Preis x80 Kronen, dritter Preis 100 Kronen. 2. Schmuckcassette aus Holz, mit flacher Holzeinlage verziert. Erster Preis 200 Kronen, zweiter Preis x50 Kronen, dritter Preis 80 Kronen. 3. Entwurf für eine Papiertapete, dreifarbig. Erster Preis x20 Kronen, zweiter Preis 80 Kronen, dritter Preis 50 Kronen. Die zur Concurrenz eingereichten Gegenstände müssen sich durch selbständige Auffassung und technisches Können aus- zeichnen. An der Concurrenz können sich nur in Böhmen ansässige Kunstgewerbe- treibende oder bei solchen in Verwendung stehende Mitarbeiter betheiligen, ferner die nach Böhmen zuständigen absolvirten Schüler der k. k. Kunstgewerbeschule in Prag und der gewerblichen Fachschulen Böhmens. Die Arbeiten sind längstens bis 15. October x90! an das Kunstgewerbliche Museum (Sanytrova ulice) abzuliefern. Solche Arbeiten, welche den Concurrenzbedingungen oder der Concurrenzordnung nicht streng entsprechen sollten, werden von der Museumsverwaltung ausgeschieden, ohne der jury vorgelegt zu werden. Nähere Bestimmungen enthält die Concurrenzordnung. MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM 5-0 ANKÄUFE. FÜR DAS K. K. ÖSTERREICHISCHE MUSEUM AUF DER PARISER WELTAUSSTELLUNG 1900. Im Säulenhofe des Museums sind gegenwärtig die Objecte ausgestellt, die das Museum mit Hilfe eines speciellen Credites auf der Pariser Weltausstellung erworben hat. Von allen Ländern, deren Kunstgewerbe vorbildlichen Wert documentirte, ist, entsprechend dem grossen Übergewichte, das die französische Kunstindustrie auf der Pariser Weltausstellung zumindest in quantitativer Hinsicht aufwies, Frankreich am reichsten vertreten. Unter den französischen Keramiken sind es in erster Linie die vor- züglichen Gres Delaherches, Lachenals und der Societe Ceramique von Bourg-la-Reine, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann zwei interessante Porzellanarbeiten des in der Nationalmanufactur thätigen Malers T. Doat in Sevres x eine kürbisförmige Flasche und ein Ziergefass im Charakter der etruskischen Metalleimer -- und schliesslich eine Reihe flott gemalter Fayenceteller "von Dammouse. An französischen Textilarbeiten sind ein ausgezeichnet dessinirter hellblauer Seidenstoff von Bing „L'art Nouveau" und eine sehr interessante, fein getönte Straminstickerei nach altem Muster besonders erwähnenswert. Von grossem vorbildlichem Werte sind die prächtigen Intarsiaarbeiten von Majorelle in Nancy, von Bing (Tischchen nach Entwurf von Colonna) und namentlich die unvergleichlich fein gearbeiteten Füllungen des Maison Krieger in Paris. Viel Anregung sowohl auf künstlerischem wie auf technischem Gebiete wird unsere Kunstindustrie durch die zahlreichen französischen Metallarbeiten finden, die das Österreichische Museum auf der Pariser Weltausstellung erworben hat; namentlich die umfangreiche Collection zumeist nach alten Originalen copirter Thürgriffe, Riegel, Schlüssel etc., die das Museum bei Fontaine in Paris angekauft hat, ist von hoher Mustergiltigkeit, ebenso die Bronze- arbeiten von Plumet 8: Selmersheim, der reizende Bronzeteller Brateaus, die Bestecke, Taschenmesser und anderen kleinen Geräthe Cardeilhacs, der interessante silbermontirte Opalglasteller Laliques, das Tafelsilber von Christoile und von Keller freres und vor allem der wunderschöne von J. Dampt entworfene, von H. Beau ausgeführte elektrische Luster in Blumenform. Ein prachtvoller emailgegchmückter Hornkamm und mehrere Ringe von Lalique, ein Ring und eine Büchse des Emailleurs Feuillätre, eine delicate goldincrustirte Stahlbreloque von Brateau und zwei vorzügliche Brechen von Beaudouin repräsentiren sehr bezeichnend die moderne französische Juwelier- und Goldschmiedekunst. Neben dem französischen ist das Kunstgewerbe der nordischen Länder am stärksten unter den Ankäufen des Österreichischen Museums vertreten; namentlich an dänischen 40'"