wo das altgoldene Band auf dem moirirten Fahlgrün des Seidenfonds ein trotz japani- schen Anklanges originelles Wirbelmuster beschreibt. In der Provinz zeichnet sich namentlich Graz (Director Regierungsrath Lauzil) aus. Schliesslich sind hier die Arbeiten des Specialcurses für Teppich- und Gobelin- restaurirung hervorzuheben, unter denen die im Zeichen- bureau des Österreichischen Museums entworfenen trans- parenten Webereien, mit Mustern von Wasserpflan- zen in Grün und Gelb u. s. f., eine Zukunft zu haben schei- nen. Auch die gobelinartige Kunstweberei wird dort in modernem Sinne betrieben. In den Maschinstickereien einer Schule sind wenigstens Ansätze zum Guten zu be- K. k. Staatsgewerbeschule Graz, Tischdecke nach einem mefkefL Entwurfe des Professors P. Schulz Unter den Teppichen fielen manche hübsche Com- positionen von Lehrern auf, die sichtlich alle möglichen modernen Einflüsse auf sich wirken lassen, aber doch etwas Eigenes hineinzubringen trachten. Auf- fallend ist es, dass hier vor allem eine angenehmere Farbe noch angestrebt werden muss. Versucht wird alles, jägerndorf macht selbst Kidderminster- Teppiche. Sehr schön sind verschiedene I-Iohlgewebe (Sternberg), zum Theil nach altem Muster aus dem Osterreichischen Museum. Die Webeschulen sind auch wahre Versuchsstätten. Zwittau, Sternberg, Freudenthal, Schön- berg u. s. f. schickten Lampas-Gobelins,Brocat, Seidendarnast,Doppelgewebe, Sammt, aber auch weisses Leinen (Fachlehrer Stanzel in Schönberg) von sehr hübschem, modernem Muster, auch Leinendamaste in Farben, dann Möbel- Stoffe; die Prager Specialschule für textile Kunst und das Atelier des Inspectors Ambrus in Prag liefern mancherlei Muster. Aber auch der eigene Erfindungsgeist wird genährt, wie man schon den vielen gründlichen Pflanzenstudien in Aquarell entnehmen kann, die übrigens in Salzburg und Bozen (dank der englischen Ausstellung) besonders gedeihen. Mit Möbel- stoffen verschiedenster Art sah man die Räume eines ganzen Flügels im