sischen Akademie, hat sich doch ganz seine englische Art erhalten. Mit Span- nung erwartet man daher auch das Re- sultat von Aston Webbs Neubau am Möve, Porzellan, Bing S: Grßndahl, Kopenhagen, Pariser Weltausstellung rgoo South Kensingtorh Museum. Für die grossen Staatsbauten in London ist wohl die Rückkehr zum Classicismus zugleich durch Ministerialvorschriften bedingt. Doch scheint, was J. M. Brydon in Whitechapel jetzt begonnen hat, und ebenso der Neubau des Kriegsministeriums von W. Young sehr trocken, jedenfalls mehr italienisch oder international als englisch empfunden zu sein. Auch das Stadthaus, das Young in Glasgow errichtete, ist mehr weitläuftig, prächtig und schulgerecht, als eigentlich gross empfunden. Sehr merkwürdig ist die bescheidene Rolle, die der sogenannte moderne Stil, der auf dem Continent als „englische Mode" angepriesen wird, in der Baukunst Englands spielt. Auch was der geniale Harrison Townsend schafft, wie die Volksbibliothek in Bishopsgate zu London, oder die höchst originelle und ausdrucksvolle Gemäldegalerie in Whitechapel hält sich von Über- treibungen durchaus fern. Jene wilden Bandformen, jene wie aus einer Rococolaune erwachsenen ausschweifenden Facaden liebt der nüchterne und praktische englische Architekt nicht. Die Motive der inneren Ausstattung wendet er nicht auf Facaden an. Er bleibt in Fühlung mit den historischen Stilformen, die er frei fortbildet und anwendet, ohne doch mit jener Energie, wie es vielfach auf dem Continent gefordert wird, der historischen Form principiell den Krieg zu erklären. Kräftiger als bei uns lebt hier das Bewusst- sein, dass ein neuer Stil nicht erfunden, sondern nur aus Altem organisch entwickelt werden kann, ein Princip, das übrigens auch die besten der deutschen jungen Architekten durchaus anerkennen, ohne sich in so hohem Masse wie die Engländer dadurch in Gestaltung eigener Formen und in freier Umwandlung der überlieferten beirren zu lassen. Vielleicht ist gerade deshalb für die Folge von Deutschland und Österreich stärkerer Antrieb zu neuem Schaffen zu erwarten, als von England. Die bei uns als „Moderne" vielgenannten englischen Architekten, wie Voysey, Baillie Scott, Edgar Wood in Manchester, Macintosh in Glasgow, sind wesentlich auf dem Gebiete der Innendecoration erfindend thätig, bleiben in der Facadenbildung meist den schlichten Queen Anne-Vorbildern treu, wie einst auch das franzö- sische Rococo seine _launigen Raumbildungen hinter einfachen Facaden verbarg. Vielleicht das stärkste decorative Talent unter den Jüngeren ist Wilson, der im Kirchenbaue, wie im Profanbaue Hervorragendes leistet. Er geht meist von spätgothischen Motiven aus, die er aber individuell