Zimmer nach dem Original im Schlosse Compiäegne mehr auf den geselligen Verkehr in Innenräumen; der ehedem alltägliche Frack der Männer hat sich einzig als Salonkleidung erhalten; das decolletirte Schleppkleid der Frau, das in alten Zeiten Alltagstracht war, ist lediglich Festgewand geblieben; zahlreiche Arten des Geschmeides, die man seiner- zeit an Strassen- und Hauskleidung trug, schmücken heute einzig Theil- nehmer festlicher Vereinigungen. Noch manche andere Beispiele liessen sich anführen, die beweisen, wie das Alltagsleben in allen seinen Äusserungen mit der neuen Zeit vorgeschritten, wie das gesellschaftliche Leben den Sitten der alten Zeit treu geblieben ist. Dort weht frisch und frei der kräftige Hauch der gesund-materialistischen Zeit des Dampfes und der Elektricität; hier klingt allerorten der feinceremoniöse Ton des Hötel de Rambouillet nach, das vornehm abgemessene Gehaben der Glanzzeit von Versailles, die Grazie der Rococozeit, die tändelncle Anmuth des Kreises von Petit-Trianon, der glänzende Pomp des ersten Empire, die sorglose Lebensfreudigkeit der Epoche des „ewigtanzenden" Wiener Congresses. Wer früher bei uns zu Lande diese liebenswürdigen Schutzgeister des geselligen Verkehrs im würdigen Schmucke seiner Gesellschaftsräume wecken