und ist ganz als Innenraum behandelt, mit parkettirten Böden und einer förmlichen Montirung in hellem Eichenholz. Die Stiege hat beiderseits Geländer. Das der Wandseite ist lambrisartig flach und entsendet die Wand hinan flache Doppelständer, in deren Schlitz die langblätterigen Bronzeblumen für das elektrische Licht empor- wachsen. Das innere Geländer enthält eine Reihe grosser durch- brochen geschnitzter Medaillons, deren jedes einen Buschen von drei Rosen nebst ihrem Laub in beiderseitigem Relief (von Zelezny) umfasst. Die hellen Wände haben zwischen den Ständern einzelne aufpatronirte Rosenbäume, auch die Stiegenfenster haben grosse Rosen aus Opalescentglas, und es ist darauf gerechnet: dass linear! Villa Friedmann, Gitter eines Kellerfensters als Leistenwerk behandelten Ge- länder der Treppenabsätze sich perspectivisch als dunkle Silhouetten- muster von den hellen Fensterflächen abheben. Im übrigen ist der Stiegenraum durch Holzbogen mit feinen Übergangscurven zusammen- gefasst. Die anstossenden Corridore haben metallisch-grün gebeizte Täfelung, dazu da und dort Abtheilungswände mit farbigen Blei- verglasungen, die bei Abendbeleuchtung pikant wirken. Von den Corridoren kann man in sämmtliche Zimmer treten, die aber auch unter einander verbunden sind. Die drei Thüren, die also auch manche kleinere Stube aufweist, stören aber nicht, denn Olbrich hat von den landläufigen Werken der „k. k. ausschliesslich privilegirten Fenster- und Thürenfabriken" gänzlich Umgang genommen. Seine Thüren sind immer von den Tischlem gemacht, denen die anstossenden Schränke übertragen waren, also ganz freie Zweckbildungen, die in zierlichen Messingscharnieren gehen. Schränke, Thüren und Täfelung einer ganzen Wand oder Ecke sind ein Ganzes, als wären sie gleichzeitig in dem Raume gewachsen, Producte des lebendigen Organismus, den dieses Haus bildet. Ebenso bilden ein Waschtisch mit seiner Umgebung, ein Bett mit seinem Nachtkästchen, wobei etwa noch das Fussende sich zur besonderen Sitzbank ausbildet, das Canape mit seiner Nachbarschaft und dem zugehörigen Wandstück ein ungetheiltes Gebilde. Alles ist mitgebaut, hineingebaut, aus dem Bau