Gefäss: aus der königlichen Porzellnnmnnuflcmr in Meissen Die Stelle, welche Galle in der französischen Glasindustrie einnimmt, behauptet Louis C. Tiffany in der amerikanischen. Jene Eigenschaft des Tiffany'schen Glases, die dem oberflächlichen Beschauer als erste in die Augen springt, ist das Irisiren. Thatsächlich haben auch alle Nachahmer des Tiffanyschen Glases in dieser Qualität den Hauptvorzug gesehen und sind durch Übertreiben des Farbenreizes schliesslich zu grellen, unan- genehmen Wirkungen gelangt. Tiffany legte von Anfang an bei seiner Production den grössten Wert auf Farben- und Lichtwirkung. Dass die Ausgestaltung der Form dabei nicht Vase aus der königlichen Porzellanmanufactur in Meissen zu kurz kam, war bei diesem Unternehmen, das von vornherein auf die industrielle Wiederholung jedes Objectes in vielen Exemplaren verzichtete, selbstverständlich. Louis C. Tiffany, ein Sohn des bekannten grössten amerikanischen Juweliers, fing mit opali- sirenden Gläsern an, das heisst mit Gläsern, deren Farbenspiel durch die Transparenz des Lichtes erreicht wird. Im Verlaufe seiner technischen Ar- beiten aber begann er besonders die Verwendung von metallischen Reflexen, so dass es sich jetzt bei seinen Erzeugnissen an Stelle der Lichttransparenz vor allem um Spiegelung des Lichtes auf der Glasoberfläche handelt. Die Werke Tiffanys sind der vielfältigsten Art. Den grössten künstlerischen Wert dürften wohl die Glasfenster haben, deren hoher Preis, begründet durch die Schwierigkeit der Materialbearbeitung und die unbedingte Originalität jedes Exemplar-es, es allerdings für den Continent schwer gemacht hat, die besten Erzeugnisse der Tiffany'schen Manufactur kennen zu lernen.