Edelzinnkanne (Museum Franeisco-Carolinum in Linz) oder auch die ganze Zunft eines Ortes sich auf gemeinsame Kosten und zu gemeinsamem Gebrauche derartigeFormen anfertigen liessen, - waren die gerade beim Zinnguss höchst undauerhaften Gipsformen, aus denen die an Hals und Bauch angebrachten Ornamente gegossen sind, wohl eigens und ausschliess- lich für die Decoration der hier in ihrem einzigen bisher auffindbaren Exemplar abgebildeten Kanne offenbar von irgend welchem an- deren kunstgewerblichen Objecte, das diese omamentalen Reliefs trug, abgegossen worden, wodurch sich auch die stilistische Verschiedenheit der beiden Decorationsweisen er- klärt. Für die Annahme, dass die Pa- trizen für die Formen der an Hals und Bauch befindlichen Ornamente einem bereits vorhandenen Gegen- stande entnommen und nicht etwa zum Zwecke des Gusses unserer Kanne eigens modellirt wurden, spricht entscheidend der Umstand, dass sich die einzelnen Ornamente im Rapport in planloser und un- schöner Weise verschneiden, 1 was sicherlich bei einer etwaigen speciellen Anfertigung der Modelle für den gegebenen Fall eben- so vermieden worden wäre, wie das verhältnismässig hohe Relief einzelner ornamentaler Details, das in Anbetracht der starken Krümmung der betreffenden Flä- chen, eine durch zahlreiche stö- rende Gussnähte sich bemerkbar machende häufige Theilung der Form - zum Zwecke ihrer Loslösbarkeit nach dem Gusse gemacht hat. - nothwendig 1 Man vergleiche an der Stirnseite der Kanne die unschöne Verschneidung des Ornament: der oberen l-lalszone.