Inlarsiakasten von Spindler (Strassburg) habereien zurück. Das äusserliche Wesen des französischen Bürger- thums bringt es mit sich, dass der Prunk des Louis XVL- oder Empire- Stils auch von jenen zum Rahmen des täglichen Lebens - den bildet ja das Interieur - gezählt wird, deren Gewohnheiten und materiellen Mög- lichkeiten das moderne Nutzmöbel, wie man es seit dreissig Jahren in England macht und das zu schaffen man sich bei uns bemüht, weit besser entspräche. Sowie jener wundervolle, aber ungeheuer kostbare Schmuck von Lalique und Bing, so sind auch die vielen französischen Interieurs ein er- schreckliches Bild zeitgenössischer französischer Cultur. Neben den schlechtesten Stilverballhornungen und Imitationen, wie sie die „Samari- taine", der „Louvre", die „Maison de la Place Clichy" ausgestellt haben, findet man eine Reihe von getreuen, ausgezeichnet gearbeiteten Sülcopien. Die Gediegenheit der französischen Materialbearbeitung ist noch immer ungemein zu loben. Das in Frankreich zur Verwendung gelangende Holz ist weitaus gediegener als das anderwärts benützte. Von neuer Kunst aber sagen nur die Interieurs von Plumet et Selmersheim, Bigaux, Majorelle und Galle und das Haus des „L'art nouveau". Die Herren Plumet und Selmersheim haben ein auf Van de Velde'sche Anregungen zurück- gehendes Interieur, in dem in der fast zum Überdruss bekannten Art durch Holzcurven Wir- kung erzielt wird. Ein Fries aus leicht stilisirten Früchten ist sehr gut. Bigaux hat wohl die be- ste Arbeit, eine Fülle von Details nach künstleri- schen Zeichnungen. Aber all das, ebenso wie die Räume in dem Pavillon Sofa von Pfaun (München)