, mit Ölfarbe auf den Marmor selbst was erst nach mancherlei Versuchen gelang,
und entsprechen ganz dem luftigen Figurenfries, mit dem der Künstler den anstossenden
Speisesaal geschmückt hat. Das durchaus rnqdern empfundene und durchgeführte Werk
wird in Paris die österreichische Abtheilung der Weltausstellung schmücken.
DIE KAISERLICHEN GÄRTEN AUF DER PARISER WELTAUS-
STELLÜNG. Wir hatten dieser Tage Gelegenheit, das hochinteressante Aus-
stellungsobject zu sehen, mit dem die k. und k. Hofgartendirection in Paris vertreten sein
wird. Auf Anordnung des Obersthofmeisteramtes ist es durch Oberbaurath Otto Wagner
künstlerisch gestaltet und unstreitig als ein Prachtstück von originellem Neuwiener
Geschmack zu bezeichnen. Wagner stellt auf ein x5 Centimeter hohes Stufenpodium drei
wandartige StaHeleien, die. 2-2-5 Meter hoch, einen kleinen Salon von 5'5 Meter Breite
und 8'5 Meter Länge bilden. Diese Wände sind innen mit 18 Aquarellen von Karl Moll
und Karl Müller, aussen mit 34 photographischen Aufnahmen behangen. Das Gerüst des
Baues ist kirschroth gebeiztes und polirtes Holz, das in dicken 'polirten Messingstangen
zum Aufhängen der Wanddecken und als umlaufendes Geländer einen metallenen
Accent erhält. Grosse rothlackirte Buchskübel aus getriebenem Blech markiren die Ecken
des Einganges, ebensolche kleinere Kübel folgen innen mit zwei Reihen grüner Buchs-
kugeln dem unteren Saume der Seitenwände, und zwei Meter hohe Lorbeerpyramiden
fassen die Hauptwand ein. Den Wandbehang bilden kirschrothe Seidendecken, mit gross-
geschwungenem modernem Rankenornament in Application von dunklerem Roth und
altgolden wirkender gelbbrauner Seide. Die Decken sind mit Schnür- und Quastenwerk
vom nämlichen Roth montirt und einfach zum An- und Abknöpfen eingerichtet. Die
Hauptwand ist innen mit dem gestickten Hochreliefwappen des Kaiserhauses gekrönt und
von zwei Lorbeerkränzen mit der kaiserlichen Namenchiffre überragt. Die vortrefflichen
Aquarelle stellen kaiserliche Schlösser mit ihren Gärten vor, und zwar aus aoo bis 400 Meter
hoher Vogelperspective. Um nicht in die unkünstlerische Trockenheit von Situations-
plänen zu verfallen, sind sie ganz im Sinne der modernen Stimmungslandschaft behandelt.
jede ist zu anderer Jahres- und Tageszeit gegeben und mit dem entsprechenden Farben-
und Lichterspiel illuminiert. Schönbrunn zeigt sich im jungen Grün einesFrühlingsi-norgens,
Laxenburg in der Purpurpracht eines Herbstnachmittags, Miramar mit seinem blauen
Meer und dem zarten Graugrün seiner Olivenhaine an einem freundlichen Apriltag, das
Belvedere bei Sonnenuntergang, vorne alles in blaugrauem Schatten, hinten die breite
Ferne in hellem Licht gebadet, der I-lradschin in winterlicher Schneeverbrämung. Auch
die kleineren Zwischenbilder, die vom Niveau des Beschauers aufgenommen sind, zeigen
solche Mannigfaltigkeit. Der Schönbrunner Obelisk ist abends bei Thauwetter gemalt, die
römische Ruine irn Hochsommer mit der Nachmittagssonne hinter sich, Hellbrunn
mittags und das Monatsschlösschen abends, die Schlösser selbst als genaue Aufnahmen
bei klarem Tageslicht. Durch solche Behandlung, die auch in der Technik nach Bedarf
105
i-indig wird, ist die bekannte Ödigkeit solcher Vorführungen in ihr gerades Gegentheil
verkehrt. Sogar die vier Tabellen mit statistischen Angaben, die dabei hängen, sind nach
Wagners Idee vom Maler Lang hübsch figiirlich ausgeschmückt. Das reizvolle Object, das
in der kurzen Zeit seit dem 2. Februar hergestellt wurde und auf das Gediegenste ausgeführt
ist, wird im Palais d'I-Iorticulture aufgestellt und von anderen Schaustellungen der öster-
reichischen Gartenkunst umgeben sein.
KLEINE NACHRICHTEN Sie
ANTIKE GLÄSER. Selten findet der Archäologe Gelegenheit für die Ergebnisse
seiner Forschungen bei Fachleuten wie bei Kunstfreunden im allgemeinen so gleich-
mässiges Interesse zu erwecken, wie es in dem Kataloge der Fall ist, den vor kurzem
Anton Kisa über die Sammlung der Frau Maria vom Rath in Köln veröffentlicht hat.
Der Bestand der ansehnlichen Glassammlungen Kölns, unter welchen die des Wallraf
Richartz-Museums an Reichthum alle anderen überragt, ist kein alter. Die grossen Funde
wurden erst im Laufe der ausgedehnten Bauthätigkeit in den letzten zwanzig bis dreissig
Jahren gemacht. Die Fundumstände, die für die historische Classiiication von grösster
Wichtigkeit sind, sind daher meist bekannt, und deshalb bilden die Kölner Sammlungen
einen der wichtigsten Ausgangspunkte für die historische Durchforschung der Geschichte
des antiken Glases. Unter den Privatsammlungen ist hinsichtlich der Mannigfaltigkeit ihrer
Typen die der Frau Maria vom Rath die bedeutendste, und Kisa hat die Gelegenheit einen
reich ausgestatteten Specialkatalog mit 32 Tafeln, mit zum Theil farbigen Abbildungen
in Gross-Quart herstellen zu können dazu benutzt, dem beschreibenden Verzeichnis eine
geschichtliche Abhandlung vorangehen zu lassen, die an Übersichtlichkeit der Anordnung,
Mannigfaltigkeit der Forschungsergebnisse und gewissenhaftem Studium des gesammten
litterarischen und musealen Materiales weit über das Mass dessen hinausgeht, was in der
Regel in derartigen historischen Einleitungen geboten wird. Kisas historischer Theil des
Kataloges stellt sich vom Anfang bis zu Ende als eine umfassende, selbständige Arbeit
dar. Ein besonderes Verdienst hat sich überdies der Verfasser durch eingehende Behandlung
zahlreicher technischer Fragen, die gerade in der Geschichte der antiken Glasindustrie
eine so hervorragende Rolle spielen, erworben.
l-Iiebei boten ihm zum Theil auch Analysen fachkundiger Chemiker wertvolle Auf-
klärungen. Als besonders beachtenswerte Capitel heben wir hervor das über Faden-
verzierung der Gläser, das über Gravirung und Schliff, wobei auch über die vasa diatrata
manche wertvolle Beobachtung mitgetheilt wird, und das über die Bemalung und Ver-
goldung. Damit sei aber keineswegs gesagt, dass nicht auch in den übrigen Partien der
Abhandlung, wie z. B. bei Besprechung der Herstellung der Farben, der Erzeugung der
Madreporem, der Petinet-, Reticella-, Onyx- und Mosaikgläser, des Laminationsprocesses
u. s. w. zahlreiche bisher zum Theil ziemlich unklare Vorgänge der antiken Glastechnik
in dankenswerter Weise deutlich gemacht werden.
Als Prachtstücke der in Rede stehenden Sammlung heben wir eine ins Viereck
gezogene Ringflasche Nr. xx5 mit farbigen gepressten muschelförmigen Verzierungen
und die zahlreichen vorzüglichen Barbotine- und Schlangenfadengläser hervor
Nr. 106-! I4.
Wir waren durch die Knappheit des uns zur Verfügung stehenden Raumes
gezwungen, auf die zahlreichen interessanten Einzelheiten, die uns in dieser über hundert
Seiten umfassenden geschichtlichen Einleitung sowohl, wie in dem 3x4 Nummern
verzeichnenden Kataloge geboten werden, nur summarisch hinzuweisen. Dieser Hin-
weis dürfte aber genügen, um zu constatiren, dass fernerhin Niemand sich mit der
Geschichte des antiken Glases wird beschäftigen können, ohne Kisas Arbeit zu Rathe
zu ziehen.
Ava- uas Meissner rorzeuan und seine Geschichte" von Prof. Dr. Karl Berling.
Das Werk ist entstanden auf Veranlasung der Herren Professor Dr. Comelius Gurlitt
und Kammerherr von Haugk in Dresden, welche unter Freunden des Meissner Porzellans
eine Bürgsumme aufbrachten und dann den genannten Directorialassistenten an der
königlichen Kunstgewerbeschule zu Dresden mit der Abfassung des Werkes betrauten.
Das Buch 160 M. ist von F. A. Brockhaus vornehm ausgestattet worden. Besonders
schätzenswert sind die zahlreichen Abbildungen, Farbendrucke, Heliogravüren und
219 Textabbildungen, welche insgesammt gegen 500 Stück Meissner Porzellan veran-
schaulichen. Allerdings stehen die farbigen Abbildungen nicht alle auf der Höhe dessen,
was die Probedrucke verhiessen. Die Buchdecke in Blau und Weiss, das Vorsatzpapier,
die Initialen und Schlusstücke bieten durchwegs Motive, die dem Meissner Porzellan
entlehnt sind. Berling hat die gesammten einschlägigen Acten der Meissner Manufactur
im königlich sächsischen Hauptstaatsarchiv zu Dresden durchstudirt, er hat wiederholt
die hauptsächlich in Betracht kommenden Museen und Privatsamrnlungen besucht und
auch die vortreüliche Leihsammlung zustande gebracht, die mit der Deutschen Kunst-
ausstellung Dresden 189g verbunden war. Sein Text fasst in zeitlicher Anordnung nach
Perioden zusammen, was seine eigenen Forschungen und die seiner Vorgänger
Justus Brinckrnann, Woldemar von Seidlitz, julius Lessing und anderer ergeben haben.
Es hat sich dabei ergeben, dass C. A. Engelhardts Lebensbeschreibung Böttgers r837,
die man oft als Phantasieerzeugnis bezeichnet hat, als ein durchaus gewissenhaft
nach den Acten gearbeitetes Werk anzusehen ist, das also auch künitighin seinen
Wert behalten wird. Aber auch das Bild, das Justus Brinckmann in seinem Führer durch
das l-lamburgische Museum für Kunst und Gewerbe von der Entwicklung des Meissner
Porzellans entworfen hat, ist trotz aller Kürze und Gedrängtheit so inhaltreich und
zuverlässig, dass es durch Berling in keiner Weise verändert, sondern nur durchEinzelzüge
bereichert werden konnte. Von diesen Einzelzügen wollen wir die wichtigsten hier
erwähnen. Bekanntlich herrscht noch keine Klarheit über die Werke von Tchirnhaus, der
Böttger erst veranlasste, die unfruchtbaren Versuche des Goldrnachens aufzugeben und
sich der Keramik zuzuwenden. Es ist nun Berling gelungen, eine kleine braunrothe,
schwarz geaderte Tasse aus Glasiiuss im Besitz des Fräuleins von Posern in Dresden zu
erlangen, welche durch eine beigegebene Urkunde als eine echte Arbeit von Tchirnhaus
erwiesen wird. Diese Tasse kann als Prüfstein dienen für sonstige ähnliche Stücke, die
für Tchimhaus in Anspruch genommen werden. Die ersten Arbeiten Böttgers waren
nach Berlings Verrnuthung ähnliche marmorirte Glasgeiässe, deren Technik und Ausstattung
er allmählich verbesserte. Das sogenannte rothe Böttger-Porzellan ist bekanntlich nur eine
Art Steinzeug. Berling gibt äussere Merkmale an, wie man es von den chinesischen
Vorbildern und den zahlreichen, sich bis in die Neuzeit erstreckenden, namentlich
böhmischen Nachahmungen, die vielfach unter Böttgers Namen gehen, unterscheiden
kann. Ob die Merkmale ihren Zweck erreichen werden, erscheint nicht zweifelsfrei.
Sicherheit würde vielleicht eine chemische Untersuchung bieten, zu der es an Zeit und
geeigneten Kräften gemangelt hat. Weiter dürfte interessiren, dass Berling die
sogenannten Callotfiguren bekanntlich scherzhaft aufgefasste, zwerghafte und
verkrüppelte Gestalten wegen der abweichenden Masse und Glasur nicht für Meissner,
sondern für Wiener Erzeugnisse ansieht. Dafür spricht, dass eine Harlekiniigur, welche
die gleiche eigenartige Behandlung der Augen aufweist Besitz des Dr. von Dallwitz in
Berlin die Wiener Marke trägt. Böttger selbst spricht Berling mehr wissenschaftliche
Kenntnisse zu, als dies Engelhart thun will. Zu Böttgers Zeiten ist nach Berling die Farbe
auf dem Meissner Porzellan nur versuchsweise angebracht worden. Erst in der zweiten
Periode 1720 bis x735, als der Maler Herold die Seele des ganzen Unternehmens wurde,
wurde die Malerei, bei der eine weitgehende Arbeitstheilung selbst für einzelne Stücke
eintrat, die Hauptsache. Herold selbst gab in der Hauptsache nur die Entwürfe. Von dem
früher herrschenden chinesischen
Geschmack kehrte man sich nament-
lich infolge der Bestellungen des
Pariser Händlers Lemaire ab, der
Pariser Entwürfe von Meissonier
und anderen einschickte. In der
dritten plastischen oder Kändler-
Periode werden feste Daten für das
Sulkowskische und das berühmte
Brühfsche Schwanenservice, das
schon Brinckmann als das Haupt-
werk Meissens bezeichnet, auch für
zahlreiche andere bekannte Figuren
Kändlers gewonnen. Für die vierte
Periode Siebenjähriger Krieg wird
namentlich die landläuiige Angabe
widerlegt, dass Friedrich der Grosse
eine, ganze Anzahl von Meissner
Arbeitern nach Berlin geschleppt
habe. Richtig ist, dass der König
von Preussen zahlreiches Porzellan
kostenlos in Meissen entnommen
hat. Anderseits hat er aber auch
zahlreiche Bestellungen gemacht
und dadurch das künstlerische
Schalten während des Krieges er-
möglicht und gefördert. Dem Com-
rnerzienrath Helbing, der das zuerst
weggenommen Porzellan zurück-
kaufte und dann die Manufactur von
den Preussen pachtete, zeiht Berling
des Eigennutzes, so dass seine vater-
ländische That etwas ihres Ruhmes
entkleidet wird. Die folgende Pe-
riode kennzeichnet sich als eine
solche desVerfalls, denBerling eines-
theils den Nachwehen des Krieges,
anderseits aber besonders dem
Mangel an einer wirklichen künst-
lerischen Persönlichkeit zuschreibt.
Der Franzose Acier brachte nur
vorübergehend eine Nachblüte. Mit
Thonofen aus dem XVIII. jahrbundert in Graz
dem Tode Marcolinis schliesst die Schilderung 1814. Ein besonderes Capitel widmet
Berling den Bezeichnungen des Meissner Porzellans, ein bisher nur spärlich behandeltes
Thema, das für Sammler von besonderem Interesse sein wird. Er scheidet dabei die
Arbeitermarken von den allgemeinen Fabrikmarken. Die räthselhaften Goldmarken
Zahlen und Buchstaben haben, wie Berling vermuthet, als eine Art von Controle für
den Goldverbrauch in Meissen gedient; ein Beweis hiefdr liegt allerdings nicht vor. Für
die von W. v. Seidlitz und anderen ausgesprochene Ansicht, dass die Marke AR nur den
Porzellanen der Könige August II. und' III. vorbehalten gewesen sei, gibt Berling den
actenmässigen Nachweis. Die älteste Marke war K. P. M.; sie hat etwa von 1723 bis 1730
gedient; AR von 1725 bis x74o, der Merkurstab, der wohl auf Wunsch des türkischen
15a
Kaufmanns Manasses Athanas
nur für diesen verwendet wurde,
von x7a1 bis x735, die Schwerter-
marke aber, deren verschiedene
Form keineswegs auf die Zeit der
Entstehung des betreffenden Por-
zellans gedeutet werden darf, von
1725 bis heute. Noch ist zu er-
wähnen, das Berling sechs Acten-
stiicke als Anhang gibt, die in
den Betrieb der Manufactur inter-
essante Einblicke gewähren.
Das Werk im Ganzen ist
infolge der angegebenen Umstände
weniger umfangreich als man
erwartet hat. Sein Werk besteht
in der sorgfältig verwerteten
actenmässigen Grundlage, die dem
Inhalte das Gepräge der Zuver-
lässigkeit verleiht. Neues bietet es,
wie gesagt, nur in Einzelheiten,
wobei die dankenswerte Darlegung
des Markenwesens besonders her-
vorgehoben werden muss. Auch
nach diesem Werke ist noch
Gelegenheit genug zu Einzelunter-
suchungen. Jedenfalls aber ist das
Gebotene als erste ausführlichere
Geschichte der Meissner Manu-
factur mit vollem Dank zu begrüs-
sen. Paul Schumann
RAZ. ZWEI STEIRISCHE
THONÖFEN AUS DEM
XVIII. JAHRHUNDERT. Schon
ein flüchtiger Rundgang durch
Thonofen aus dem XVIII. Jahrhundert in Graz das Grazer CHIIUTHSIOÜSCIIG- und
Kunstgewerbemuseum lässt erken-
nen, dass der Thonofen dem Steierrnärker stets ein beliebter Vorwurf zu künstlerischer
Bethätigung war. Von dern Beginne der Renaissance bis in das erste Viertel des gegen-
wärtigen Jahrhunderts sehen wir da den Thonofen durch charakteristische Stücke
vertreten.
Dern Rococoofen begegnet man aber auch noch häufig im steierisehen Privathause.
Mit demselben erlangte der Ofenbau eine vollständig neue Technik. An Stelle des
Ausdrückens aller Ofenbestandtheile aus vorhandenen, von Künstlerbund angefertigten
Formen trat ein mehr selbständiges Schaffen des Hafners. Der Ofen wurde nunmehr
in seiner Gänze aufgebaut und mit freier Hand verziert, wodurch er ein mehr individuelles
Gepräge erhielt. Die schönste Ausbildung dieser Art Öfen fällt hierzulande in die erste Hälfte
des XVIII. Jahrhunderts, als zahlreiche "Paläste und Schlösser der Steiermark ihre
Innenausstattung erhielten. Die Blütezeit des Rococoofens währte indes nicht lange
die rasch folgende Massenerzeugung führte nur zu bald eine Verilachung aller
Details herbei.
Die beiden abgebildeten Öfen, welche noch heute
ihren ursprünglichen Bestimmungsort in einem Grazer
Bürgerhause schmücken, gehören der erstgenannten
glücklicheren Epoche an, und können ob ihres elegan-
ten Aufbaues und der tüchtigen Durchbildung ihres
ornamentalen Details den besten Arbeiten der dama-
ligen Grazer Ofenindustrie zugezählt werden. Der
kleinere, schlanker gebaute Ofen ist vollständig weiss
glasirt, bei dem zweiten grösseren hingegen ist nur der
Körper weiss glasirt, alle. Constructionslinien und das
Ornament sind vergoldet.
Bezüglich ihrer Provenienz sei bemerkt, dass
ein dem gräflich Herberstein'schen Palaste in Graz
entnommener, reich vergoldeter Ofen laut Inschrift als
Grazer Arbeit vom Jahre x747 bezeichnet ist, und
unzweifelhaft der gleichen Hand angehört, die unsere
beiden Öfen geschaffen hat. K. Lacher
IEL. DIE KUNSTGEWERBLICl-IEN BE-
STREBUNGEN IN DER PROVINZ SCHLES-
WIG-HOLSTEIN haben seit kurzem einen wirklich Tbongeilss von Mutz
erfreulichen Aufschwung genommen. Angeregt durch
die Wiederbelebung der alten Webe- und Gobelin-Techniken in Skandinavien war
bereits vor ungefähr vier Jahren 1896 im nördlichen Schleswig die bekannte
und schnell zu Ansehen gelangte Scherrebeker-Schule gegründet worden und nun
steht auch, als ergänzendes Gegenstück dazu, in Kiel eine Schule fir Kunstweberei,
besonders im Hinblick auf häusliche Handarbeit in Aussicht. Neben dem Kunst-
gewerbeverein, der unlängst in Kiel ins Leben gerufen wurde, hat sich ein Verein
zur Förderung der Kunstarbeit in Schleswig-Holstein gebildet, dessen erster Jahresbericht
für xßgg bereits über eine rege Thätigkeit und ein zielbewusstes Vordringen Zeugnis
ablegen kann. Schon im Sommer x8g8 war der Plan, durch eine Wanderausstellung alter
und neuer Kunstwebereien zunächst weiteren Kreisen der Provinz die Kenntnis dieses
heimischen Kunstzweiges zu vermitteln, zur Reife gelangt und fand von Seite des
Oberpräsidenten und der Provinzialbehörden wohlwollendes Entgegenkommen. Unter
dem Vorsitz des Regierungs- und Bauraths Mühlke constituirte sich dann in Neumünster
der neue Verein, welcher seine Thätigkeit auch auf andere Zweige der Kunstarbeit und
Kunstindustrie ausdehnen wird. Das Hauptbestreben des Vereins besteht in erster Linie
in der Förderung aller heimischen Kunstarbeit im Zusammenhang mit der volksthümlichen
Überlieferung und Eigenart, im natürlichen Anschluss an neuzeitliche Bedürfnisse und
unter Verwertung neuer technischer Erfahrungen. Ausser kunstgewerblichen Ausstellungen
im Gebiet der Provinz betrachtet der Verein es als seine Aufgabe, tüchtigen Kunstarbeitem
und -Arbeiterinnen Anleitung und Unterstützung zu geben, Aufträge zur Ausführung von
Kunstarbeiten zu vermitteln und, im weiteren Verfolg dieser Ziele, die schon bestehenden
Kunstbetriebe zu fördern und nach Bedarf neue zu begründen oder Unterrichtsstätten
zu errichten.
Das erste glücklich durchgeführte Unternehmen des Vereins die Wander-
ausstellung wurde im grossen Saal des Innungshauses in Kiel in Gegenwart des
Landesdirectors und des Landesmarschalls durch einen Vortrag des Pastors Jacobson
aus Scherrebek eröiTnet. Von Kiel wurde die Ausstellung dann nach Neumünster,
Schleswig, Husum und Itsehoe übergeführt. Sie bot eine Ubersicht über die im Lande
noch vorhandenen, sehr wertvollen Überreste älterer Kunstwebereien und über die
Zweckdienlichkeit und Erweiterung der heute geübten Techniken. Sehr dankenswertes
Entgegenkommen bewiesen die verschiedenen
Sammlungsdirectoren in Hamburg und in der
Provinz das Hamburger Museum für Kunst und
Gewerbe, das Kieler Thaulow-Museum, das Kreis-
museum in Glückstadt und das Museum dithmar-
sischer Alterthümer in Meldorf, sowie eine Anzahl
Privater, die ihre reichen Sammlungen der Aus-
stellung überliessen. Im ganzen umfasste die Aus-
stellung 186 Muster, worunter x01 neuere Arbeiten.
Im Anschluss daran gab es noch eine Anzahl Stoff-
proben und Musterbücher, sowie neuere schwedi-
sche Erzeugnisse und als Neuheit" die ersten
Proben der Jacquard-Webereien, nach Entwürfen
des Malers Burmester Qllöltenort von der Fabrik
von Renck in Neumünster ausgeführt. Ausserdem
gelangten einige von Dreesen in Meldort nach
altern Modell geschnitzte Stühle zur Ausstellung. Als
praktische Anleitung wurden in jeder Stadt, unter
sachverständiger Leitung, die höheren Classen der
Mädchenschulen eingehend mit den ausgestellten
Objecten, namentlich den Webereien, bekannt
gemacht, wobei zur Erläuterung der Technik auch
die Webestühle neben den Geweben ausgestellt
waren.
Im Anschluss an die Wanderausstellung beab-
Thongefäss von Mut sichtigte der Verein, eine Schule für Kunstweberei
mit besonderer Berücksichtigung auch der schwe-
dischen Techniken zu gründen, die vor allem auch die Wiederaufnahme der Kunst-
weberei als häusliche Handarbeit bezweckte. Dieser Plan gelangte indessen vorläufig
nicht zur Ausführung, weil schon während der Wanderausstellung Frau Geheimrath
Seelig in Kiel mit der Absicht hervortrat, eine Kunstwebereischule in Kiel zu gründen,
und den Verein um seine Mitwirkung ansuchte. Von der Entwicklung des Unternehmens
wird es abhängen, ob dasselbe später von dem Verein direct mit übernommen werden kann.
Ausser der Webereiausstellung veranstaltete der Verein auf Anregung und unter
der Leitung des Lehrers Köll in Eutin eine ziemlich reichhaltige Ausstellung neuerer
kunstgewerblicher Arbeiten, darunter schmiedeiserne Erzeugnisse von Hummel Flens-
burg und Schlossermeister Iden Kiel, schwedische Webereien von Martha Gundesen,
Gobelin-Teppiche aus Scherrebek, Knüpfarbeiten aus Kiel und Behrendorf, nebst einigen
Beispielen aus älterer Zeit aus dem Besitz des Thaulow-Museums.
Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Verein auch den neueren Leistungen der
einheimischen Keramik, die seit dem Eingehen der Bichweiler'schen Fabrik in Altona
keine nennenswerten Erfolge mehr aufzuweisen hatte. Zwei gute Quellen wurden geöffnet
und in Betrieb gesetzt, eine in Schleswig und eine in Altona. Der Töpfermeister Richter
in Schleswig, der sich schon seit einigen Jahren mit der Herstellung von metallischen
Glasuren beschäftigte, wurde zur Ausführung von Aufträgen herangezogen, und um ein
gutes Erzeugnis seiner Werkstatt, nämlich die farbigen Thonüiesen mit gekratztem
Ornament unter der Glasur auch in die Innendecoration zur geschmackvollen
Verwendung zu bringen, wurde der Tischlermeister Bendixen in Süderbrarup mit
der Herstellung einer ganzen Schlafzimmereinrichtung, sowie verschiedener einzelner
Einrichtungsstücke beauftragt, wobei Friese und Füllungen aus Kacheln angemessene
Verwendung fanden. Kunstmaler Burmester Möltenort lieferte die Entwürfe zu den
Thonplatten.
Thongeliuse von Mutz
Auf Veranlassung der Vereinsleitung wurde durch Herrn Geheimrath Krupp, anlässlich
der Neubauten für das Vereinshaus des kaiserlichen Yachtclub in Düsternbrook, dem
Verein die Vermittlung grösserer Auhräge für das einheimische Kunstgewerbe zu der
Inneneinrichtung der Localitäten übertragen. Für das Jahr xgoo ist eine grössere Wander-
ausstellung neuerer Kunstarbeiten der Provinz in Aussicht genommen.
Ganz besondere Beachtung verdienen ohne Zweifel die in jüngster Zeit von Seite des
Vereins sowohl, wie im Thaulow-Museum und im Hamburger Museum für Kunst und
Gewerbe ausgestellten und erworbenen Kunsttöpferei-Erzeugnisse von der Töpferei Mutz in
Altona. Neben den hervorragenden Erzeugnissen von Engelbrecht farbige Glasfenster und
Schwindrazheirn auf dessen organisatorisches Wirken ich an dieser Stelle nicht näher
eingehen kann stehen diese Arbeiten an Schönheit und handwerklicher Charakterkraft
ebenbürtig. Schon vor Monaten erregten diese Gefässe aus Thon mit geflossenen
Glasuren die Aufmerksamkeit Dr. Brinckmanns in Hamburg durch ihre aus der genauen
Kenntnis des Handwerks und des chemischen Herstellungsprocesses hervorgegangenen
Soliditätü Es sind wirkliche Gebrauchsformen, denen die genaue Vertrautheit mit den
chemischen und materiellen Schwierigkeiten, mit anderen Worten, die gute handwerkliche
Tradition zugute kommt. Unsere jüngeren kunsthandwerklichen Reforrnatorei-i" thäten
zuweilen klug daran, mehr Rücksicht auf die Grenzen und die zweckmässige Folge-
richtigkeit in der Überlieferung des betreffenden Kunsthandwerks zu nehmen, ehe sie
abenteuerliche Neuformen und Spielarten zu prägen suchen, die oft mit jeder praktischen
Kritik der reinen Vemunß im grellsten Widerspruche stehen. Für das Kunsthandwerk
genügt es nicht, Ideen zu haben. Phantasie und frischer Muth allein können noch keinen
Stuhl, keine Ledertasche und kein Trinkglas erzeugen Wissen und praktische Erfahrung
müssen dabei sein. Der Wert der Mutz'schen Gefässe beruht nicht in letzter Linie darauf,
dass sie ganz organisch aus dem Boden des Handwerks herauswachsen, um sich durch
verständige Nutzanwendung, unermüdliches Verbessern und Probiren und ein feines
künstlerisches Taktgefühl ganz von selber zu Kunstwerken zu erheben. Schalen und Vasen
zur Aufnahme von Blumensträussen oder blühenden Zweigen in I-Iochformat bilden die
Mehrzahl der Gefässe, wobei die matten, flüssigen, mehrfarbigen Glasuren nur als
koloristischer Reiz wirken sollen. Mit Recht ist irgend eine bestimmte zeichnerische Form,
wie etwa das Pfianzen- oder Blumenstengelmotiv, vermieden, weil es bei Gefässen, die
Blumen aufnehmen sollen, unlogisch und unästhetisch wäre. Rein decorative Vasen,
die nicht zum Gebrauch dienen, sind von diesen wesentlich verschieden. Eine
Gebrauchsvase ist eine Folie für die Blumen und darf als solche für das feinere Empfinden
kein gemaltes oder modellirtes Blumenstück an ihrer Aussenseite als Wiederholung
angeklebw haben. Einfache schlichte Nutzformen sind hier allein massgebend. Einige
Wandhängevasen nach japanischer Art, mit dem Loch zum Einhängen in der Vase selbst,
oder eine kleine Variation mit gespaltenen Henkeln, sind mehr ansprechend als originell,
aber die neuen Fingerkummen Flachgeiässe mit Glasuren innen und aussen sind ein
sehr hübscher Ersatz für die gläsernen Fingerkummen, welche nach der Mahlzeit den
Gästen zum Abspülen der Hände gereicht werden. Sobald die Gefässe mit Wasser gefüllt
werden, spiegeln sich die bunten Glasuren am Boden und an den Rändern der Kummen
nach allen Seiten in der reizvollsten Weise.
Kiel, im März 190a. Wilhelm Schölermann
IEL. IM THAULOW-MUSEUM, das neuerdings eine sehr rege Thätigkeit in kunst-
gewerblicher Richtung entfaltet, sind zur Zeit mehrere kleinere Ausstellungen
vereinigt, die sowohl in der Kunsttischlerei, wie in der Keramik und im Fliesen-Mosaik
recht Gutes und Gediegenes darbieten. Interessant ist eine Collection von Mosaik- und
verwandten Erzeugnissen der Firma jaspersen, aus den Werken von Villeroy Boch in
Mettlach. Ein coloristisch hervorragendes Stück ist ein aus farbigen italienischen Mosaik-
würfelchen gearbeitetes grosses Glasmosaik, dessen Steinchen im wechselnden Licht wie
Seidenstoff schillern. Das Bild stellt einen lehrenden Christus dar, in etwas byzantinischer
Auffassung, der für eine Kirche in Warschau bestimmt ist.
Farbige gebrannte Fliesen und Kacheln für Wasch- und Badeeinrichtungen, ein-
oder mehrfarbig gemustert, verschiedene Blumenstücke für Wandschmuck auf Aussen-
facaden sind in geschmackvoller Auswahl vertreten. Ganz frei erfundene Malerei zeigt
eine Paneelirung auf grösseren Platten, mit Pilanzengerank und Vögeln auf goldig-warmem
Grunde. Das für moderne Gebrauchszwecke Wertvollste sind aber zweifellos die feinen
Thoniliesen, die für Fussbodenbelag und Wandverkleidungen in einer reichen Muster-
auswahl vorgeführt sind, von den einfachsten schablonirten Kacheln, die wie Tapeten-
muster wirken, bis zu den vornehmsten Druckmustem, theils auf Stein-, theils auf
Kupferplatten. Einige perlgraue Muster von stilisirten Pilanzen- und Thierköpfen sind
ausserordentlich fein in der Wirkung, die noch besonders durch die Brandtechnik die
bis zu einer Temperatur von 800 bis uoo gebracht wird in den zeichnerischen und
koloristischen Feinheiten erhöht werden. Das originellste Motiv ist vielleicht das durchaus
ruhig und harmonisch wirkende Druckmuster von je vier stilisirten Fuchsköpfen. Auch
verschiedene Landschaften, Schlösser u. dgl. Windsor Castle, die Wartburg etc. sind
nach blauer Delfter Art in Glasurmalcrei ausgeführt.
Die Kunsttischlerarbeiten von Andreas Petersen Apenrade und dem Möbel-
fabrikanten Mordhorst Kiel sind beachtenswert. Ersterer hat eine ganze Wohn- und
Esszimmereinrichtung nach Entwürfen von Petersen junior in Eichenholz ausgeführt;
von gediegener Einfachheit, ohne ornamentale Überladung, bieten diese Gebrauchsmöbel
Gelegenheit für das etwas schwerfällige norddeutsche Publicum, seinen Geschmack zu
bilden an zweckmässigen Formen. Die ebenfalls in Eichenholz mit eingelegtem Spiegel
ausgeführte Garderobe von Mordhorst zeigt sehr gute Qualitäten in der Holztäfelung und
Schnitzerei, leider ist das feingearbeitete Profil des Gesimses" in störender Weise durch
eine elegante arabeskenhafte Bekrönung" verunziert, was besonders beim Mittelstück
unangenehm auffällt; an den zwei Ecken dürften auch die nichtssagenden KinderkreiseW
besser fehlen. Wilhelm Schölennann
PREISAÜSSCHREIBEN. Das kunstgewerbliche Museum der Handels- und
Gewerbekammer in Prag hat für das Jahr xgoo folgende Preisaufgaben ausge-
schrieben I. Regenschirmständer für Schirme, freistehend, in geschmiedetern Eisen,
19.3
ohne Anstrich, x. Preis x60 Kronen, 2. Preis xoo Kronen, 3. Preis 60 Kronen. II. Gürtel-
schnalle in Silber gegossen, ciselirt, eventuell mit Metallfärbungen Email ausgeschlossen,
l. Preis 200 Kronen, 2. Preis x20 Kronen, 3. Preis 80 Kronen. III. Brieftasche aus Leder
in getriebener und zugleich geschnittener Arbeit, beiderseitig verziert, x. Preis m0 Kronen,
2. Preis 80 Kronen, 3. Preis 40 Kronen. An der Concurrenz können sich nur in Böhmen
ansässige Kunstgewerbetreibende oder bei solchen in Verwendung stehende Mitarbeiter
betheiligen, ferner die nach Böhmen zuständigen absolvirten Schüler der k. k. Kunst-
gewerbeschule in Prag und der gewerblichen Fachschulen Böhmens. Die Arbeiten sind
längstens bis 30. September xgoo an das kunstgewerbliche Museum im Rudolphinum
abzuliefern.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUMSQ
EU AÜSGESTELLT. Im Säulenhofe Fünf doppelseitig auf Holz gemalte
Heiligenbilder von einem Flügelaltare, westböhmische oder baierische Arbeit,
vom Ende des XV. oder Anfang des XVI. Jahrhunderts von einer Kirche in Cejtic
bei Stelma Eigenthum Seiner Durchlaucht des Fürsten Alfred zu Windisch-Grätz. In
Saal Eine kleine Collection neuester Medaillen von Charpentier, Levillain Legastellois,
Scharf, Pawlik, Frei, Dürrich und Mayer, ausgestellt vorn Club der Münz- und
Medaillenfreunde.
ESÜCH DES MUSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden in dem
Monate März xgoo von 4937, die Bibliothek von 1693 Personen besucht.
LITTERATUR DES KUNSTGEWERBESSIP
I. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
AE STI-IETI K. KUN STG EWERB-
LI CI-IER UNTERRICHT se-
A. Zehn Gebote zurWohnungseinrichtung. Der Kunst-
wart, 9.
ABELS, L. Interieurkunst. Das Interieur, 4.
Architektur und Kunstgewerbe in Nordamerika. Die
Kunsthllle, 5.
ARMSTEAD, H.W.The Artistic Anatoxny ol' theI-Iorse.
Fol., London, BailliereflindallandOornp. xosh.d6.
BRANISJos. Die Maria Schnee-Kirche zu Bergreichen-
stein und die Burg Karlsberg in Böhmen. Mittheil.
der k. k. Centralcommission, N. F. XXVI, i.
COOK, E. T. Ruskin es Artist and Art-Critic. The
Studio, E4.
DEHIO, G. Über die Grenze der Renaissance gegen
die Gothik. Kunstehrom, N. F. XI, 18.;
vecchi disegni d'Arte decorativa nella Galleria degli
UG-izi. Arte ital. dec. ind., VIII, r.
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net Maker, March.
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werbezeitung, Bjg.
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Schlosser. Gr. 19 S.Wiesbaden, H. Kraft. 6o Pfg.
EFFMANN, W. Die Glocken der Stadt Freiburg in der
Schweiz. Mit 84 Abbildungen auf 34 Taf. und
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IOURDAIN, Fr. Exposition de la rue Caumanin.
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