254 wappenbesitzenden I-Iausinhaber ihre eigenen Fahnen zur Decorirung benützen. Der hohe Adel sollte in diesem Falle mit gutem Beispiele voran- gehen, damit die Ubrigen nachfolgen. Welch farbenprächtiges Bild würde manche Strasse bieten, wenn von den Palästen und lilßll""""i""l""'lllll Ililllll. I I sonstigen Gebäuden des Adels die Fahnen der Geschlechter wehen würden, nicht bloss die Haus- farben, sondern auch die Wappenfiguren zeigend. Ein farbensattes, echt mittelalterliches Bild in moderner Umrahmung! Auch den Fahnenformen könnte eine grössere Beachtung geschenkt werden, eine grössere Mannigfaltigkeit in die Contouren der Flaggentücher gebracht werden, denn immer und immer dasselbe langgezogene, primitiv mit der Scheere zugeschnittene Rechteck, von Haus zu Haus immer der gleiche An- blick, dieselben Formen und dieselben Farben wirkt ermüdend statt Festes- Stimmung zu erwecken. Auf welche Weise kann man nun aus einem gege- benen Wappen die dazu passende Fahne con- struiren und welche Formen wären für das Fahnenblatt zulässig? Diese beiden Fragen wollen wir etwas näher ins Auge fassen und sehen, ob es _ nicht möglich wäre, den Fahnerischmuck Einfagf;"],z'hlun_ Fi m 8 von der bisher herrschenden Eintönigkeit und bild Wappeischdd des Formlosigkeit zu befreien. Irgend ein be- Hauses Wilczek kanntes Wappen mag uns als Versuchsobject dienen, um die verschiedenen Lösungen der Aufgabe zu demonstriren. Als Beispiel möge das bekannte Wappen des gräflichen Hauses Wilczek dienen, dessen Schild in Figur 8 zu sehen ist. Er ist geviert und enthält in der Mitte aufgelegt einen sogenannten I-Ierzschild, der das Stammwappen der Familie, einen schwarz gegürteten silbernen Gemsbock im rothen Felde zeigt. Im ersten und vierten Felde erscheint in Gold ein gekrönter, schwarzer Doppel- V i adler, im zweiten und dritten Felde in l Uiml l "f Blau eine goldene Krone, aus der schwarze l ' i Gemskrikeln emporwachsen. Die zwei WIIMNHHN I-Iauptfarben des Stammwappens geben Figur m das einfachste Fahnenbild, ein von Weiss Fahn, mjtdey Figur 4„ snmmvupwns (Silber) über Roth getheiltes Fahnenblatt (Figur g). Es wird nämlich die Farbe der Figur, also hier Weiss oder Silber vor oder über die Farbe des Schildfeldes gesetzt, siehe zum Beispiel die österreichische Fahne, von Schwarz über Gelb getheilt, weil das Wappen einen schwarzen Doppeladler im gelben Ö sterreicbisch-ungarische Handelsiiagge i, "EHWW limlrliliiilw iuili . 1. Mill