adjutanten Majors Freiherrn von Apör beim Museum vor und wurde im Vestibule von Ihren Ex- cellenzen dem Herrn Unterrichts- minister Dr. Ritter v. Hartel und dem Handelsminister Freiherrn v. Call, sowie von dem Director des Museums, Hofrath v. Scala. empfangen und in den Säulen- hof geleitet. Dort wurden Seiner Majestät durch den Unterrichts- minister Dr. v. l-Iartel folgende Herren vorgestellt: Sections- chef Stadler von Wolffersgrün, die Sectionsräthe Dr. Müller und Freiherr Purtscher v. Eschen- burg und Ministerialsecretär Ritter v. Förster vom Unter- richtsministerium, Regierungs- rath Vicedirector Dr. Leisching, Regierungsrath Custos Ritter, Custos Dr. Dreger, Custos- adjunct Dr. Schestag, Architekt Professor Hammel, Amanuensis Dr. v. Schönbach und Dr. Minkus vom Österreichischen Museum, ferner Baurath Ludwig Bau- mann, welcher die Installation der Ausstellung geleitet hat. Der Monarch zeichnete jeden ein- K. k. Webeschule Reichenau, Decorationsstoff, nach einem zelnen der Vm-gestellten durch Entwurfe des Facblehrers B. jenicek huldvone Ansprachen aus Während des Rundganges gab Unterrichtsminister Dr. v. Harte] dem Monarchen die Erklärungen. Von hohem Interesse erschienen dem Kaiser die Erfolge, welche die neuen Wege des Zeichen- und Mode1lir- unterrichtes auf der Ausstellung aufwiesen. Wiederholt kam der Monarch auf diesen Gegenstand zu sprechen und hob namentlich die Sicherheit und Raschheit, welche jugendliche Schüler im Stilisiren der Pflanzen zeigten, anerkennend hervor. In gleich hohem Masse interessirte sich der Kaiser für die historischen Interieurs. Bei der Besichtigung des sogenannten Maria Theresia-Zimmers meinte der Kaiser, dass die Copie fast hübscher sei, als das Schönbrunner Original. Auf die Frage, wie es möglich war, die subtilen Intarsia-Arbeiten des Velthurnser Raumes mit solcher Genauigkeit zu imitiren, wurde dem Monarchen mitgetheilt, dass die Bozener Schule im Schlosse Velthurns in Tirol eine Exposition errichtete und monatelang an Ort und Stelle die Arbeiten ausführen liess. Von den Leistungen der Fachschulen für Holzbearbeitung fielen Seiner Majestät insbesondere jene der Schulen von Villach, Grulich, Chrudim, Hallein, Innsbruck und Bozen auf, darunter eine Reihe von Copien mittelalterlicher Möbelstücke. Die Heiligen- iiguren aus Wallachisch-Meseritsch, sowie die zahlreich exponirten Textilerzeugnisse und Entwürfe der böhmischen, mährischen und schlesischen Webeschulen, die Objecte der kunstgewerblichen Fachschulen in Gablonz, I-Ioric, Lemberg und Triest wurden aufmerksam betrachtet. Die Königgrätzer Schlosserarbeiten, welche, wiewohl zumeist modern gehalten, sich häufig an historische Vorbilder lehnen, fanden besonderen Beifall. Bei den betreffenden