ALERIE MIETHKE. Eine reichhaltige Ausstellung, lohnend auch für den Kunst- historiker. Er findet da Makarts grosses Deckengemälde aus Oetzelfschem Besitz, das recht unbekannt geblieben ist. Dunkles Holzwerk, in der Mitte sternförmig intarsirt, an den vier Seiten von Rundbogen gegen den blauen Himmel durchbrochen. Blumen- und Fruchtgehänge heben sich ab, Putti, Stilleben, und vier grosse Figurengruppen in Prachtgewändern. In den Figuren besonders ist Paolo Veroneses Vorbild unver- kennbar, es deutet auf die Zeit nach Makarts Aufent- halt in Venedig, der auch die Dumba'sche Saaldeco- ration befruchtete. Von Nachahmung ist bei Makart trotzdem nicht zu reden; die Renaissanceströmung trug ihn, aber er ruderte in ihr ...- mit eigenen starken Armem K. k. Fachschule Bozen, Relief von Fachlehrer F. Haider Sein rapider, saftiger, so im u Fluge sich selbst modellirender Pinselstrich, das mühelose Uberströmen der Palette, der eigenthümliche Glanzrausch, in dem seine Gebilde ungewollt aufgehen, sind ganz persönliche Eigenschaften. Der prächtige Plafond mit seinen warmen, luftig wogenden Schattenmassen und brillanten Details ist tadellos erhalten. Überhaupt dürfte mit der Fabel von der Unhaltbarkeit des Makarfschen Far- benprunkes dermalen schon ziemlich aufge- räumt sein. Manche seiner grössten, als be- sonders „solid" aner- kannten Zeitgenossen sind total zersprungen, während er sich im allgemeinen erstaun- lieh hält. Von öster- reichischen Künstlern sind noch Clemens von Pausinger und Hans Schwaiger zu nennen. Pausinger bringt neun neue Pa- stelle, meist Porträts. Eines haben wir in K. k. Fachschule Bozen, Geschnitzte Sessellehnen Paris gesehen, wo es