bereits ihre Rolle spielen. Wilhelm I-Iejda hatte zwei seiner eclatanten Landschaften: eine ganz in rother Herbstglut, die andere von einer Reihe Pappeln quer gegittert, mit einerweissen Landstrasse mittendurch. Hej da wäre wohl der richtige Mann, für Weberei Landschaftliches zu entwerfen. AlsVersuche- macher trat ferner Goltz auf, der in der Bre- tagne und in London geschwind ein paar Mo- tive eingeheimst hat, ohne ihnen aber näher nachzugehen. Ein grosses Damenporträt war nur eine sehr ungefähre Nachahmung von Schotten und Amerikanern und eigentlich nicht ausstellungsfähig. L. L. Graf brachte einen anmuthigen Damenkopf in Kreide und mehrere landschaftliche Nippsachen. Auch Robert Schiff fiel durch ein Porträt auf. Er hat den Schauspieler Giampietro im weissen Tenniscostüm gemalt, mit derber Charakteristik, aber frei von der Leber weg; nur der Hintergrund war schlecht, oder vielmehr Null. H. A. Kaehler und K. H. Reistrup, Schale (Ü, Grösse) ÜDQLF RIBARZ. Im Salon Pisko sind jetzt etwa 70 Bilder und Zeichnungen des Professors Rudolf Ribarz ausgestellt. Man überblickt da zwar nicht sein Können, weil seine besten Werke naturgemäss fehlen, aber doch seine Richtung. Er hat in jungen Jahren mancherlei Pariser Einflüsse erfahren, die noch jetzt nachwirken. An Corot wird man besonders erinnert, zum Beispiel durch das Chiemseebild mit den Bäumen im Wasser. In den Siebziger-Jahren, seiner holländischen Zeit, herrschte die braune Note vor, wie bei Schönleber, Schindler und anderen ja auch. Er war damals und noch später warrn und tonig, dann wurde er grauer und gerieth in eine Art Kreideperiode, der er eine kühlere Eigenthümlichkeit abzugewinnen sucht. Aus jener braunen Zeit ist hier noch ein hübsches Bild zu sehen, mit durchsichtigem Wasser und weichem I-Ierbstlaub. Anderes geräth zum Theil ins Schwere (Rotterdam) oder interessirt mehr durch das aparte Motiv (Luxemburg). Seitdem er wieder in Wien wirkt, hat sich die Palette uingestimmt. Man kennt seine Schlosshofer Bilder, in denen sich ein gewisser Wandschirmstil fortsetzt, von den für die Schule und das Kunstgewerbe gemalten Panneaux her. Neu war uns eine grosse Schloss- hofer Landschaft in Pastell, mit einem interessanten Baum an einem Rococo-Brücklein und fahlem Gelände in der Sonne. Das ist das hübscheste dieser Gruppe. Auch von jenen Panneaux sieht man einige wieder. Sie sind in einer japanisirenden Perspective empfunden; die Hauptsache, die grossen Küchengewächse und Blumen des Vordergrundes, ornament- artig angebracht, hinten aber dörfliche, bäuerliche Localität. Eine Anzahl Blumen- und Fruchtstudien zeigt, wie liebevoll der Künstler, seinem Lehramt entsprechend, dieses Capitel Natur studirt hat. Die neuesten Bilder sind aus der Donaugegend und von Burg I-Iartenstein geholt, die Motive meist pikant gefasst, die Farbe auf weisse Pointirung angelegt und weniger angenehm. Einige, wie das mit der Burg im I-Iintergrunde, sind sorgfältig durchgestaltet, aber durch ein gespenstisches Weiss gestört. - Als Gegenfüssler dient dem Künstler in dieser Ausstellung Walter Leistikow, mit einer Collection von etwa 40 Nummern. Dieser Hochmoderne, mit seiner von ]ahr zu jahr ornamentaler werdenden Naturanschauung erregt lebhaftes Interesse. Es sind auch etliche seiner energischen Naturstudien da (Grunewaldscenen und andere), dann wieder verschiedene Grade von Stilisirung, zum Beispiel die Wogenreihen eines tiefblauen Meeres oder fliegende Schwäne in einer goldigen Märchenluft. Eine grosse Sommerlandschaft mit Hügelwellen voll blonder Getreidefelder, die oben mit dunklen Waldstreifen bekränzt sind, zeigt, wie sich ihm die Natur unversehens in Ornament auflöst. Ein vorzüglicher gesprenkelter Birkenwald wirkt schon fast wie ein geknüpfter Teppich. Der Blick unter schweren, dunklen Brückenbogen