501 Dass wir uns hier, um ein allgemeines Bild vom gegenwärtigen Stande der französischen Juwelierkunst zu geben, auf einige wenige ganz hervor- ragende Meister beschränken und eine lange Reihe bedeutender und weltbekannter juwelierfirmen schadlos übergehen konnten, spricht nur für die ungewöhnliche Stufe von Vollkommenheit, die der französische Schmuck erreicht hat; wenn Arbeiten von der künstlerischen und technischen Vollendung der Boucherodschen, der Falizdschen, der Gaillard'- schen, der Tetergefschen und anderer mehr nur mehr als Durchschnittsleistungen in Betracht kommen, so beweist dies, dass dem Kunsthand- werke, das eine derartige Menge erstclassiger Juweliere aufzuweisen hat, auf diesem Gebiete des kunstgewerblichen Schaffens widerspruchslos die führende Stellung zuzusprechen ist. Freilich hat hier in Erwägung gezogen zu werden, dass auf der Ausstellung nur Frank- reich seine juwelierkunst in ihrem ganzen Um- A. Werner jun., Gürtelschnalle, ausgeführt von]. H. Werner, Berlin fange vorgeführt hatte ; England hatte nur ganz wenig Schmuck ausgestellt und ausnahmslos „currente Ware", die weit mehr durch die Pracht der Steine und die Tüchtigkeit der Fassungsarbeit, als durch künstlerischen Wert hervorragt; Österreich hatte ausser den reizenden Arbeiten der Prager Kunst- Collier von Tiffany ü Co., New-York gewerbeschule, Ungarn, abgesehen von einigen hübschen Geschmeiden im alt-magyarischen Charakter, Italien neben guten, getreuen Copien antiken Goldschmuckes, nichts Nennenswertes ausgestellt; Belgien glänzte nur durch 68