Fürstenberg'sches Jagdmesser Münchener und Coblenzer Plattner des XV. und XVI. Jahrhunderts schaffen wahre Prachtwerke an Waffen, wel- che, wie zum Beispiel die Treibarbeiten des Nürnber- gers Konrad Lechner an Be- deutung undWert den silber- nen Rüstungen gleich geach- tet werden. Bekannt ist die Schätzung und Förderung, welche Kaiser Maximilian, Kaiser Karl V. und Ferdi- nand I. diesen Künstlern an- gedeihen liessen. Dürer, Hirschvogel, Burgkmair lie- fern Zeichnungen zum Schmuck von Waffen, vor allem zu Harnischver- zierungen in Ätzarbeit. Ist das Treiben, Graviren und Ätzen vornehmlich an der Schutzwaffe zu finden, so ist die AngriffswaHe das Object der Schneidetechnik. Vor allem das Schwert und an demselben der Griff mit Knauf, Parirstange, Stich- blatt und Korb, sodann De- gen und Dolch und Jagd- messer, auch die Feuerwaffe mit Schlosskappe, Hahn und Bügel. Meister wie Aldegre- ver, Mielich, Beham beein- flussen die künstlerische Ausgestaltung der Angriffs- waffe. In Deutschland war es Solingen, das nicht nur altberühmte, den Erzeugnissen von Toledo eben- bürtige Klingen lieferte, sondern auch die künstlerische Zier der Schwerter zu hoher Blüte brachte. Da werden Wilm Wiersberg, Clemens Horn, Peter Munch genannt und vor allem Johannes I-Iartkop, dessen in Coburg befind- licher Prachtdegen im Griff eine in Eisen geschnittene Kampfscene zeigt. An zweiter Stelle standen Nürnberg, Augsburg und Coblenz. Der vorzüglichste Nürnberger Meister war Gottfried Leygebe, ein gebürtiger Schlesier (1630