Villa Ginzkey, Zimmer der Hausfrau Mit Recht ist darum der nun folgende Musiksaal der Glanzpunkt des Hauses geworden. Der ganze Raum scheint auf das mächtige „Gloria" von A. H. Schramm gestimmt zu sein. Der Jubelsang, der die herrliche, gemalte Barockwölbung durchbraust, das f lutende Licht, sie scheinen hinüberzufliessen, sich in Eins zu verbinden mit den Cantaten und Symphonien, die hier erschallen. Man wird sofort gefangen, der Geist wird in eine bestimmte Richtung gedrängt. Portois 8: Fix haben hier im Entwurfe wie in der Ausführung, gleich Treff liches geleistet. Besonders bei künstlicher Beleuchtung verbinden sich der tiefe Ton des amerikanischen Nussholzes, das Gelb der Seidentapete und das Bild zu einem mächtigen Accorde. Es scheint mir dann auch die Decke berechtigt, die freilich aller Theorie widerspricht. Sie ist ganz weiss und hat innerhalb der leichten Stuccaturen einen grossen ovalen, ganz flachen Spiegel, der infolge des nahen Anliegens der elektrischen Glühlichter am Abend in Dunkel gehüllt ist. Sonst gilt es ja gerade als Dogma, die Decke hell zu halten. Aber hier schwindet die Fläche fast ganz in matter Dämmerung; sie erscheint wie mit einem leichten Schleier verhüllt; der Raum wächst dadurch ins Grenzenlose und der Sinn vertieft sich umso 37'?