am i-{v " beabsichtigt. Wer nicht in Guimiliau und Saint-Theogonnec gewesen ist, kann diese originellen Gebilde in Robidas „Vieille France" lithographirt sehen. Den Balzace Kopf zu loben, ist eigentlich überflüssig. Es ist eine so riesenhafte Charakteristik darin, eine so elementare Kraft des Durehschauens und Umfassens, und eine so souveräne moralische Autorität, dass man Genieluft spürt. Übrigens ist die ganze Figur wie mit der Empfindung der Otto Eckmann, Buchschmuck altegyptischen Plastiker empfunden. Als ein Koloss aus Rosengranit oder Syenit, mit der summarischen Liniengrösse jener Pharaonen gegeben, wie Rodin es ja gemeint hat, müsste die Balzac-Statue einen gewaltigen Eindruck machen. Das heutige Paris fühlt das noch nicht. Auch die Eva ist noch nicht zeitgemäss. Man hat sie als Popanz empfunden und lächerlich gemacht. Sie ist aber tragisch. Tragisches Fleisch, tragische Anatomie, wenn man uns gestatten will, unser an anderer Stelle gebrauchtes Wort zu citiren. Wir wüssten das Wesen dieser Urmutter nicht besser zu kennzeichnen, die unter der Last des Urschicksals moralisch in sich zusammenknickt, dabei aber physisch die unverwüstliche Titanin bleibt, voll natürlicher Triebkraft und voll Zukunft. Und solche Anatomie ist auch jene nackte sitzende Greisin, die von Baudelaire besungene Heaulmiere des Luxembourg. Die ergreifende Ruine eines Weibes, ein Haufen sogenannter hässlicher Details, die an sich in hohem Grade ornamental sind und die Beobachtung des Künstlers durch tausend Überraschungen lohnen. Wie muss er sich daran erquickt haben, nach all denjugendlichen Modellen; bei ihm zieht das Weib eine Schönheit aus und eine andere an, bis an das Ende. Ein Marmorwerk Rodins, „der Mond sich von der Erde lösend", ist ein feines Beispiel seiner Art, mitten aus dem rohen Block zierliche Figuren von bedeutsamer Geberde hervorblühen zu lassen. Einer seiner vielen Versuche, dem Marmor frei schwebende Gestalten abzugewinnen. Seine Bronzegruppe „La guerre" ist voll wilder Kraft, die schreitende Bellona eine natürliche Tochter von Rudes Marseillaise. Ein Walkürenkopf, die kleine Büste eines weinenden Mädchens, eine kniende Faunin, verschiedene kleine Gipse mit besonderen Bewegungsmotiven und eine Reihe Aquarell- blätter des nämlichen Charakters vervollständigen die Sendung Rodins. Für Klinger hat Roller ein eigenes Gemach mit polygoner Nische gebaut, wo in die weissen Wände 14 decorative Ölbilder, wie in ein fortlaufendes Passepartout, gleichsam hineingesteckt sind. Ein origineller Teppich Rollers, mit farbigen Filzstücken beklebt, deckt den Boden. Die Bilder sind Landschaften, mit denen einst ein Stiegenhaus geschmückt war; hoch aufgebaute von interessantem Linienzug und dann wieder weite Meeres- 6