'I'VI erkennen lassen. Er liebt es, durch ein einfaches Linienornament, das entweder eingepresst oder geschnitten, manchmal auch bemalt ist, den Deckel des Buches zu verzieren. Sinn- gemässer aber ist es, das Ornament vom Rücken des Buches ausgehen zu lassen (wie wir es auf drei der abgebildeten Einbände sehen), einerseits, weil der Rücken die wichtigste Function des Einbandes, das Zusammenhalten der Blätter, versieht, anderseits, weil man sofort über die Lage des Buches orientirt ist. Häufig wendet Kersten Reihen von kleinen eingepressten Blättchen oder strahlcnförmige Anordnungen von Wellenlinien an. Auch die Titelschrift ist oft von ihm entworfen und gereicht dem Bande durch die stilistische Übereinstimmung mit dem Ornamente zu besonderem Schmucke. Sg. ETTBEWERBS-ENTSCI-IEIDUNG. - BÖCKLIN-RAHMEN. Die Redaction der „Decorativen Kunst" in München hatte in diesem Frühjahr im Auftrage der „Photographischen Union" München, der Verlegerin Böcklins, ein Preisaus- schreiben zur Erlangung von Rahmen zu Böcklinschen Bildern erlassen. Das Preisgericht ist nunmehr zusammengetreten und gelangte zu folgendem Resultat: Ein erster Preis konnte keinem Entwurfe zugesprochen werden. Der dafür ausgesetzte Betrag von 300 Mark wurde daher in drei weitere dritte Preise von je x00 Mark zerlegt. Der zweite Preis von 200 Mark wurde dem Entwurfe „Pfingstberg" und je ein dritter Preis von xoo Mark den Entwürfen „Vergelfs Gott", „Einfach", „Thea" und "Hera", zugesprochen. Nach Öffnung der Umschläge erwies sich als Einsenderin des mit dem zweiten Preise bedachten Entwurfes „PEngstberg" Fräulein Emma von Egidy, Potsdam, die mit je einem dritten Preise bedachten Entwürfe wurden eingesandt: „Vergelt's Gott" von E. von Kirschberg, Graz, „Einfach" von H. Richert, Berlin, „Thea" von B. l-Iarras, Böhlen, „Hera" von Hans Pfaff, Dresden. MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM St- USZEICHNÜNGEN. Der Präsident der französischen Republik hat den Mit- gliedern des Curatoriums des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie Commercialrath und Grossindustriellen Willy Ginzkey und Oberbaurath Professor Otto Wagner in Anerkennung ihrer Verdienste um das Zustandekommen der österreichischen Abtheilung der Pariser Weltausstellung 1900 das Officierskreuz des Ordens der Ehrenlegion verliehen. Aus demselben Anlasse verlieh der Präsident der französischen Republik dem Professor an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums Arthur Strasser das Ritterkreuz des Ordens der Ehrenlegion. ESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden in den Monaten Juli und August von 5908, die Bibliothek von 1657 Personen besucht.